Rees. Auf der Internetseite von Ressa sind ab sofort die Reeser Rosenmontagszüge aus 1985, 1993, 1999, 2015, 2017, 2018 und 2020 als Videos zu sehen.

1991 war es der Golfkrieg, 2016 das Sturmtief Ruzica: Der Rosenmontagszug in Rees, von langer Hand vorbereitet, wurde abgesagt. In der aktuellen Corona-Session stand schon fünf Monate vorher fest, dass es am Rosenmontag 2021 keinen Umzug durch die Reeser City geben wird. Den Jecken bleibt nur die Erinnerung an frühere Veranstaltungen – und genau da hilft der Reeser Geschichtsverein Ressa den Karnevalsfreunden auf die Sprünge.

Auf der Internetseite ressa.de/Karneval sind ab sofort die Rosenmontagszüge aus den Jahren 1985, 1993, 1999, 2015, 2017, 2018 und 2020 als Videos zu sehen. „Wir freuen uns, auf diese Weise zumindest ein kleines Trostpflaster bieten zu können“, sagt der Ressa-Vorsitzende Heinz Wellmann. Die Videos sind in der Summe zweieinhalb Stunden lang und wurden unter anderem von Margret Weyer, Karl-Heinz Lamers und dem Reeser Karneval Verein (RKV) zur Verfügung gestellt.

Filme laufen in Dauerschleife im Schaufenster

Die Filme aus den Jahren 1985, 1993, 1999 und 2020 sind bis Anfang März auch in Dauerschleife auf einem Fernseher im Schaufenster des Hauses Dellstraße 23 zu sehen. Besitzerin Marie-Luise Heimann-Koenen und Makler Simon Vos haben das Ladenlokal (ehemals Schuh Chic) bis zur erneuten Vermietung gratis dem Geschichtsverein überlassen.

Neben der großen Spielzeug-Ausstellung widmet sich nun eine zweite Ausstellung den Reeser Rosenmontagszügen, die 1983 vom Männerchor „Harmonie“ ins Leben gerufen wurden. Inge und Günter Heuser haben Ressa ihre Sammlung von Verkaufsartikeln geliehen, mit denen frühere Umzüge finanziert wurden: Clowns, Buttons, Pinnekes, Flaschenöffner, T-Shirts, Stoffbeutel und vieles mehr. Nur die Mettwurst, die einst verkauft wurde, haben die Heusers damals verspeist. Diese Lücke füllte jetzt Metzgermeister Ernst August Voß mit einer Wurstspende fürs Schaufenster.

Geschichtsverein bemüht sich um Alternativen

Der Reeser Geschichtsverein wurde 1987 gegründet und hat 230 Mitglieder, fast 70 davon traten dem Verein im Corona-Jahr 2020 bei. „Auch wenn wir im Lockdown unsere Vorträge und Ausflüge absagen müssen, bemühen wir uns immer um Alternativen, mit denen wir die Stadtgeschichte erlebbar machen“, sagt Heinz Wellmann.

Dazu gehören die Ausstellungen in der Dellstraße, historische Filme im Internet sowie Buchveröffentlichungen über das Reeser Platt und die Reeser Geschichte. Der aktuelle „Reeser Geschichtsfreund“ ist zum Preis von zehn Euro in der Bäckerei-Gerads-Filiale bei Rewe am Westring oder auf ressa.de/shop erhältlich.

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