Empel. Jaqueline und Patrick Bünck züchten Lämmer. Seit einem Jahr vertreiben ihr eigenes Hoffleisch. Und geben stets Einblicke in ihre Arbeit in Empel.

Weit sind die Felder. Und grün das Gras. Und laut das „Mäh“, das einem entgegenhallt, wenn man sich mit Jaqueline und Patrick Bünck zur Weide an der Straße Am Hurler Meer in Rees-Empel begibt. Eine muntere Bande tollt hier umher. Groß und Klein, mal schwarz, mal braun oder mal weiß. Munter stehen die wolligen Schafe auf der Wiese. Kauend - bis die Büncks über den Zaun klettern. Da schaut die Herde auf und setzt sich im Trab in Richtung des Ehepaares in Bewegung.

Die beiden Empeler Jaqueline und Patrick Bünck haben sich einen Traum erfüllt: Sie haben ihre eigene kleine Schafs-Herde, fast vis á vis ihres Wohnhauses. Eigene Schafe hat der junge Patrick schon seit 2015 gehabt. Seiner Familie gehört der Hof gleich neben der Weide.

Seit April wird Lammfleisch aus Empel vermarktet

Mit dem Kennenlernen und Heiraten der ehemaligen Vehlingerin Jaqueline wuchs aber immer mehr der Wunsch, sich mehr Tiere anzuschaffen und selbst regionales Lammfleisch zu vermarkten. Gesagt, getan.

Seit April 2020 pflegt das Ehepaar ein Stück Heimat – und vertreiben regionales Lammfleisch aus Empel. Als Hobby, wohlgemerkt. Denn Patrick Bünck arbeitet hauptberuflich in Emmerich als Schlosser bei Probat und Jaqueline Bünck in einem Büro als Buchhalterin.

Lämmer grasen auf den Wiesen des Dorfes

Trotz der Vollzeitjobs: Mit ganz viel Leidenschaft pflegt das junge Paar ihre Lammzucht. „Wir lieben Regionalität und sind sehr heimatverbunden“, erklärt Jaqueline Bünck. Beiden wollen zeigen, dass gutes Fleisch nicht aus Argentinien kommen muss. Sondern durchaus auch daheim im Dorf auf den Wiesen grasen kann. So wie ihre Lämmer.

Grünes Gras satt gibt es für die Schafe der Büncks in Empel.
Grünes Gras satt gibt es für die Schafe der Büncks in Empel. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich

„Es ist doch toll, wenn man weiß, wo das Fleisch auf dem Teller herkommt und wie es gehalten beziehungsweise aufgewachsen ist“, sagt Jaqueline Bünck. Ihr Mann weiß, dass es für viele Fleischesser schwer ist, vor Augen zu haben, wie das Stück Fleisch, das da auf dem Teller liegt, vielleicht vorher ausgesehen hat und wie es auf der Wiese in Empel umhergetollt ist.

Fleisch auf Bestellung

Aber: „Unsere Tiere wachsen stressfrei auf“, erklärt er. Die Lämmer haben die Zeit, die sie benötigen, um sich zu entwickeln. Das Verladen auf den Hänger kennen die Tiere ebenso, weil das Paar sie immer wieder zu neuen Wiesen fährt. Einen weiten Weg müssten die Tiere bis zum Schlachthof auch nicht auf sich nehmen. Gehen sie auf dem Schlachthof in Bocholt vom Hänger, „werden sie auch sogleich geschlachtet“, erklärt Jaqueline Bünck. „Ich habe mir das extra angesehen, sonst könnte ich das nicht vertreten“.

Gegenüber ihres Wohnhauses wohnt der bekannte Marcel Bossmann von Bossmann Catering aus Emmerich. „Er zerlegt unsere Lämmer dann fachmännisch. Und das mittlerweile fast komplett. Nur der Schädel und die Klauen bleiben übrig“, so Patrick Bünck. Vor den Schlachtterminen nimmt das Paar Bestellungen auf.

Über 20 verschiedene Produkte

„Manchmal muss man sich gedulden“, erklärt Jaqueline Bünck. Wer aber Geduld hat, kann dann gern aus knapp 20 verschiedenen Lammfleisch-Produkten wählen. „Oder auch bei speziellen Wünschen diese äußern. Wir schauen dann, was man machen kann“, sagt Patrick Bünck.

Ihm und seiner Frau ist eines wichtig. „Wir möchten aufklären, informieren und auch an unserem Hobby teilhaben lassen“. Daher gewährt das Paar auf Facebook und Instagram immer wieder Einblicke in ihre Zucht. Interessierte bleiben hier dann auf dem Laufenden, so zum Beispiel wann neue Lämmer erwartet werden oder der nächste Schlachttermin ansteht - und wie es der Herde geht und was es heißt, diese auch zu betreuen.

Intensive Betreuung des Nachwuchses

Kaffeetassen mit Lämmern und auch Schlüsselanhänger gibt es sogar vom Empeler Lamm.
Kaffeetassen mit Lämmern und auch Schlüsselanhänger gibt es sogar vom Empeler Lamm. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich

Denn gerade, wenn die Lämmer noch jung sind, ist die Betreuung intensiv. Auch nachts. „Und manchmal müssen wir die Lämmer auch selbst mit der Hand großziehen“. Selbst, wenn das anstrengend ist: Das übernimmt das Paar gern. Den Tieren zur Liebe.

Wie groß diese Liebe ist und wie sehr die beiden für ihre regionale Lammfleischproduktion brennen, ist nicht nur auf den Social-Media-Kanälen im Internet spürbar. Jaqueline Bünck hat quasi eine komplette Kollektion rund um das Empeler Lamm kreiert. Ganz unter dem Motto: 100 % regional, 100 % aus guter Hand. Schlüsselanhänger, Tassen und auch Kaffee mit dem Lamm darauf gibt es. Süßer sind eigentlich nur die kleinen, wolligen Schafsfell-Knäule mit den Kulleraugen auf der Wiese selbst.

>>> Hier gibt es mehr Infos

Auf der Internetseite emplerlamm.de ist eine Preisliste der angebotenen Fleischwaren zu sehen. Diese sind nicht immer alle verfügbar, sondern sollten bestellt werden. Dies ist möglich bei Patrick Bünck unter 01578/ 6000 662.

Einblicke in die Zucht des Empeler Lamms gibt es auf Facebook unter emplerlamm oder auch auf Instagram unter emplerlamm.