Rees. Paul Lütkenhaus, Inhaber der Immobilie der ehemaligen Post und Investor, ist verstorben. Die Töchter wollen in seinem Sinne das Projekt umsetzen.

Er galt als liebenswerter Gesprächspartner, der seit vielen Jahren in Rees darum bemüht war, nach dem Weggang der Post dieses Gelände neu zu überplanen, Paul Lütkenhaus. Im März ist der Unternehmer aus Gescher im Alter von 73 Jahren plötzlich verstorben. Seine beiden Töchter möchten das Projekt in seinem Sinne fortsetzen, doch der Tod bringt Verzögerungen in der Umsetzung des Bauvorhabens mit sich.

Paul Lütkenhaus war Eigentümer des ehemaligen Postgebäudes auf der Straße Vor dem Delltor und damit neben Andreas Hüls Projektbeteiligter, der gemeinsam mit der Stadt Rees seit 2014 am „Stadtgartenquartier am Delltor“ gearbeitet hat. Wie bekannt soll hier ein Mix aus Wohnen, Handel, Dienstleistung und Gastronomie entstehen.

Baugenehmigung liegt bereits vor

Im Dezember 2020 war Paul Lütkenhaus angereist, um den Bauantrag beim Kreis Kleve persönlich einzureichen. Er wollte mit dem Abbruch beginnen, sobald die Baugenehmigung vorliegt. Diese liegt seit einigen Monaten vor, warum hier die Bagger noch nicht anrollten, verwunderte, während umfangreichen Abrissarbeiten auf dem ehemaligen Niag-Gelände bereits vollzogen wurden.

Das alten Postgebäude an der Ecke Neustraße/Vor dem Delltor wird abgerissen. Die Genehmigung liegt bereits vor.
Das alten Postgebäude an der Ecke Neustraße/Vor dem Delltor wird abgerissen. Die Genehmigung liegt bereits vor. © Funke Foto Services GmbH | Thorsten Lindekamp
Das Haus Nr. 23 an der Neustraße wurde abgerissen, hier entsteht der Durchgang zum Kattenbergwall.
Das Haus Nr. 23 an der Neustraße wurde abgerissen, hier entsteht der Durchgang zum Kattenbergwall. © Funke Foto Services GmbH | Thorsten Lindekamp

Paul Lütkenhaus hat die Firma Himmel Technologies in Gescher gegründet und sie zu einem erfolgreichen Firmenkonsortium geführt. Wie in der Mitteilung des Unternehmens zum Tod von Paul Lütkenhaus zu lesen ist, ist seine Tochter Nina Lütkenhaus, Diplom-Wirtschaftsingenieurin, bereits seit 2018 geschäftsführende Gesellschafterin, während seine zweite Tochter Petra Böing als Diplom-Betriebswirtin den Bereich Unternehmenskommunikation und Marketing leitet. Sie wollen die Firma im Sinne ihres Vaters weiterführen. In einem Gespräch mit der Stadt Rees haben die Töchter ihre Bereitschaft signalisiert, auch das Projekt Postgelände Rees weiter zu verfolgen. Seinerzeit wurde mit einer Bauzeit von zwölf bis 15 Monaten gerechnet.

Durchbruch an der Neustraße

Doch auch die Stadt Rees ist aktiv geworden und hat das in ihrem Eigentum befindliche Haus Neustraße 23 abreißen lassen. Damit will man einen Durchgang zum Kattenbergwall schaffen, der eine Anbindung an die Innenstadt bietet, somit die Wallanlage erlebbar macht und das neue Quartier in Richtung ehemaliges Krankenhaus und Agnes Heim öffnet. Denn auch eine Nachfolgenutzung des Krankenhausareals steht noch im Raum. Für das Niag-Gelände liegt bisher noch keine Baugenehmigung vor, hierfür muss ein Schallschutzgutachten nachgereicht werden.

>>> So sieht die bisherige Planung für das Postgelände aus

Auf dem ehemaligen Postgelände wird ein rechtwinkliger Gebäudekomplex entstehen, der einen Platz mit Bäumen, Sitzbänken und Wasserspiel zur Straße Vor dem Delltor/Neustraße vorsieht.

Die Bebauung wird von der Straße nach hinten gerückt, um eine parkähnliche Situation zu schaffen. Im Erdgeschoss ist Gastronomie geplant auf 300 qm. Möglich wäre auch die Ansiedlung kleinerer Geschäfte.

Der Gebäudekomplex wird durch einen Durchgang unterbrochen, der zum Lebensmittelmarkt/Kattewall führt. Die Obergeschosse sind für Büroräume und Praxen vorgesehen, im Dach- und zweiten Obergeschoss sind Wohnungen geplant.