Rees. Die Auftragsbücher des Kunststoff-Unternehmens Plexotec in Rees sind über Monate gut gefüllt, freut sich Firmenchef Gerhard Büns.
Das hätte ein schöner Auftrag werden können. Denn wenn die Politik grünes Licht für Zuschauer in den Stadien gegeben hätte, wie vom DFB erhofft und vorbereitet, dürfte die Firma Plexotec in Rees einen Fuß in der Tür gehabt haben. „Ich bin mir fast sicher, dass wir dann zumindest in den drei Stadien hier am Niederrhein nicht nur die Kioske, sondern auch die Sanitärbereiche mit Schutzwänden aus Kunststoff ausgestattet hätten“, sagt Gerhard Büns, Geschäftsführender Gesellschafter der Kunststoff-Firma – und glühender Schalke-Fan mit besten Kontakten in den Verein.
Aber aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben. Denn im November wird neu darüber beraten, ob bald wieder vor Zuschauern gekickt werden darf. Unabhängig von der Fußball-Connection ist der 65-jährige Firmen-Chef, der bereits für den möglichen Großauftrag entsprechende Konzepte entwickelt hat, sehr zufrieden mit der derzeitigen Auftragslage.
Geschäfte laufen besser als in normalen Zeiten
„Die Geschäfte laufen jetzt sogar besser als in normalen Zeiten“, sagt der gebürtige Krefelder, der schon lange in Emmerich wohnt. In der Corona-Krise, wo ja noch Bestände vor Ort vorhanden waren, aber die Zulieferer ihrerseits kein Material mehr bekamen, hatte Plexotec kurzerhand ein neues Standbein aufgetan: Kunststoff-Scheiben als Spukschutz. „Die Nachfrage war gewaltig“, erinnert er sich.
Jetzt hat sich das eigentliche Kerngeschäft der Firma wieder stabilisiert. Plexotec mit zwei Standorten am Melatenweg handelt mit Kunststoff-Halbzeugen, so der Fachbegriff, entwickelt, produziert und vertreibt Verkaufs-Displays aus Kunststoff, bietet seinen Kunden verkaufsfördernde Präsentationen aus Kunststoff an – und ist mit seinen Produkten verstärkt für Ladenbauer unterwegs. „Gerade haben wir beispielsweise einen Großauftrag für 400 Shops in Frankreich erhalten“, verrät der Unternehmer.
Im Jahr werden 1.000 Tonen an Kunststoff-Materialien verarbeitet
Der gelernte Dekorateur und Schaufenster-Gestalter sowie Industrie-Kaufmann ist übrigens schon seit 38 Jahren für dieses Kunststoff-Unternehmen aktiv. Offiziell übernommen hat er die Firma 2008 mit seinen jetzt gut 40 Mitarbeitern und dem riesigen Areal samt Gebäuden wie dem „Tabak-Bunker“. Denn früher war die Vorgänger-Firma in der Tabak-Branche tätig. Aber das war einmal.
Heute lagern Tonnen von Acrylglas in den Hallen, auch von der Firma Röhm, bekannt als Hersteller von Plexiglas. „Im Jahr verarbeiten wir gut und gerne 1.000 Tonnen an Kunststoff-Materialien“, überschlägt Gerhard Büns kurz. Eingesetzt wird das Material beispielsweise für Frontscheiben im Kassenbereich von Discountern. „Flexibilität ist unser Plus“, bringt es der Unternehmer auf den Punkt.
Verwaltung in zweiter Etage des „Tabak-Bunkers“
Der mit seiner Verwaltung im zweiten Stock des besagten „Tabak-Bunkers“ sitzt, der früher als Tabak-Lager diente. Mit der Pandemie hatten sich jedenfalls für sein Unternehmen, das im Jahr einige Millionen Euro Umsatz macht, auch neue Chancen aufgetan. Und das Thema Covid-19 werde für Plexotec weiter für Aufträge sorgen. „Ich gehe davon aus, dass jetzt die zweite Stufe gestartet wird“, kehrt er zurück zum Thema Fußball-Stadien.
„Wenn es wieder los geht, sind wir mit im Spiel“, ist er durchweg optimistisch. Denn wegen der hohen Auflagen kämen die Vereine an den Virenschutz-Wänden gar nicht vorbei. „Unser Konzept, was dort schon vorliegt, ist richtig gut“, ist er zuversichtlich, das Rennen um Aufträge zu gewinnen. Wobei er ja noch ein wichtiges Standbein hat, und zwar Stegdoppelplatten aus Polycarbonat, die von der Industrie geordert werden, auch von Architekten. Die setzen die Platten unter anderem für den Tageslichtbau in Fassaden ein.
Auftragsbücher für die nächsten Monate gut gefüllt
Plexotec sei jedenfalls gut durch die Krise gekommen, sind Gerhard Büns und sein Schwiegersohn Fabian Bauer froh. Büns: „Die Auftragsbücher sind für die nächsten Monate gut gefüllt!“
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