Rees. Bauhof Rees ist auf einen möglichen Wintereinbruch gut vorbereitet. Erste Streueinsätze gefahren. Zwei neue Schmalspur-Trecker angeschafft.

Der erste Einsatz ist bereits gefahren worden: „In der Nacht zu Montag hatten wir im Stadtgebiet glatte Straßen“, sagt Bauhofleiter Andreas Böing. Da ging’s fürs Team der Rufbereitschaft früh morgens um 5 Uhr auf die Streufahrzeuge. Minus drei Grad hatte das Thermometer angezeigt. Wobei die Entwicklung ja nicht aus heiterem Himmel kam. „Am Samstag zuvor hatten wir wegen der Wetterprognose unsere Leute informiert“, so der 62-Jährige. Auf einen eventuellen Wintereinbruch sei man jedenfalls gut vorbereitet.

In Sicht ist der aber zur Zeit nicht wirklich. „Im Moment haben wir eher das typische niederrheinische Winterwetter“, sagt Böing, der schon seit 35 Jahren am Bauhof in Rees tätig ist, seit zehn Jahren als Chef. Seine 25-köpfige Mannschaft, sagt er, wisse aber schon genau, was im Winterdienst zu tun ist. Alles sei eingespielt.

Ungefährlich ist der Winterdienst nicht

Wobei die drei achtköpfigen Teams der Rufbereitschaft, die immer eine Woche Tag und Nacht zur Verfügung stehen, mit einem jüngeren und einem älteren Kollegen pro Fahrzeug besetzt sind. Da werde Erfahrung weiter gegeben, erklärt der Bauhofleiter den Grund. Denn ungefährlich sei der Job im Winter nicht, wenn man etwa bei spiegelglatten Straßen als erster unterwegs sei.

Bauhof-Mitarbeiter Dietmar Kreischer inspiziert gerade einen der zwei neu angeschafften Schmalspur-Trecker, die im Winterdienst auf Rad- und Gehwegen eingesetzt werden.
Bauhof-Mitarbeiter Dietmar Kreischer inspiziert gerade einen der zwei neu angeschafften Schmalspur-Trecker, die im Winterdienst auf Rad- und Gehwegen eingesetzt werden. © Funke Foto Services GmbH | Thorsten Lindekamp

„Deshalb sind auch immer zwei Mitarbeiter pro Fahrzeug auf der Straße“, erläutert der Bocholter. Während sich der Mann am Lenkrad auf die Straße und das Fahren konzentriert, stellt sein Kollege etwa die Streubreite ein, checkt, welche Route gefahren werden muss, sichert beim Rückwärtsfahren ab. „Toi, toi, toi: Passiert ist in all den Jahren noch nichts im Winterdienst “, ist Andreas Böing erleichtert.

Salzsilo ist mit 75 Tonnen gefüllt

Weil der zurückliegende Winter ausgesprochen mild verlaufen war, mussten über den Deutschen Straßendienst (DSP) wieder nur 25 Tonnen Salz zusätzlich geordert werden. Das kommt von der Solvay in Rheinberg. Jetzt ist das Silo mit 75 Tonnen proppevoll. „Der Winter kann kommen. Aber bitte nicht gerade über Weihnachten“, schmunzelt er. Da denkt er nämlich auch an seine Mitarbeiter, die doch lieber über die Festtage zuhause sein wollen. Wahrscheinlich dürfte ihr Wunsch in Erfüllung gehen. Überhaupt nur fünf Mal habe er in den drei Jahrzehnten beim Bauhof weiße Weihnacht erlebt.

Hier gibt es mehr Artikel aus Emmerich, Rees und Isselburg Wie gesagt: Der Bauhof ist bestens gerüstet für einen Wintereinbruch, sollte er kommen. Planbar sei hier im Winter ja nichts, meint Böing. Der Winter-Fuhrpark, der aus einem Lkw und zwei Unimogs besteht, wurde gerade durch zwei neue Schmalspur-Trecker verstärkt. Mit den auf fünf Jahre geleasten Fahrzeugen werden im Winter die Rad- und Gehweg von Schnee und Eis befreit. Im Sommer sind sie bei der Wildkraut-Bekämpfung im Einsatz.

Zuständig für gut 100 Kilometer Gemeindestraßen

Gut 100 Kilometer Gemeindestraßen und Strecken, auf denen die Schulbusse unterwegs sind, müssen vom Bauhof bei winterlichen Verhältnissen von Schnee geräumt und von Eis befreit werden. Bei einem durchschnittlichen Winter kalkuliert die Stadt in ihrem Haushalt für den Winterdienst etwa 150.000 Euro. Die wurden in den vergangenen Jahren aber nicht vollständig benötigt. „Umso teurer sind die vergangenen Sommer gewesen, bei denen unglaublich viel bewässert werden musste“, sagt Andreas Böing mit Blick auf den überall spürbaren Klimawandel.

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