Emmerich. An drei Tagen bietet die art’pu:l Emmerich den Messebesuchern internationale und zeitgenössische Kunst aller Disziplinen. 30 Künstler sind dabei.

Eine Vielfalt gegenwärtiger künstlerischer Ausdrucksmöglichkeiten, das zeigt die Kunstmesse Art’ pu:l auch 2020 wieder. 30 Künstler – darunter Deutsche und Niederländer, aber auch Russen, Polen, Australier und Chilenen – stellen ab Freitag im PAN ihre neusten Arbeiten aus. Das Spektrum reicht dabei von Installationen und Bildhauerei über Malerei und Fotografie bis hin zu Grafiken. „Wir sind sehr froh, wieder starten zu können“, so Reimund Sluyterman als Vorsitzender des PAN e.V.

Zum vierten Mal wird die Kunstmesse in Emmerich durch die diekunstfirma a2b in Zusammenarbeit mit dem PAN durchgeführt. „Der besonderen Situation angemessen haben wir uns entschieden, die Anzahl der Teilnehmer zu begrenzen“, erklärt Jo Pellenz von diekunstfirma a2bn. Während in „normalen Zeiten“ rund 45 Künstler an der Art’pu:l Emmerich teilnehmen, hat das Veranstalter-Team beschlossen, 2020 nur rund 30 Teilnehmer auszuwählen.

Mehr Platz für die Kunst – und das Gespräch auf Abstand

Doch das habe auch seinen Vorteil: Diese Beschränkung ermöglicht eine großzügigere, luftigere Präsentation der Vielfalt aktueller Kunst. Zudem haben die Künstler so auch genug Raum für die Kunst selbst – und auch für den benötigten Abstand, um mit den Kunstfreunden ins Gespräch zu kommen.

Denn: „Es ist erstens wichtig, dass die Leute kommen“, sagt Jo Pellenz. Aber noch wichtiger, die Künstler auch für ihre Anwesenheit zu belohnen. „Wer überlegt, sich dieser Tage etwas zu gönnen, der sollte sich Kunst gönnen“, appelliert Pellenz.

Charakterköpfe mit einer hohen Aussagekraft im Angebot

Bildhauerin Ulrike Balkau aus dem Schwarzwald zeigt etwa Skulpturen, die sie aus Beton mit alten Fundstücken fertigt. Dadurch entstehen markante Charakterköpfe mit einer hohen Aussagekraft. Fotografin Kirsten Becken hingegen setzt mit ihrer Bilderserie die Zensur in Szene und versucht so, Weiblichkeit politisch zu machen. Echte Hingucker sind so entstanden. Das gilt auch für die farbstarken Werke von Maler Viktor Cleve, deren Ausgangspunkt der Mensch ist. In seinen Bildern vermischt der Künstler verschiedene Realitätsebenen – seine Arbeiten bekommen dadurch etwas Mystisches.

Eher düster wirkt die Videoinstallation von Nadine Karl. Kein Wunder: Sie beschäftigt sich mit psychischer und physischer Isolation – inspiriert durch die Erkrankung ihres Vaters.

Ein Haufen voller Toilettenpapier-Rollen

Als Installation ein Hingucker in der Ausstellung ist sicher: Ein Haufen Toilettenpapier-Rollen, an welchem eine Uhr befestigt ist. „Angst“ hat die Künstlerin Rosa Jonas ihr Werk getauft, dass sicher den ein oder anderen an jüngste Corona-Ereignisse erinnern wird.

Apropos Corona: Auf der art’ pu:l Emmerich 2020 gibt es Einschränkungen wie Maskenpflicht, Abstandsregelung und Zugangsbeschränkungen. Zudem gibt es einen vorgegebenen Rundgang durch die Messe.

>>>Öffnungszeiten und Tickets

Die art’pu:l Emmerich findet vom 28. bis 30. August im PAN an der Agnetenstr. 24 in Emmerich statt. Die Vernissage beginnt am Freitag, 28. August, um 19 Uhr mit der Vergabe des art’pu:l Kunstpreises der Stadt Emmerich, der mit 500 Euro dotiert ist.

Samstag ist die Messe von 13 bis 20 Uhr und Sonntag von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Führungen mit Jo Pellenz gibt es Samstag um 15 Uhr, Sonntag um 14 Uhr. Tickets kosten für die Vernissage: zehn Euro, ansonsten kostet die Tageskarte acht Euro.

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