Rees. Bis zu 600 Personen täglich lassen sich im Testcenter von Jonathan Rennecke in der Raiffeisenhalle testen. Jetzt kommen die Grenzpendler hinzu.

Es ist der 6. April, der elfte Tag, an dem Jonathan Rennecke sein Testcenter in der Raiffeisenhalle an der Empeler Straße 110 öffnet. Damit, dass die Nachfrage nach Corona-Schnelltests derart groß ist, hätte der Inhaber von Rennicke-Medic nicht gerechnet. Knapp 600 Personen haben in den vergangenen zwei Tagen täglich das kostenlose Angebot in Anspruch genommen, neu hinzugekommen sind gerade die Grenzpendler.

Wer sich anmeldet, ist im Vorteil

Wer sich angemeldet hat, erlebt den Vorgang ähnlich wie es beim Arzt. Man hat einen Termin, muss dennoch warten. „Bei dem, der registriert ist, geht es auf jeden Fall schneller, da wir dann schon die Kontaktdaten haben“, schildert Jonathan Rennecke das Prozedere. Aber er muss auch, insbesondere für ältere Bürger, Spontantermine anbieten.

In der ersten Woche zählten die Test-Anbieter bis zu 200 Personen am Tag. Doch vor Ostern nahm die Nachfrage enorm zu. Die Leute wollten einkaufen und brauchten dazu Negativtests oder der Besuch der Familie über Ostern stand an.

Testergebnis wird als E-Mail verschickt

Wer zum Testcenter möchte, muss sich entweder in der Schlange mit oder in die ohne Voranmeldung einreihen. Nach dem Desinfizieren der Hände wird in der Halle der QR-Code derer eingelesen, die sich haben registrieren lassen. Wer ohne Termin kommt, muss ein entsprechendes Formular ausfüllen. Jeder erhält zwei Aufkleber mit einem Code und dem Namen versehen, mit einem wird der Testträger gekennzeichnet, damit es nicht zu Verwechselungen kommt. Danach erhält man einen Chip mit einer Nummer und kann im Wartebereich Platz nehmen.

Ein medizinischer Mitarbeiter wartet in der Kabine auf den nächsten Testeinsatz.
Ein medizinischer Mitarbeiter wartet in der Kabine auf den nächsten Testeinsatz. © FUNKE Foto Services | Markus Weissenfels

Wer mit seinem Partner kommt, kann sich mit ihm gemeinsam in einer Kabine testen lassen, was Zeit spart. Aufgerufen wird dann die jeweilige Chip-Nummer und die Nummer der Kabine. Hier wird dann das Stäbchen in beide Nasenlöcher eingeführt. Innerhalb der nächsten 20 Minuten wird das Testergebnis an die vorher angegebene E-Mail-Adresse verschickt.

Das Dokument mit dem Ergebnis kann man dann bei Nachfrage auf seinem Handy vorzeigen oder es ausdrucken. Der Test, auf dem das Datum mit Uhrzeit vermerkt ist, gilt für 24 Stunden. Wer keine Internetverbindung hat, kann auf das Ergebnis vor Ort warten.

95 Prozent der Mitarbeiter sind medizinisch ausgebildet

Nach der neuen Niederlande-Verordnung für die Ein- und Ausreise war der Andrang besonders groß, denn eine große Anzahl an Berufspendlern benötigt einen Negativ-Test für den Grenzverkehr. „Wir werden jetzt noch weitere Kabinen aufbauen und haben neues Personal eingestellt, das wir derzeit anlernen“, erzählt Jonathan Rennecke. Insgesamt 50 Personen sind bereits für Rennecke Medic im Einsatz, 95 Prozent der Mitarbeiter kommen aus medizinischen Berufen.

Mehr Kabinen und mehr Personal

In dem Moment, in dem mehr Kabinen aufgebaut sind, entspanne sich, so Rennecke, die Situation der Wartenden. „Wenn im Wartebereich alle Stühle besetzt sind, sollten höchstens noch drei bis vier Personen eingelassen werden, die dann im vorderen Bereich warten.“ Besonders jetzt bei den heftigen Regen- und Graupelschauern fiel das Warten vor der Halle schwer. Auch dass zu viele Personen in der Halle warteten, gefiel einigen Besuchern nicht. „Die Stühle stehen in einem Abstand von 1,5 Metern – wie vorgeschrieben“, erläutert Rennecke. Der aber auch jeden Fall das Problem nicht nur mit mehr Kabinen sondern auch mehr Personal lösen will.

Geöffnet ist das Testzentrum an sieben Tagen in der Woche, sonntags allerdings nur morgens. Eine Erweiterung der Testzeiten ist denkbar, so Rennecke. Die Tests sind für jeden Bürger kostenfrei. Es spielt keine Rolle, in welcher Stadt oder in welchem Kreis jemand wohnt, der Wohnsitz muss nur in Deutschland liegen. Auch ist die Anzahl an Tests pro Person nicht begrenzt. Wer es für notwendig erachtet, kann sich täglich testen lassen. Die Kosten übernimmt die Kassenärztliche Vereinigung.

>>Jonathan und Kilian Rennecke sind Rettungsdienstler

Jonathan Rennecke und sein Bruder Kilian sind von Haus aus Rettungsdienstler. Seit fünf Jahren betreiben sie eine Bildungseinrichtung in Emmerich, Erste Hilfe für Kinder „Helden wie Du“. Als es um die Installierung von Testzentren ging, wurden die Brüder von den Städten angesprochen. Daraufhin gründeten sie als zweites Standbein das Testzentrum Rennecke-Medic mit Standorten in Rees und Uedem.

Anmeldung ist erwünscht unter www.rennecke-medic.de. Noch gibt es täglich freie Termine. Geparkt werden kann auf dem Parkplatz von Bautreff Borgers auf der Rudolf-Diesel-Straße.