Rees. Grünes Licht vom Ausschuss: Rees kann Förderantrag für barrierefreien Ausbau von 36 Bushaltestellen einreichen. 2022 soll Umsetzung starten.
Die Stadt macht Tempo mit Blick auf den Ausbau barrierefreier Bushaltestellen – die ab 2022 gesetzlich vorgeschrieben sind. Schon bis zum 30. April will sie den Förderantrag beim Land stellen. 36 Bushaltestellen, und zwar nach Bedeutung eingestuft, sollen umgebaut und teilweise mit neuen, modernen Bushaltehäuschen versehen werden. Knapp 900.000 Euro kostet die Maßnahme, die zu 90 Prozent bezuschusst wird.
Im Bau- und Umweltausschuss in Rees wurde jetzt die Planung vom beauftragten Kalkarer Büro Kottowski vorgestellt. Das hat die vorhandenen Bushaltestellen in der Stadt entsprechend der Fahrgastzahlen, der Bedeutung von Einrichtungen wie Altenheimen und Friedhöfen, bestimmten Kategorien zugeordnet. Wobei die Haltestellen besonders auch im Hinblick auf Menschen mit eingeschränkter Mobilität betrachtet wurden.
Emmericher Bushaltehäuschen als Variante im Blick
Danach sollen Haltestellen an Verknüpfungspunkten, etwa Bahnhöfen, dann die mit hoher Verkehrsfrequenz über 100 Ein- und Aussteiger von montags bis freitags, sowie mit geringerer Auslastung von 50 bis 100 Fahrgästen (montags bis freitags) in 2022 ausgebaut werden. Bushaltestellen mit weniger als 50 Nutzern sollen nach 2022 folgen. Kein Ausbau ist für die zunächst vorgesehen, bei denen weniger als 20 Personen ein- bzw. aussteigen.
Neue Wartehallen sollen dort saniert oder neu aufgestellt werden, wo regelmäßig mehr als zehn Fahrgäste einsteigen, anders als bei Ausstiegs-Standorten, wo keiner warten wird. An den in Frage kommenden 36 Haltstellen sind zurzeit 21 Wartehäuschen vorhanden. 13 zusätzliche sollten aus Sicht der Verwaltung nachgerüstet werden. Bislang, so erfuhr der Ausschuss, favorisiert die Verwaltung Bushäuschen, wie sie Emmerich hat: mit Stahlkonstruktion, Glaselementen, vier Sitz-Möglichkeiten, Mülleimern.
Bodenindikatoren für sehbehinderte Fahrgäste vorgesehen
Hinzu kommt, dass an einigen Standorten Mobilstationen geplant sind, etwa am Busbahnhof Rees, sowie den Bahnhöfen Millingen, Empel und Haldern. Je nach Standort werden die Bushaltestellen so umgebaut, dass die Fahrgäste künftig barrierefrei ein- und aussteigen können. So sollen Bordsteine erhöht werden, um passend genau für einen Neigebus den problemlosen Zugang zu ermöglichen. Es wird auch sogenannte Bodenindikatoren geben, durch die Sehbehinderte und Blinde sicher den Bus erreichen und betreten können.
Gepäckschließfächer, Fahrradgaragen, moderne Radständer: Viele Bereiche werden aufgewertet. Mancherorts muss aber auch ein Baum weichen, etwa drei am Bahnhof Millingen, einer am Melatenweg. „Dafür wird’s Ersatzpflanzungen geben“, betonte der Planer. Und Bauamtsleiterin Elke Strede fügte hinzu: „Das ist jetzt ein laufender Prozess, wo und was an welcher Bushaltestelle passiert.“ Detail-Planungen würden folgen.