Isselburg. Beim Gülleausbringen entdeckte ein Isselburger eine alte Granate auf dem Acker. Diese wurde am Freitagnachmittag von Experten gesprengt.

Knappe zwei Minuten dauerte das Spektakel. Dann war es auch mit einem kurzen, dumpfen „Rums“ um 14.16 Uhr und aufsteigendem weißen Rauch beendet. Am Freitagnachmittag musste in Isselburg auf einem Acker hinter der Issel an der Herzog-Adolf-Straße eine britische Artilleriegranate durch den Kampfmittelräumdienst gesprengt werden. „Dies ist ein eher seltener Fund“, erklärte Kampfmittelräumer Uwe Pawlowski, der die gezielte Sprengung gemeinsam mit seinem Team durchführte.

Immerhin: Mit einem Durchmesser von 15 Zentimetern und einer Länge von knapp 50 Zentimetern war die Granate keine kleine Angelegenheit. Zumal noch etwa 5,5 Kilo Sprengstoff in der Granate sein sollten. Gefunden hatte sie im Übrigen Lothar Mahlberg.

Beim Gülleausbringen die Granate entdeckt

Seit 35 Jahren bestellt er schon das Feld gleich gegenüber von seinem Wohnhaus an der Herzog-Adolf-Straße. „Vor allem in letzter Zeit sind wir hier mit Geräten auch immer tiefer in den Boden gegangen für die Saat“, erklärt der Isselburger.

„Wahrscheinlich haben wir dabei die Granate nach oben geholt“, mutmaßt er. Als sein Sohn dann am Dienstag Gülle auf dem Feld ausgebracht hat, „hat er die Granate entdeckt und mich gerufen“. Sofort sind die zwei geflüchtet. „Mit sowas hat man schließlich nicht alle Tage zu tun“, sagt Mahlberg, der natürlich dann auch die entsprechenden Stellen benachrichtigt hat.

Kampfmittelräumer brachten Granate an eine sichere Stelle

Um die Sprengung mit gebührendem Abstand – der so dann auch keine Evakuierung des Umfeldes notwendig machte – durchführen zu können, wurde die Granate dann auf ein anderes Feld gebracht. „Leider konnten wir sie dann nur wegen des hohen Grundwasser 1,5 Meter unter die Erde bringen“, so Kampfmittelräumer Uwe Pawlowski.

Doch die Experten packten noch Torf drauf, was letztlich auch reichte. Ohne besondere Vorkommnisse konnte die Granate zufriedenstellend gesprengt werden, so dass auch schnell die kurzfristigen Straßensperrungen aufgehoben werden konnten.

Mehrere Sprengungen pro Jahr in Isselburg

Etwa fünf bis sieben Mal im Jahr müssen, so Schaffeld, in Isselburg Kampfmittel geräumt werden. Lothar Mahlberg ist froh, dass er nun wieder ungehindert auf sein Feld kann. Gemeinsam mit seiner Familie verfolgte er die Sprengung vom Fenster aus. Und hielt das Ganze natürlich auf Video mit dem Handy fest. „Sowas erlebt man schließlich nicht oft.“

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