Rees/Isselburg. Die Polizei geht davon aus, dass die Täter einer größeren, marokkanischen Gruppe aus den Niederlanden zuzurechnen sind
Die Kreispolizeibehörde Kleve geht davon aus, dass es sich bei den drei in Rees festgenommen Geldautomaten-Sprenger um Mitglieder einer größeren Gruppe von mehreren hundert Personen handelt, die in unterschiedlichen Konstellationen kriminell tätig ist. Bei den Mitgliedern dieser Gruppe soll es sich meist um Männer marokkanischer Abstammung handeln, die aus der Städteregion Amsterdam, Den Haag, Utrecht kommt. Von den in Rees festgenommenen Personen stammen zwei aus Utrecht und eine Person aus Den Haag.
Das Landeskriminalamt unterstützt die Kreispolizeibehörde bei den Ermittlungen. In Düsseldorf wurde die Kommission Heat gegründet, die eine Koordinierende und unterstützende Funktion für die Polizei vor Ort habe, sagt Kleves Polizeisprecher Ingo Schankweiler. Das Verfahren werde von der Staatsanwaltschaft Kleve und der Polizei in Kleve geleitet.
Junge Täter sind in der JVA Kleve
Die drei Männer – 18, 19 und 20 Jahre alt – befinden sich aktuell in der Justizvollzugsanstalt in Kleve und werden wohl auch von einem Gericht Kleve gestellt werden, so die Polizei auf Nachfrage. Noch am Mittwoch sollte es eine Presseerklärung der Polizei geben, die allerdings aufgrund der noch nicht autorisierten Bilder einer Überwachungskamera freigegeben werden konnte. Am Donnerstag wird die Polizei einen aktualisierten Stand der Ermittlungen mitteilen.
Festnahme in Rees
Wie berichtet hatte die Polizei am Montag drei mutmaßlich Geldautomaten-Sprenger festgenommen. Die Männer sollen in Rees gegen 1.45 Uhr erfolglos versucht haben, einen Geldautomaten zu sprengen. Die Sicherheitstechnik hatte dabei ausgelöst und die Räumlichkeit vernebelt. Die Täter entfernten sich daraufhin. Später haben sie sich mit ihrem Fluchtfahrzeug auf der B67 in Richtung Bocholt überschlagen. Die Polizei konnte die Männer nach einer Fahndung festnehmen. Im Fahrzeug fand sich eine zündfähige Sprengvorrichtung.
Spezialisten des Landeskriminalamts trafen daraufhin an der Unfallstelle ein. Sie beseitigten die Gefahr, indem sie die Sprengvorrichtung absicherten und kontrolliert detonieren ließen.
Die „Audi-Bande“
In den Medien wird von der „Audi-Bande“ gesprochen. Ingo Schankweiler hält diesen Begriff für einprägsam: „Wenn damit gemeint ist, dass junge Männer in den Niederlanden hochwertige Fahrzeuge stehlen, um damit in der Region Straftaten zu begehen, dann kann man diesen Begriff durchaus verwenden.“
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