Haffen. Landratskandidat Peter Driessen hat mit dem Fahrrad Haffen erkundet. Dabei hat er Sicherheitslücken erkannt, die er später mit Bürgern besprach.
Kurz vor dem Bürgergespräch hat sich Landratskandidat Peter Driessen am Montagvormittag ein Fahrrad ausgeliehen, um mit Ortsvorsteherin Margret Derksen eine kleine Tour durch Rees-Haffen zu machen. Nicht gerade ungefährlich, wie er schnell feststellen musste. „Für zwei Autofahrer waren wir ein schönes Übel“, erzählt er später den rund 20 interessierten Bürgern. „Einer hat uns sogar angehupt.“
Situationen wie diese haben viele Haffener bereits selbst erlebt. Darunter auch die Ortsvorsteherin, die aus genau diesem Grund den Landratskandidaten eingeladen hat. „Mir geht es darum, ihn für das Thema zu sensibilisieren“, so Derksen. Das Problem ist schnell erklärt. Der Kreis Kleve hat den innerörtlichen Rad- und Fußweg vor einigen Jahren in einen reinen Fußweg umgewandelt, da die nötige Breite nicht ausreichte. In der Folge müssen Radfahrer nun auf die Fahrbahn ausweichen, wo sie sich den Platz mit Autos oder Lkw teilen müssen. Und die brettern ganz schön schnell über die Kreisstraße, wie alle Anwesenden bereits nach wenigen Minuten am Straßenrand zu hören und zu sehen bekommen.
Sicherheit für Radfahrer
Kreative Lösungen für die Sicherheit der Radfahrer müssen her, da sind sich Derksen und Driessen schnell einig. Eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 km/h oder ein Fahrradstreifen auf der Straße könnten beispielsweise die Situation verbessern. Darüber hinaus müsste auch dort etwas passieren, wo der Radweg einfach im Nichts endet und Radfahrer in der Kurve die Straßenseite wechseln müssen. So wie an der Hanenkroitstraße. Das findet zumindest ein Bürger, der die Stelle als „wahnsinnig gefährlich“ bezeichnet. „Das Thema hat mich überzeugt“, erklärt Driessen abschließend.
Doch es gibt noch mehr, das beim Bürgergespräch zur Sprache kommt. Der Umbau der Kreisstraße beispielsweise, den Derksen als das „best gehütete Geheimnis des Jahrhunderts“ bezeichnet. „Wie lange wird Haffen von Rees abgeschnitten sein?“, fragt sie und hofft, dass Driessen als neuer Landratskandidat für mehr Transparenz sorgt. Das will und muss er sogar, versichert dieser. Immerhin werde er von den Grünen, der SPD, FDP und den Freien Wählern unterstützt. Um in einer solchen Gemengelage Mehrheiten für Vorschläge gewinnen zu können, „muss man transparent sein“.
Geld für mehr Fachlichkeit
Unter den Anwesenden ist auch Leo Rehm von der Bürgerinitiative Eden, der auf einen anderen Missstand aufmerksam macht: „Beim Kreis wurden viele Stellen gestrichen, so dass die Auskiesungsanträge nicht genau nachgerechnet, sondern nur auf Plausibilität geprüft werden.“ Er setzt daher die Hoffnung auf Driessen als neuer Landrat, um der „fachlichen Wahrheit“ wieder ein Stück näher zu kommen. „Eine solche Fachlichkeit muss eingekauft werden“, bestätigt dieser. Nicht ganz billig sei das, aber es lohne sich.
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An dieser Stelle meldet sich der ebenfalls anwesende SPD-Bürgermeisterkandidat Bodo Wißen zu Wort: „Wir haben ein Problem: Wir sind am stärksten von der Auskiesung betroffen.“ Er hofft daher darauf, dass in Zukunft die Kommunen selbst entscheiden können, ob bei ihnen abgebaut werden darf oder nicht. Driessen legt in diesem Zusammenhang aber den Fokus vor allem auf die Rekultivierung, die ähnlich wie in den Niederlanden laufen sollte: „Die Auskiesung können wir nicht verhindern, aber den Mehrwert.“
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