Isselburg. In Isselburg werden die Kita-Plätze knapp. Auch weil eine Gruppe schließt. Die Stadt will nachbessern. Geplant ist eine erste Übergangslösung.
Die Kindertagesbetreuung hat sich in den vergangenen Jahren geändert. Auch in Isselburg. Der Stadtverwaltung ist dies nicht entgangen und so hat vor allem der zuständige Fachbereich die Lage beobachtet und analysiert.
Auch unter Berücksichtigung der aktuellen Betreuungsbedarfsplanung des Kreises Borken und der vorliegenden Anmeldungen zum Kindergartenjahr 2021/2022.
Bedarfe können nicht gedeckt werden
Das Ergebnis: Die Bedarfe für das kommende Kindergartenjahr, also jenes, das ab Sommer starten wird, können nicht gedeckt werden. Auch wenn es derzeit noch Unwägbarkeiten für die Planung gibt, so geht der Fachbereich Jugend und Familie des Kreises Borken nach heutigem Stand davon aus, dass im Ortsteil Anholt zwölf U 3-Kinder und acht Ü 3-Kinder unversorgt sind.
Aus dem Ortsteil Isselburg sind einige wenige Kinder unversorgt, die konkrete Zahl hänge jedoch, so ist einer Vorlage der Stadt Isselburg für die nächste Ratssitzung zu entnehmen, von den Möglichkeiten in der AWO-Kita an der Drengfurter Straße ab.
Stadt macht einen Vorschlag
Die Stadt Isselburg könne nach aktueller Einschätzung davon ausgehen, dass bis zu zwei Gruppen im Kindergartenjahr 2021/2022 in einer Übergangslösung betreut werden müssen. Hinzu kommt, dass die AWO-Kita Drengfurter Straße zum 31. Juli 2022 schließen wird und die dort betreuten ca. 20 Kinder ab dem 1. August 2022 bis zu einer dauerhaften Nachfolgeregelung ebenfalls in der Übergangslösung betreut werden müssen.
Die Stadt Isselburg wird nun in der kommenden Ratssitzung am Mittwoch, 17. Februar, der Politik einen Vorschlag für eine Übergangslösung zur Betreuung der Kinder machen. Und diese ist keine unbekannte.
Bekannte Übergangslösung nutzen
Bereits im Kindergartenjahr 2019/2020 hat die Stadt Isselburg eine Übergangslösung bis zur Fertigstellung der Kindertageseinrichtung im Baugebiet „Linders Feld“ in den Räumlichkeiten des bisherigen Realschultraktes am Stromberggelände umgesetzt. Die Übergangslösung wurde gut von Kindern, Eltern und Beschäftigten angenommen. „Der Fachbereich Jugend und Familie des Kreises Borken würde auf Grund der Erfahrungen hieraus und der zentralen Lage eine erneute Übergangslösung in den Räumlichkeiten begrüßen“, teilt die Stadtverwaltung mit.
Wer die Trägerschaft der Kita-Übergangslösung übernimmt, ist noch nicht geklärt. Die soll aber aufgrund der geringen Vorlaufzeit bis zum Beginn des Kindergartenjahres direkt nach der Beschlussfassung durch den Rat erfolgen.
So könnte es nach der Übergangslösung weitergehen
Natürlich soll die Übergangslösung nur eine Lösung auf Zeit sein. Daher hat sich die Verwaltung auch schon Gedanken für die Zeit nach der Übergangslösung gemacht. Fest steht, dass nach aktuellem Stand davon auszugehen ist, dass im Stadtgebiet Isselburg für die Betreuung drei Kita-Gruppen im Anschluss an die Übergangslösung zu realisieren sind. Im Wesentlichen ergebe sich, so die Verwaltung, der Bedarf zurzeit von zwei Gruppen aus dem Ortsteil Anholt, der Bedarf für eine Gruppe aus dem Ortsteil Isselburg. Dem Rat der Stadt Isselburg obliegt nun die Entscheidung, wo diese Bedarfe im Anschluss an die Übergangslösung gedeckt werden sollen. Vorgeschlagen wird, gemeinsam mit dem Fachbereich Jugend und Familie zunächst die Ausbauoptionen für diese Bedarfe zu sondieren.
Zunächst kann die Übergangslösung theoretisch bis 1. August 2025 – auch nach Rücksprache mit dem Verein Schule für Isselburg – dort bestehen.
Neubau wäre eine Möglichkeit
Der Fachbereich Jugend und Familie würde dann, während der Übergangslösung zunächst die weitere Bedarfsentwicklung beobachten, um daraufhin zu entscheiden, wie der Betreuungsbedarf zukünftig am besten gedeckt werden kann. Zum jetzigen Zeitpunkt käme die grundsätzlich mögliche Erweiterung der AWO-Kita Linders Feld und eine Nachfolgelösung für die eingruppige Kita in Isselburg nicht in Betracht.
Verwaltungsseitig wird daher ein Kita-Neubau nicht ausgeschlossen. Favorisiert würde bei einem Neubau einer Kindertageseinrichtung die Form eines Investorenmodells, bei dem sich die baulichen Investitionen durch die Bezuschussung der späteren Betriebskosten einschließlich einer pauschalierten Raummiete nach dem Kinderbildungsgesetz refinanzieren.
>>>Ab Mitte 2022 geschlossen
Die eingruppige Kindertageseinrichtung der AWO an der Drengfurter Straße liegt in einem Wohngebiet, direkt neben der Isselschule (Grundschule) und bietet 20 Plätze. In Isselburg betreibt die AWO außerdem vier weitere Kitas. Nämlich am Kapellendeich, an der Heinz-Trox-Straße, am Hortensienweg und die Kita Isselburger Feld.