Rees. Steffi’s Grill-Pavillon, erst im Oktober neu eröffnet, hat Corona-Krise bislang gut überstanden. Inhaberin denkt über Wintergarten nach.
Der jüngste Sturm hat draußen auf der Terrasse Stühle und Tische umgefegt, davor sorgte die enorme Hitze für Probleme. „Immer diese Wetter-Extreme“, stöhnt Dominic Heyselaer. Doch an extreme Situationen hat sich der Mann von Steffi’s Grillpavillon an der Empeler Straße in Rees wegen der Corona-Zeiten mittlerweile gewöhnt. „Wobei wir Glück, sogar sehr viel Glück gehabt haben“, sagt er. Denn durch den im Oktober eröffneten Neubau habe man mit Blick auf die Abstand- und Hygiene-Regeln sehr viel Platz. Heyselaer: „Am vorherigen Standort wären wir wohl nicht mehr dabei!“
Immerhin musste der gastronomische Betrieb erst gar nicht schließen im März. Der Imbiss durfte, nach entsprechenden Auflagen versteht sich, sofort außer Haus verkaufen. „Das Reeser Ordnungsamt hat uns da von Anfang an wirklich toll zur Seite gestanden“. Das sei klasse gewesen, „übrigens auch heute noch“.
Anfangs kamen Gäste im Zehn-Minuten-Takt zur Abholung
Im Zehn-Minuten-Takt hätten die Gäste, die sich vorher telefonisch anmelden mussten, ihre Bestellungen abholen können. „Natürlich waren die Monate März bis Mai extrem eng, was den Umsatz betrifft“, erzählt der 50-Jährige, der seiner Frau und Betreiberin der Gastronomie, Stefanie Heyselaer, zur Seite steht. Aber immerhin ging’s weiter.
Jetzt läuft der Grill-Pavillon gut, sagt Heyselaer, der selbst eine Firma in Rees hat und sechs Imbisswagen vermietet. Die stehen natürlich alle still, weil es zum Beispiel keine Schützenfeste gibt. Gott sei dank seien sie aber alle bezahlt. Über die laufenden Kosten will er aber lieber nicht sprechen.
Mega-Aufwand wegen der Corona-Auflagen
Natürlich sei es jetzt ein Mega-Aufwand mit all den Corona-Auflagen, die auch ständig vom Reeser Ordnungsamt kontrolliert würden. Aber die Gäste, besonders die Stammkundschaft, sind wieder da, die Tische entsprechend der Möglichkeiten besetzt. So dürfen heute wegen der Abstände nur acht der sonst elf Tische im Gastraum stehen. Auch auf der Terrasse gibt’s weniger Sitzmöglichkeiten.
Schwieriger wird es da mit Blick auf die Herbst- und Winterzeit, weiß der Gastronom. Denn dann muss fleißig gelüftet werden, was bei niedrigen Temperaturen dem ein oder anderen Gast nicht gefallen dürfte. „Da gibt’s heute schon manchmal Kommentare. Aber es geht eben nicht anders“, sagt Heyselaer. Der auch rigoros durchgreift, falls mal einer die Regeln nicht einhält. „95 Prozent der Gäste machen aber alles vorbildlich“, meint er.
Betreiber denken über vorgezogenen Bau eines Wintergarten nach
Doch die dunkle und kalte Winterzeit beschäftigt den Unternehmer doch schon sehr. „Wir haben jetzt, gerade mit den Abständen, zu wenig Platz für Gäste“, weiß er. Deshalb denken die Heyselaers darüber nach, aus der jetzt schon überdachten Terrasse einen Wintergarten zu machen. Was natürlich viel Geld koste. Bis Mitte September soll eine Entscheidung gefallen sein. Eine Alternative wäre noch ein winterfestes und beheiztes Zelt. Heyselaer: „Das kostet aber auch mal richtig.“
Trotz Kurzarbeit, in die Teile der Belegschaft inklusive Mini-Jobber geschickt wurde, und der anfänglich geringen Umsätze: Die Heyselaers sind zufrieden. „Wir klagen nicht. Und sind heilfroh, dass wir erst einmal durch die Krise gekommen sind und jetzt wieder alle 16 Mitarbeiter beschäftigt werden können.“ Sorge hat er nur, dass es zu einem zweiten Lockdown kommen könnte. Das dürfe einfach nicht passieren...
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