Emmerich. Aniko Kawaters eröffnet an der Steinstraße in Emmerich das Geschäft Brautgewand aus zweiter Hand. Künftige Bräute vereinbaren online Termin.

Wer in der Region nach Brautkleidern sucht, der muss bisher nach Kleve, Esserden oder Werth fahren. Oder noch weiter weg. Aniko Kawaters aus Vrasselt hat für ihre Hochzeit vor zwei Monaten ein Kleid in 180 Kilometern Entfernung gefunden. Künftige Bräute könnten bald auch in Emmerich fündig werden. Denn die 28-Jährige eröffnet an der Steinstraße 24 das Geschäft Brautgewand aus zweiter Hand.

Für Kawaters gab die eigene Hochzeit die Initialzündung, um den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen. Die gelernte Krankenschwester wollte sich nach der Geburt ihrer zwei Kinder „mehr mit den positiven Dingen des Lebens beschäftigen“. Das Erlebnis Hochzeit, bei dem das Kleid natürlich eine zentrale Rolle spielt, zeigte ihr den Weg.

Warum sollte ein Brautkleid nur einmal getragen werden?

„So ein Kleid kostet so viel Geld. Warum sollte es nur einmal getragen werden? Man kann es doch besser weitergeben“, dachte sich Aniko Kawaters. Und so kam sie zu der Überzeugung, auf Brautkleider aus zweiter Hand zu setzen.

Aniko Kawaters nimmt die gebrauchten Brautkleider für neun Monate in Kommission. Für eine letzte Kaufchance wird der Preis nochmal reduziert. Zum dauerhaften Ladenhüter soll kein Kleid werden. Um an die in der Regel einmal getragenen Brautkleider zu kommen, ist Aniko Kawaters auch schon rege auf Facebook, Instagram und Co. unterwegs, um den Bräuten die Verkaufschance schmackhaft zu machen.

Zur Beratung können die Liebsten mitkommen

Das Geschäft ist nicht geregelt geöffnet. Wer ein Kleid abgeben möchte, kann auf der Seite www.Brautgewand-aus-zweiter-hand.de einen Termin vereinbaren. Ein 15-minütiges Zeitfenster wird dann zur Begutachtung des Kleides etc. vereinbart. Auf der Internetseite werden die verfügbaren Kleider – ohne Preisangabe – gezeigt. Wer davon eines anprobieren möchte, kann ebenfalls über die Seite einen Beratungstermin vereinbaren. Zu dem zweistündigen Termin dürfen auch gerne die Liebsten mitgebracht werden. Für diesen bestenfalls einmaligen Kauf hört Frau ja auch gerne mehrere Meinungen.

„Mir ist eine Beratung auf Augenhöhe wichtig“, erklärt Kawaters. Wenn die 28-Jährige dann einmal weiß, wonach die Kundin sucht, aber das passende Kleid nicht vorrätig ist, dann hat sie dies im Blick, wenn neue Kleider dazu kommen. Auch Brautaccessoires wie Blumenkränze, Diademe, Reifröcke oder Strumpfbänder werden vorgehalten.

Tag der offenen Tür einmal im Monat

„Einmal im Monat gibt es einen Tag der offenen Tür, an dem künftige Bräute und Verkäuferinnen sich ungezwungen einen Überblick verschaffen können“, erklärt Kawaters. Der Auftakt ist bestenfalls für den 20. September geplant. Am Tag der offenen Tür. Am verkaufsoffenen Sonntag. Dieser muss allerdings noch vom Rat am 8. September gebilligt werden. Ansonsten wird Kawaters, die ursprünglich aus Meerbusch stammt, einen anderen Termin finden. Eine „Braut“ soll auch öffentlichkeitswirksam durch die Straßen laufen und Visitenkarten verteilen.

Wie man jetzt schon sehen kann, wird das neue Geschäft nicht leer starten müssen. „Zusätzlich zu den gebrauchten Kleidern werde ich alte Kollektionen anderer Brautläden anbieten, damit es auch voller wird. Das ist nachhaltig, denn diese würden sonst weggeworfen“, sagt die Vrasselterin. Aktuell hält Aniko Kawaters Kleider aus einer Geschäftsschließung in Dortmund vor. Das Schaufenster lockte schon etliche Interessierte an: „Die Resonanz ist riesig“, freut sich Kawaters.

Aniko Kawaters hat auch Ideen für die Zukunft

Zum Glück hat das schlauchförmige Ladenlokal weiter hinten Oberlichter, die Tageslicht auf die Brautkleider werfen, wenn man diese anprobiert. Schließlich ist weiß nicht gleich weiß. Zusätzliche Beleuchtung und ein großer Spiegel ermöglichen einen guten Blick auf das Brautkleid.

Wenn das Geschäft gut anläuft, dann hätte die Vrasselterin auch schon Ideen für eine künftige Ausweitung: „Ich könnte mir auch den Verkauf von Abendkleidern vorstellen. Aber das ist eher etwas, wenn die Schützenfeste wieder aktuell sind.“

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