Isselburg. Ohne Diskussion, dafür aber mit einem detaillierten Beschlussvorschlag hat sich der Rat Isselburg für die Gesamtschule Weitblick ausgesprochen.

Jubel in einer Ratssitzung in Isselburg? Das gibt es eher selten! Dennoch brandete nach der Entscheidung über den Tagesordnungspunkt 6 auf der Agenda Applaus auf und die ein oder andere Faust im Zuschauerraum flog jubelnd in die Luft. Kein Wunder.

Denn im hinteren Teil der Bürgerhalle Herzebocholt hatten in der letzten Ratssitzung des Jahres 2020 die Vertreter der Initiative Schule für Isselburg Platz genommen. Sie alle hatten gespannt darauf gewartet, was die Isselburger Politik bezüglich ihres Antrags zur Nutzung von städtischen Schulgebäuden für die Gesamtschule Weitblick, die in freier Trägerschaft noch zu gründen ist, entscheiden wird.

Keine Aussprache notwendig

Zur Verwunderung aller gab es Einstimmigkeit. Im positiven Sinne für die Vertreter von Schule für Isselburg. Denn alle Politiker sprachen sich für den Beschlussvorschlag aus, den zuvor Bürgermeister Michael Carbanje vorgetragen hatte. Und noch mehr Verwunderung gab es, als, nicht wie sonst üblich, keiner der Politiker das Wort ergriff und eine vorherige Diskussion begann.

Dies rührte allerdings auch daher, dass innerhalb der interfraktionellen Runde das Thema auch schon vorberaten und besprochen wurde. Dort stand auch bereits der zu beschließende Antrag zur Debatte. So beschloss also der der Rat der Stadt Isselburg den Bürgermeister mit dem Aushandeln eines auf zwölf Jahre befristeten Mietvertrages mit Verlängerungsoption für die Vermietung des Mensagebäudes, des naturwissenschaftlichen Traktes und des Realschulgebäudes an einen privaten Träger für eine Ersatzschule zu beauftragen.

Schule will auch Sportanlagen nutzen

Der Rat der Stadt Isselburg beauftragt den Bürgermeister außerdem auch mit dem Aushandeln eines entgeltlichen Nutzungsüberlassungsvertrages für Sportanlagen (montags bis freitags) mit einem privaten Träger für eine Ersatzschule. Zudem soll der Bürgermeister, eine Kooperationsvereinbarung mit einem privaten Träger für eine Ersatzschule erarbeiten und regeln, dass zur Schaffung zusätzlicher Gebäudeflächen die Stadt Isselburg einem privaten Träger für eine Ersatzschule geeignete, ortsnahe Grundstücksflächen zur Verfügung stellt.

Neben weiteren Feinheiten beauftragte der Rat der Stadt Isselburg den Bürgermeister auch, mit einem privaten Träger für eine Ersatzschule einen Kaufvertrag über Schulmobiliar zu verhandeln. Und schließlich sollen auch alle entsprechend ausgehandelten Verträge dem Rat vorgelegt werden.

Ratsbeschluss als Grundlage nutzen

Dieser Ratsbeschluss schaffe endlich die notwendigen Voraussetzungen für die noch zu gründende Gesamtschule in freier Trägerschaft. „Unser Träger kann die neueren Schulgebäude mieten, die sich auch wirtschaftlich unterhalten lassen“, erklärte Dr. Andreas Pasckert für Schule für Isselburg. Es soll ein Kooperationsvertrags zwischen der Stadt und dem Träger geschlossen werden, in dem sichergestellt werden soll, dass die Stadt Isselburg den Förderverein unterstützt.

Denn dies bilde eine zentrale Säule zur Finanzierung des Eigenanteils. Letztlich, so Pasckert, sei der am 9. Dezember nun gefasste Beschlussvorschlag mit all seinen Feinheiten „eine Grundlage. Und über diese werden wir dann verhandeln“.

>>>Gründung via Videokonferenz

Auf den Verein Schule für Isselburg kommt nun viel Arbeit zu. Die Gründung des Schulträgers steht an. „Was relativ schnell zu realisieren sein dürfte“. Pasckert hatte schon vor einiger Zeit erklärt, dass die Gründung wohl bis Ende 2020 geschehen sein soll. Angedacht ist die Gründung im Rahmen einer Videokonferenz in der kommenden Woche.

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