Isselburg-Anholt. Der Bau des Gesundheitszentrums am Augustahospital in Anholt soll bald starten. Eine Physiotherapiepraxis entsteht statt Psychotherapiepraxis.
Nachdem Flächennutzungs- und Bebauungsplan mit etwas Verzögerung nun angepasst wurden, dürfte die Baugenehmigung bald ins Haus fliegen. Dann soll es auch schnell losgehen mit dem Bau des neuen Gesundheitszentrums des Augustahospitals in Anholt, das eine Nutzfläche von 1120 m2 vorhält. „Wir wollen die Aufträge noch in diesem Jahr vergeben“, sagt Thomas Altrogge vom Architekturbüro Roebrock.
Er sieht allerdings einen X-Faktor: Corona. Es lasse sich noch nicht abschätzen, wie die neuesten Einschränkungen die Baubranche beeinflussen werden. Im Idealfall rollen noch im Dezember die Bagger an. „Die Bauzeit beträgt ein Jahr“, so Altrogge.
Kassenärztlichen Sitz nicht bekommen
Was die Ansiedlungen angeht, so schildert Anne Kaupel, Projektmanagerin des Augustahospitals, so habe sich eine Veränderung gegeben. Die geplante Psychotherapie-Praxis lässt sich nicht realisieren, weil der Therapeut den nötigen Sitz von der Kassenärztlichen Vereinigung nicht bekommen hat.
Stattdessen bekommt der in Anholt seit 30 Jahren angesiedelte Physiotherapeut Herco Schreurs die Gelegenheit, seine Praxis auf satten 300 m2 im ersten Obergeschoss auszubreiten. „Ich suche schon seit 2017 nach neuen Praxisräumen. Jetzt können wir unsere Therapiefläche verdoppeln.“
Endlich ausreichend Parkplätze
Zunächst Am Mühlenberg angesiedelt zog die Praxis 2003 in eine umgebauten Wohnung Am Schloßpark. „Hier hatten wir fünf Räume für zehn Therapeuten. In Zukunft haben wir neun Behandlungsräume“, freut sich Schreurs. Und das in idealen Räumlichkeiten.
Sowohl der Physiotherapeut als auch die Gemeinschaftspraxis Katzer & Schweckhorst, die von der Niederstraße ins barrierefreie Gesundheitszentrum ziehen wird, kommen von bisher katastrophalen Parkplatz-Verhältnissen zu dann deutlich besseren Bedingungen, denn der Parkplatz am Augustahospital wurde auf 137 Stellplätze ausgeweitet. Die Arztpraxis, in der neben Stefanie Altrogge und Jürgen P. Katzer auch Dr. Stephan Schneider praktiziert, wird ins Erdgeschoss ziehen.
Glocken-Apotheke eröffnet Filiale gegen bundesweiten Trend
Wer das offene Foyer betritt, wird gleich auf die Glocken-Apotheke im Erdgeschoss blicken. Die Apotheke bleibt in Isselburg erhalten, wird aber in Anholt eine Filiale einrichten: „Wir stemmen uns gegen den Bundestrend, dass die ländliche Versorgung schlechter wird“, begründet Daniel Schmidt von der Glockenapotheke die Entscheidung für das Gesundheitszentrum.
Außerdem siedelt das Spital den ambulanten Pflegedienst und die Tagespflege mit 15 Plätzen im zweiten Obergeschoss an. Zur Tagespflege gehört auch die Dachterrasse. Frei für eine weitere Ansiedlung medizinisch-pflegerischer Art sind übrigens noch 100 m2 im ersten Obergeschoss.
Ein Fünf-Millionen-Euro-Projekt
Die Kosten für das Projekt werden bei fünf Millionen Euro angesiedelt, wie Anne Kaupel erklärt: „Eine Förderung über 300.000 Euro bekommen wir speziell für die Tagespflege von der Deutschen Fernsehlotterie als Förderung.“ Die Baugestaltung soll sich ins Umfeld der neuen, angrenzenden Siedlung Linders Feld einfügen: „Es wird kein Klotz“, so Altrogge.
>> Keine Durchfahrt zum Linders Feld
Neu sind die Schranken zum Parkplatz, diese sollen klar machen, dass es keine Durchfahrt zum Linders Feld gibt. Fußläufig haben die Bewohner des neuen Baugebietes aber sehr wohl die Möglichkeit, auf kurzem Wege zum Gesundheitszentrum zu kommen.
Übrigens: Sowohl interessierte Physiotherapeuten für die Praxis Schreurs, als auch Interessenten (Apotheker, Pharmazeutisch Technische Angestellte, Pharmazeutisch Kaufmännische Angestellte) für eine Anstellung bei der Glocken-Apotheke können sich melden.
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