Rees. Reeser Haupt- und Finanzausschuss hat sich gegen SPD-Antrag ausgesprochen. Luftreinigungsgeräte für Schulen seien „nicht Lösung aller Probleme“.

Ziemlich verärgert reagierte Bürgermeister Christoph Gerwers, als im Reeser Haupt- und Finanzausschuss die Debatte um Luftreinigungsgeräte für Schulen startete. „Das Thema Corona ist nicht für kommunale Schau-Anträge geeignet“, betonte er.

Die SPD hatte gleich mehrere Anträge gestellt, die im Rahmen der Haushaltsberatungen aufgenommen werden sollten. Nachdem sie den Antrag für Schnelltests in Schulen zurückgezogen hatte, veranschlagte sie weiterhin 30.000 Euro für „technische Einrichtungen zur Raumluftverbesserungen“ in Klassenräumen. „Wir wollen, dass zumindest mal angefangen wird“, erklärte SPD-Fraktionsvorsitzender Peter Friedmann. „Damit Schüler und Lehrer ein Stück weit aus der Pandemie zurückkommen.“

Lüften trotz Reinigungsgeräten

Allerdings seien Luftreinigungsgeräte nicht „die Lösung aller Probleme“, hielt Gerwers noch einmal fest. Denn, das erklärte er: „Man muss trotzdem regelmäßig lüften.“ Mit den technischen Einrichtungen würden Schüler also nicht nur alle zwanzig Minuten frieren, sondern würden auch noch permanent dem Brummen der Geräte ausgesetzt.

Und noch etwas stellte Gerwers klar: „Das Land hat alle Kommunen gefragt, welche Räume in Schulen nicht ausreichend gelüftet werden können.“ Nur für solche Härtefälle würde das Land Fördermittel bereitstellen. In Rees aber gebe es kein Klassenzimmer, das nicht über Fenster verfüge. Dementsprechend habe die Stadt Rees auch keinen Anspruch auf Fördermittel für Luftreinigungsgeräte.

Realistische Kosten in Höhe von 430.000 Euro

Wie die SPD überhaupt auf die 30.000 Euro gekommen ist, fragten sich gleich mehrere CDU-Politiker. „Wenn solche Anträge gestellt werden, dann bitte auch mit vernünftigen Zahlen dazu“, äußerte sich CDU-Fraktionsvorsitzender Dieter Karczewski.

Nach Berechnungen von Elke Strede, Fachbereich Planen, Bauen und Umwelt, bräuchte die Stadt Rees 300 Geräte, um alle Klassenräume ausstatten zu können. Das wären Kosten in Höhe von 430.000 Euro. Am Ende sprach sich der Ausschuss mehrheitlich gegen den SPD-Antrag aus.