Emmerich. Die CDU möchte weitere Fragen beantwortet haben, bevor sie der Sanierung für die Gesamtschule am Grollscher Weg zustimmt. Neubau sei auch Option.

Es ist jetzt absehbar, dass es für die Sanierung des Schulgebäudes am Grollscher Weg für die Gesamtschule Emmerich, in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am 9. März noch keine Grundsatzentscheidung geben wird. Nach FDP und BGE fordert auch die CDU, dass zunächst weitere Informationen vorgelegt werden sollten.

Warum kamen die Zahlen vom August jetzt erst auf den Tisch?

Dr. Matthias Reintjes, CDU-Fraktionschef, macht deutlich: „Wir stehen nach wie vor zur Sanierung oder zu einem Neubau für die Gesamtschule. Aber das Verfahren geht uns jetzt ein bisschen zu schnell. Wir brauchen weitere Details, um die beste Lösung zu bekommen.“ Aber keine Rede von einem Baustopp oder einem Moratorium, wie es die FDP formuliert.

Der Vorsitzende spricht sogar von einem „massiven Problem mit der Zeitschiene“. Die Fraktionsspitzen seien erst Ende vergangener Woche über den Stand der Planung informiert worden. Dabei stammten die Zahlen aus August 2020. „Warum gibt man diese dann jetzt erst in die Beratung?“ Gut eine Woche nachdem der Haushalt 2021 verabschiedet wurde? „Sollte es jetzt zu Verzögerungen kommen, dann sehe ich die Schuld nicht beim Stadtrat. Es geht um viel Geld, da muss die Politik auch mal nachfragen dürfen“, meint Reintjes.

Ließe sich der Brink-Kubus nochmal am Grollscher Weg bauen?

„Wir haben noch viele Fragen“, erklärt Reintjes. Ähnlich wie die BGE. Die CDU schlägt vor, mal durchzurechnen, wie es wäre, den Neubau am Brink einfach zu doppeln und nochmal am Grollscher Weg zu bauen.

Das Jugendcafé müsste sicherlich nicht nochmal eingeplant werden, auch bei den Verwaltungsräumen müsste man etwas anpassen. Aber insgesamt wurde der Kubus immer so geplant, dass bei Bedarf einfach eine Etage oben drauf gebaut werden könnte. Diese Option böte sich bei Bedarf.

CDU hätte auch gerne eine Gesamtkostenrechnung

17,4 Millionen Euro plus X würde wie berichtet die Sanierung des alten Realschulgebäudes kosten. „Am Ende sind es womöglich 22 Millionen Euro“, schätzt Reintjes grob. Plus 15 Millionen Euro fürs Brink-Gebäude und zehn Millionen Euro für die Sanierung des Gebäudes Paaltjessteege (alte Europaschule) machten nach seiner Rechnung 47 Millionen Euro insgesamt: „Wir hätten gerne eine richtige Gesamtkostenrechnung“, räumt Reintjes ein.

Die CDU hätte auch gerne eine Lebenszeitzyklusberechnung für das Gebäude am Grollscher Weg, das unzeitgemäß sehr viel Fläche durch breite Flure verschwende. Wenn man am Ende zu dem Schluss komme, die Sanierung im Bestand sei die bessere Lösung, sowohl vom pädagogischen Konzept her, als auch kostentechnisch, dann sei das in Ordnung, so Reintjes.

Beim Standort steht der Grollscher Weg für die CDU fest

Insgesamt sieht die CDU die Situation entspannt: „Es ist nicht so, dass Schüler morgen in einer Zeltstadt unterrichtet werden müssten“, erinnert Reintjes.

Sicher ist für die Christdemokraten, dass sich am Standort nichts ändert. Es bleibt beim Grollschen Weg. Sanierung oder Neubau dort. Sigmar Peters, stellvertretender Fraktionsvorsitzender, erinnert: „Allein schon wegen der Nähe zur Turnhalle macht das Sinn.“ Die BGE hatte das Steintor als Option nochmal ins Gespräch gebracht.

Der Fraktionschef betont nochmal: „Es ist keine Kritik an der Gesamtschule. Und auch keine inhaltliche Kritik an der Verwaltung. Es geht nur um die Zeitschiene.“