Emmerich. Stadt Emmerich hat Horst Welling, Gaststätte Zum Raben, aufgefordert, das Kutschen-Park-Schild abzunehmen, das dort seit über 50 Jahren hängt.
Es geht um ein Schild. Eines, das an sich nur historische Bedeutung hat, aber keinen praktischen Wert. Und doch könnte die Diskussion um ein Schild an der Gaststätte Zum Raben das Potenzial zur nächsten Posse haben, wie man sie in Emmerich hin und wieder hat.
Horst Welling bedauert die Anordnung
Denn die Stadt hat Betreiber Horst Welling nun angeschrieben. Er soll das Parkplatz-Schild für Pferdefuhrwerke, das seit über 50 Jahren dort angebracht sei, abnehmen. Darunter ist ein Haken, „an dem früher die Fuhrwerke, z.B. von August Heister aus der Ölstraße, angebunden wurden, wenn der Kutscher mal etwas Durst verspürte. Auch Planwagen, wenn sie in der Stadt waren, machten hier Halt und Besucher von außerhalb ließen sich schon mit dem Schild fotografieren, weil es ja einmalig hier ist“, berichtet Welling auf Facebook.
„Am Freitag wieherte bei uns der Amtsschimmel und wir hatten ein Schreiben der Stadt in unserem Briefkasten, in dem angeordnet wurde, dass wir das Schild abmontieren müssen. Dieses ist uns völlig unverständlich“, so Welling. Schließlich sei das Schild ein Blickfang und es gebe am Neumarkt auch keinen Schilderwald. „Ich habe am Freitag bei der Stadt angerufen, ob sie mir das nicht genehmigen könnten“, erklärt der Wirt der NRZ. Aber ein Entgegenkommen sei nicht zu erwarten.
Mehrfach im Monat parken dort Autos
In den sozialen Medien schütteln die Kommentatoren sozusagen ihre Köpfe. „Ein bisschen Flexibilität könnte man schon erwarten“, findet Welling. Wenn der Neumarkt umgestaltet ist, dann werden die Parkplätze etwa auf Höhe Sport Tenhagen schon enden. Die Gefahr, dass dann noch eine Auto den Kutschen-Parkplatz „missbraucht“ sinke dann deutlich.
Denn genau damit argumentiert die Stadt auf NRZ-Nachfrage: „Da parken häufig Autos. Das konnten wir auch durch Luftbilder belegen“, so Stadtsprecherin Lea Winnig. Definitiv sei dort aber kein Parken vorgesehen: „Das Schild stiftet Verwirrung.“ Stadtsprecher Tim Terhorst ergänzt, dass mehrfach im Monat Knöllchen geschrieben werden müssten wegen dort parkender Autos: „Vielleicht gibt es noch einen anderen Weg, dort die Nostalgie-Geschichte zu erzählen.“