Rees. Beim „Biergarten“-Abend vor dem „Buena Ressa Music Club“ überzeugte das Trio des Gitarristen Markus Winstroer mit vielseitiger Musik.
Um einen Musikabend zumindest in beschränkter Form möglich zu machen, hatten die Organisatoren mehrere von Bambusmatten umgebenden Europaletten-Sitze mit kleinen Tischen vor der Tür des „Buena Ressa Music Club“ in Rees gestellt. Dort durften die gut 30 Gäste Platz nehmen, um dem Sound des Gitarristen Markus Windstroer und seiner Band zu lauschen.
„Das ist das erste Mal, dass wir nach den Drive-In und Streaming-Konzerten endlich mal wieder eine Band hier so haben. Wir müssen das aufgrund der Auflagen so machen, gruppiert die Leute hinsetzen. Besser, als nichts zu machen, ist, alle Möglichkeiten auszuschöpfen“, brachte es Rainer Dahmen auf den Punkt, der an diesem Abend den im Urlaub weilenden Clubbesitzer Egon Schottek vertrat.
Melange aus verschiedenen Musikgenres
Mit Markus Windstroer war einer der angesagtesten Gitarristen der Republik angekündigt, der in seiner langen Karriere schon mit Leuten wie Joe Cocker, den Hollies, Wolf Maahn, Westernhagen oder Till Brönner zusammengearbeitet hat und früher in der Band von Hermann Zerlett in der „Harald Schmidt Show“ war. In Rees präsentierte er sein Herzensprojekt „W 3“ - gemeinsam mit seinem Sohn Jan-David am Schlagzeug und dem Bassisten Christoph Wohlfeil.
Melange aus verschiedenen Musikgenres
Zum Einstieg spielte er „Happy song“, eine sehr komplex anmutende, fusion-rock-inspirierte Komposition, bei der Windstroer hinsichtlich das furiosen Tempos, mit dem er da schon über die Saiten flog, gleich schon seine Vorliebe für Steve Vai oder Joe Satriani andeutete. Solche Passagen fanden sich in dem Konzert „dreier gleichberechtigt agierender Musiker“(Windstroer) häufiger, wobei die anderen beiden Musiker ausreichend Gelegenheit erhielten, ihre Kunstfertigkeiten solistisch zu zeigen.
Perfektion und Timing begeisterten
Die Perfektion und das Timing, mit der sich das Trio durch die diversen, sehr komplexen und immer wieder von Tempowechseln geprägten Songs bewegte, war genauso beeindruckend wie das ungeheuer variable Begleitspiel von Jan-David Windstroer, der den Sound mit dem percussiv bis federnd agierenden Wohlfeil mit Energie und Gespür trug.
Hier gibt es mehr Artikel aus Emmerich, Rees und IsselburgDas Trio bot insgesamt einen vielseitigen Parforceritt durch das musikalische Schaffen von Windstroer, das erkennbar von vielen diversen Einflüssen durchdrungen ist. Entspannt-poporientiert und die Weite atmend klang „In the desert“, starke Fusion-Elemente und Speed Rock prägten die Komposition „Men at work“.
„Das ist großes Kino und immer wieder ein Erlebnis“
Auch Funk, Jazz und Reggae kamen in den Stücken zum Tragen – beeindruckend geriet eine elegische, über zehn Minuten andauernde musikalische Würdigung des Werks von Frank Zappa. Mit der Billy-Cobham-Komposition „ Stratos“ beendet das Trio einen spannenden Musikabend, der Gäste wie den Reeser Kai Warnecke begeisterte. „Das war technisch sehr anspruchsvoll, die Tempi-Wechsel und die Pace, die der Drummer da leistet. Das ist großes Kino und immer wieder ein Erlebnis hier .“
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