Rees/Kevelaer. Zum 377. Mal fand die Wallfahrt von Rees nach Kevelaer statt. Über 100 Pilger zog es von Rees aus in die Wallfahrtsstadt Kevelaer.

Am vergangenen Wochenende machten sich gut 100 Pilger von Bienen, Millingen und Rees aus auf den Weg in die Wallfahrtsstadt Kevelaer. Die Wallfahrt fand zum 377. Mal statt. Die ersten versammelten sich bereits am Samstagmorgen um 5 Uhr an der St.-Cosmas- und Damian-Kirche in Bienen.

Eine Stunde später folgte mit den anderen Gläubigen der Pilgersegen in der Pfarrkirche Mariä-Himmelfahrt in Rees, ehe es mit der Fähre „Rääße Pöntje“ über den Rhein ging. „Wir machen das schon, seitdem wir Kinder sind, das ist Wallfahrt für die Seele“, drückte Tim de Baay, Mitorganisator der Wallfahrt 2020, sein Gefühl aus. „Und wenn man einmal Spaß daran hat, macht man weiter mit.“

Gemeinde wächst unterwegs zusammen

Ähnlich sah es sein Bruder Clemens: „Mit sieben Jahren war es das erste Mal, heute ist es die 45. Wallfahrt. Das ist ein bisschen wie nach Hause kommen.“ Kurz nach den Fußpilgern machte sich auch eine Radpilgergruppe von Millingen aus auf den Weg, die am Abend auch wieder zurückkehrte. „Es ist eine gute Erfahrung, wenn Gemeinden unterwegs sind und so zusammen wachsen“, fand der Millinger Diakon Bernhard Hözel.

Auf dem Weg machten die Pilger unter anderem Halt zur Andacht in der St. Hubertus-Kirche Kehrum und zur Eucharistiefeier in St. Laurentius Uedem. Pfarrer Andreas Eiden sprach in seiner Predigt über die Bedeutung des Wortes „attraktiv“ im Sinne von „anziehend zu sein - wir für Jesus Christus und Gott und umgekehrt“.

Wallfahrt habe in diesem Jahre eine besondere Bedeutung

In diesem Jahr habe die Wallfahrt eine besondere Bedeutung, fand Tim te Baay. „Ich glaube, dass es ein Faktor ist, dass man in Corona-Zeiten eine gewisse Beständigkeit spürt.“ Dinge, die ansonsten selbstverständlich galten, seien durch Corona in Frage gestellt. „Und da ist die Wallfahrt so eine gewisse Konstante – das sie stattfindet und weil es nochmal die Tiefe im Glauben neu bestätigt.“

Im Forum Pax Christi wurde dann die Wallfahrtskirche gesegnet, gemeinsam der Kreuzweg absolviert. Am Folgetag folgte eine weitere Pilgermesse im Forum, das Gebet vor dem Maria-Gnadenbild und der Auszug der FußpilgerInnen Richtung Heimat.

Das Gemeinschaftsgefühl genossen

Anne Doppstadt aus Bienen war zum fünften Mal dabei, genoss das tolle Gemeinschaftsgefühl. „Es ist immer so, dass man an seine Grenzen kommt, aber gefordert ist. Das gibt mir Kraft und Selbstbewusstsein, dass ich ein Ziel erreichen kann – und immer gedankliche Klarheit.“