Rees/Kalkar. Sozialbereich am Betriebsgebäude der Kläranlage in Kalkar ist 30 Jahre alt und soll saniert werden. Varianten dafür wurden jetzt vorgestellt.

Der Sozialbereich inklusive der Sanitärräume im Verwaltungsgebäude des Klärwerks in Kalkar-Hönnepel, das auch fürs Reeser Abwasser zuständig ist, muss grundlegend saniert werden. Daran besteht kein Zweifel. „Das Gebäude stammt aus den 1980er-Jahren. Nicht nur Haustechnik und Warmwasserversorgung sind technisch überholt“, sagte Betriebsleiter Heinz Arntz jetzt im zuständigen Ausschuss des Abwasserbehandlungsverbandes Kalkar-Rees. Drei Varianten wurden vorgestellt.

Die Sitzung fand wegen der nötigen Abstände Corona-bedingt im historischen Saal des Kalkarer Rathauses statt. Hier informierte Arntz die Ausschuss-Mitglieder über das Ergebnis einer Machbarkeitsstudie, die die Klever Architekten Hülsmann, Thieme und Minor erarbeitet haben. Saniert werden müssten die Fenster, die gesamten Rohrverbindungen und Sanitär-Installationen. „Der Standard heute ist den Mitarbeitern, die täglich duschen müssen, nicht mehr zuzumuten“, unterstrich ihr Chef.

Neubau der Sanitärräume würde 392.00 Euro kosten

Die drei Varianten reichen von einem Umbau der vorhandenen Fläche mit einer Kernsanierung des Bestandes (Kosten: etwa 178.00 Euro) über eine Erweiterung des Gebäudes für den Sanitärbereich und einer weitere Nutzung des ebenfalls zu sanierenden Betriebsgebäudes (knapp 315.000 Euro) bis hin zum kompletten Neubau auf dem Gelände gegenüber des jetzigen Standortes für etwa 392.000 Euro. „Den schlagen die Architekten vor, auch wegen der Kosten- und Planungssicherheit“, erläuterte der Betriebsleiter.

Wobei Arntz und sein Mitarbeiter-Team die Variante B, sprich einen Anbau und eine Sanierung des bestehenden Verwaltungstraktes, favorisieren. „Wir hätten dann eine Erweiterung, das Gebäude würde saniert und auch aufgehübscht“, argumentierte er. Und mit der Interims-Lösung, die auch billiger sei als ein Neubau, könnten die Mitarbeiter gut leben. Sie müssten wohl während der Bauphase in einen Container ausweichen. Die Kosten kämen anders als beim kompletten Neubau bei beiden alternativen Varianten noch dazu, „sind aber mit vielleicht 8000 Euro Miete überschaubar“, sagte Arntz.

„Das ist kein Luxus, sondern erforderlich“

Kritisch äußerte sich Ausschuss-Mitglied Helmut Wesser von den Reeser Grünen. „Hier geht’s um ein Dienstgebäude, das nur dem Zweck dienen soll“, kritisierte er die Kosten für die vorgeschlagenen Varianten. Es müsse doch eine günstigere Lösung geben. Dem widersprach Arntz energisch, wies auf die räumliche Enge für die Mitarbeiter im Sozial- und Sanitärbereich und die „nicht mehr zumutbaren Standards“ hin. Arntz weiter: „Das ist kein Luxus, sondern erforderlich!“

Der Ausschuss nahm den Beschlussvorschlag, die Variante mit Anbau und Sanierung des Betriebsgebäudes weiter zu verfolgen, einstimmig zur Kenntnis. Die Mittel für die Maßnahme sollen im Wirtschaftsplan fürs nächste Jahr aufgenommen werden.

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