Kreis Borken. Um das Amt der Landrätin im Kreis Borken kandidiert für die SPD Nadine Heselhaus aus Raesfeld. Im Amt will sie sich für „Ungehörte“ einsetzen.
„Nadine Heselhaus – Ihre neue Landrätin“, mit diesem Wahlkampfslogan möchte die 41-jährige Herausforderin der SPD ins Kreishaus einziehen und den amtierenden Landrat, Dr. Kai Zwicker ablösen. Im Juni setzte sich Heselhaus im zweiten Wahlgang mit 35:28 Stimmen gegen die Velenerin Birgit Schlautmann durch.
Alleinerziehende Mutter von vier Kindern
Heselhaus ist in Raesfeld geboren und wohnt dort auch noch. Sie hat vier Kinder, ist alleinerziehend und arbeitet seit 2018 als Finanzprüferin bei der Gemeindeprüfungsanstalt (gpa) NRW. 2007 ist sie in die SPD eingetreten und hat dort vor allem bei den Jusos in Köln mitgewirkt. Mittlerweile ist sie seit 2018 Beisitzerin des SPD-Ortsvereins Raesfeld und hier auch als sachkundige Bürgerin der SPD in den Ausschüssen des Gemeinderats Raesfeld vertreten.
Doch nun soll es ins Kreishaus gehen. Die NRZ hat der Kandidatin Nadine Heselhaus vier Fragen gestellt.
Warum bewerben Sie sich um das Amt der Landrätin für den Kreis Borken?
Als Landrätin will ich unsere Welt ein kleines Stück besser machen. Denn meine Kinder werden hier groß und ich werde hier alt. Dabei hat unser Kreis eine dynamische und innovative Führung verdient. Mit meiner Kompetenz und Erfahrung bringe ich frischen Wind in das Kreishaus. Ich bringe eine langjährige Verwaltungs- und Führungserfahrung mit. Und jede Menge Lebenserfahrung, die dabei hilft, die Lebenssituationen vieler Menschen nachzuvollziehen. Das ist wichtig, denn genau für diese Menschen werde ich mich einsetzen.
Warum sollten die Wähler Ihnen das Vertrauen schenken?
Als Gemeindeprüferin weiß ich, dass es immer Verbesserungsmöglichkeiten gibt. Diese werde ich als Landrätin angehen. Ich bin Sozialdemokratin. Deshalb ist es mir wichtig, die gesamte Gesellschaft zu berücksichtigen. Ich gehe gerne dorthin, wo es unbequem ist. Denn dort erfahre ich, wo tatsächlich der Schuh drückt. Und da möchte ich mit meiner Arbeit ansetzen.
Wenn Sie als Landrätin gewählt werde, welche Themen/Probleme werden Sie als erstes angehen?
Als Landrätin will ich auch diejenigen einbeziehen, die bisher ungehört blieben. Von Betroffenen über Gewerkschaften bis hin zur Schülervertretung. Dabei sollen sie auch in politische Prozesse eingebunden werden. Das kann unbequem sein, gehört für mich aber zum Job. Denn das ist Bürgernähe! Außerdem müssen wir in vielen Bereichen innovativ und mutig sein. Denn nur so können wir an der Entwicklung und Gestaltung unserer Welt teilhaben. Anderenfalls werden wir nur hinterherlaufen. Dazu gehört z. B. der Bereich Digitalisierung in den Schulen, die Pflege, der Wohnungsbau. Dabei kann der Kreis ein Netzwerk schaffen oder unterstützen und dafür sorgen, dass alle voneinander profitieren und nur gewinnen können. Das betrifft auch die Zusammenarbeit mit den einzelnen Kommunen.
Die Anbindung Isselburgs an den ÖPNV wird oft seitens der Bürger bemängelt. Was kann getan werden, um die Anbindung zu verbessern?
Isselburg geht es da genauso wie Raesfeld. Wichtig sind eine vernünftige Taktung, strukturierte Anschlüsse und bezahlbare Tickets. Wenn ich sehe, wie viel meine Tochter bezahlen muss, um zur Musikschule nach Borken zu kommen, dann ist das kaum nachvollziehbar. Wenn wir wollen, dass mehr Menschen den ÖPNV nutzen, dann muss er Sinn machen und bezahlbar sein. Das ist aktuell gerade in den kleineren Orten nicht der Fall.