Emmerich. Seit fast einem halben Jahr bestimmt die Corona-Pandemie das öffentliche Leben. Und so auch die Arbeits des Ordnungsamtes der Stadt Emmerich.

„Das war schon keine leichte Zeit“, sagt Karin Schlitt. Laufend änderten sich die Vorgaben. Ständig mussten neue Bereiche kontrolliert werden. „Schließlich geht es um Gefahrenabwehr“, unterstreicht die Leiterin des Ordnungsamtes der Stadt Emmerich. Sie erinnert sich noch gut an die erste Zeit der Corona-Pandemie, die nun seit Mitte Mai die Arbeit ihres Bereiches enorm geprägt hat. „Seither haben wir quasi ein Aufgabengebiet mehr, um das wir uns kümmern müssen“, so Schlitt. Und das bei gleichbleibenden Personal.

Nichtsdestotrotz: „Mein Team hat tolle Arbeit in der Zeit geleistet“, lobt sie ihre Mitarbeiter. „Und das tun sie auch heute noch. Vor allem in der Anfangszeit während des Lockdowns wurde durchgearbeitet. Auch abends“, erklärt Schlitt. Eine neue Arbeitsweise, die alle „ohne Beschwerden mitgetragen“ hätten.

Permanent von März bis Mai kontrolliert

Permanent sei ab Mitte März kontrolliert worden. „Da ging es vor allem darum zu schauen, ob die Abstandsregeln eingehalten wurden. Und ob auch wirklich nur zwei Leute zusammen unterwegs sind“, erinnert sich Schlitt. Als dann wieder die Gaststätten langsam öffnen durften für den Außer-Haus-Betrieb, „gab es hier viel Aufklärungsarbeit zu leisten“.

Noch heute sind die Gaststätten ein Schwerpunkt der Kontrollen. Es müsse ein Sitzplan vorliegen, das Personal muss Masken tragen. Und, wichtig, „die Listen mit den Adressen der Besucher muss geführt werden. Das vernachlässigen viele“.

Schwierigkeiten beim Verhängen von Bußgeldern

Sofort nun aber Bußgelder zu verhängen, wenn etwas nicht eingehalten wird, dies sei vor allem am Anfang nicht zielführend gewesen. Schließlich war die Situation neu. Und Vorgaben änderten sich ständig. Wenn, dann wurden vor allem bei Wiederholungstätern Bußgelder verhängt, „und das ist meist ein langwieriger Prozess“, hat Schlitt mittlerweile die Erfahrung gemacht: „Die meisten sind damit natürlich nicht zufrieden.“ So gibt es Diskussionen und Anhörungen. Und Einsprüche seitens der hinzugezogenen Anwälte. Aber, das sagt Schlitt auch: „Die meisten halten sich ja an die Regeln.“

Und dennoch: Fast täglich trudeln heute noch beim Ordnungsamt der Stadt Emmerich Hinweise aus der Bürgerschaft ein. Hinweise darauf, wer wo etwa keine Maske getragen oder den Abstand nicht eingehalten hat.

So ist es richtig: Das Personal in der Gastronomie muss weiterhin Mundschutz tragen. Und das wird auch immer wieder vom Ordnungsamt der Stadt kontrolliert.
So ist es richtig: Das Personal in der Gastronomie muss weiterhin Mundschutz tragen. Und das wird auch immer wieder vom Ordnungsamt der Stadt kontrolliert. © Funke Foto Services GmbH | Thorsten Lindekamp

Viele Fragen seitens der Vereine

Momentan erreichen das Ordnungsamt auch Anfragen vieler Vereine und Veranstalter: „Vor allem auch aus dem Bereich Musik.“ Sie alle müssen, wenn sie wieder starten wollen, ein Hygienekonzept vorlegen. „Wir können dazu Fragen beantworten. Aber letztlich erstellen, müssen die Vereine dies selbst. Und auch damit dann die Verantwortung tragen, wenn etwas passiert“, sagt Schlitt. Daher sei immer gut abzuwägen, ob man sich nun wieder trifft. Auch zu Feiern.

Neben den Kontrollen im Gaststätten-Gewerbe und dem Einzelhandel haben natürlich auch die Kontrollen bei den Leiharbeitern ab Mitte Mai das Arbeitsfeld erweitert. Hier werde mittlerweile noch stichprobenartig kontrolliert. Gleiches gilt auch für die übrigen Bereiche, sagt Schlitt.

Weiterhin werden Kontrollen durchgeführt

Weiterhin ein Thema: die Corona-Infizierten. „Hier bekommen wir täglich Zahlen vom Kreisgesundheitsamt. Und dann setzen wir uns etwa mit den Menschen in Kontakt, die in Quarantäne müssen. Und auch diese werden dann einmal besucht, um zu kontrollieren, dass sie sich auch wirklich in Quarantäne befinden.“ Zum Glück, so Schlitt, sind hier die Zahlen in Emmerich nicht hoch. „Auch durch die Reiserückkehrer gab es keinen großen Anstieg.“

Somit bestimme Corona natürlich noch die tägliche Arbeit, aber nicht mehr so intensiv wie noch vor einem knappen halben Jahr. „Damals tagte der Krisenstab jeden Tag, nun treffen wir uns noch einmal in der Woche.“ Und so langsam ist auch wieder mehr Zeit für sie und ihr Team, sich um die anderen vielfältigen Aufgaben zu kümmern. „Da mussten einige manchmal anstehen, weil wir eben andere Prioritäten setzen mussten“, sagt Schlitt.

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