Emmerich. Das erste Online-Konzert der Emmericher „Brink Events“ bot über vierzig Minuten abwechslungsreiche Musik – wenn auch mit leichter Verzögerung.

Die Anzeige auf der Facebook-Seite „Am Brink Events“ gab zunächst 20.15 Uhr als Startzeitpunkt für das Streamen des ersten Online-Konzerts an. „Sorry, wir haben ein technisches Problem mit dem Upload, Aber seid unbesorgt, das Konzert lädt und wird in Kürze hier verfügbar sein“, wurde es tatsächlich aber kurz vor halb zehn.

Datei einzeln hochladen

„Wir hatten eine Premiere geplant und mussten 15 Minuten vor Beginn mit dem Upload fertig sein. Das hat nicht geklappt, dann stoppte es – und wir mussten die riesige Datei einzeln hochladen“, zeigte sich Marcel Janßen vom Jugendcafé am Brink in Emmerich am Ende erleichtert. „Wir haben geschwitzt ohne Ende, aber jetzt genieße ich es“, verfolgte auch er auf seinem Bildschirm das Ergebnis.

Zwei Wochen vor der Ausstrahlung hatte Janßen mit Unterstützung eines kleinen Technikteams, vier statischen und einer bewegten Kamera vor Ort die Aufzeichnung der drei Duos durchgeführt. „Wir haben separat Termine ausgemacht und nur mit Zwei-Mann-Bands. Sie durften ja auch nur aus zwei Haushalten kommen. Und wir haben sie trotzdem vorher getestet, damit die Sicherheit einfach da ist.“

Erinnerung ans Coverfestival 2020

Noch am Ausstrahlungstag fügten Marcel Janßen und Marc Krause dann das Videomaterial und den Ton schlussendlich zusammen. Vor dem Start der Konzerte wurden kurze Ausschnitte aus dem 2020er Coverfestival gezeigt, dass eine Woche vor dem Lockdown noch mit Publikum hatte stattfinden können.

Eine schlichte Bühne mit Discokugel, Mikrofonen und Boxen bot dann das Forum für die drei Duette, die jeder auf ihre Weise Unterhaltung boten. Die ersten beiden waren die Sängerin Maike Winter und ihr Mann Nico, der die Gitarre spielte.

Die ersten beiden waren die Sängerin Maike Winter und ihr Mann Nico, der die Gitarre spielte.
Die ersten beiden waren die Sängerin Maike Winter und ihr Mann Nico, der die Gitarre spielte. © Emmerich | Veranstalter

„Ich habe es genossen, in mich eingesaugt und es hat Spaß gemacht“, äußerte sich die 40-jährige zu dem kurzen virtuellen Auftritt. Dabei boten die Sängerin von Cold sweat und Monkey Business mit „Losing my religon“ von R.E.M. und „You´ve got the love“ von Florence & the Machine zwei schöne, reduzierte Pop-Akustik-Nummern. Dabei kam ihre Stimme klar akzentuiert rüber, dezent von ihrem Mann begleitet.

Der zweite musikalische Beitrag kam von dem Safra Duo mit Frank Beyer und Sascha Hartmann, die mit Gesang, Gitarre, Cajun und Tambourine am Start waren. „Das Tanzbein kann geschwungen werden“, verkündete Janßen in seiner Vorabmoderation. Und mit „That’s alright, Mama“ von Elvis Presley war tatsächlich Rhythmus und Feuer auf der Stage. Eric Claptons „Lay down Sally“ bot ein stimmungsvoll-akustisches Klangerlebnis.

Freude an der Performance anzumerken

Und den scherzenden Musikern war die Freude an der Performance anzumerken. „Es ist schön gewesen, dass man was spielen konnte, wo man weiß , dass es ausgestrahlt wird“, meinte Beyer beim Betrachten der Bilder. Ob er das in der Form noch mal so machen würde ? „Eher nicht. Ich bin eher jemand , der die Nähe zum Publikum haben möchte.“

Gitarren- und Schlagzeuggewitter

Mit dem Hauptact des Online-Konzerts, der Formation Iedereen, wurde es dann noch mal richtig laut und lärmig. Die Kölner Punkrockband mit den gebürtigen Emmerichern Tom Sinke und Ron Hufnaegels präsentierten sieben Stücke zwischen klassischem Punk („Renaisse“) , straightem Rockpopsong bei „Autofahren“; druckvollem Ramones-Sound mit Gitarren- und Schlagzeuggewitter („Saunaclub“) und dem Wunsch „Ich will dass alles besser wird“ in dem Song „Natürliches Verhalten“.

Und Marcel Janßen machte deutlich, dass er sich eine Neuauflage des Formats durchaus vorstellen kann. „Toll, nach so vielen Monaten das Gefühl zu haben, eine Veranstaltung am Start zu haben. Ich hoffe, dass wir noch viel mehr Auflagen davon machen können – und uns bald im Rock am Brink sehen können.“