Praest. Die Gestaltung des Friedhofs in Praest ist schon länger umstritten. Zu viel Kies, zu wenig Grün. Die Kirche fängt nun mit einer Umgestaltung an.
Der Friedhof in Praest wird umgestaltet. Und zwar abschnittsweise. Gestartet wird mit der zentralen Fläche vor dem Hochkreuz und den Priestergräbern, die wohl die größte zusammenhängende Brachfläche darstellt.
Zu den Hintergründen gibt Hubert Boßmann, der im Kirchenvorstand St. Johannes der Täufer für den Praester Friedhof zuständig ist, Auskunft. Die Entwicklung nahm bereits 2003 seinen Lauf. Damals wurde eine Urnenwand mit kleinen Feldern für zwei Urnen pro Fach eingerichtet. „Das ist uns damals so empfohlen worden. Und es wurde sehr gut angenommen“, so Boßmann.
Immer mehr Kies auf dem Friedhof
So gut, dass inzwischen die Urnenwand voll ist, aber etliche Grabflächen aufgegeben wurden. Man kann von einem Trend sprechen, der sich eher noch verstärkt. Die Friedhofsverwaltung musste schon Anfragen von Auswärtigen ablehnen, die hier auf ein Urnengrab hofften: „Das ist eher für die Ortsansässigen gedacht.“
In der Folge waren Erdgrabstätten mit einem höheren Pflegebedarf immer weniger gefragt. Viele Grabstätten seien abgelaufen oder vorzeitig aufgegeben worden. Die Pflege fällt auf die Friedhofsverwaltung zurück. „Es gibt einen Trend zu Splitt oder Kies wie in etlichen Vorgärten auch. Das hat überhandgenommen und sieht in der Struktur und der Gestaltung nicht mehr attraktiv aus“, erklärt Boßmann.
Erstmal die Reaktion der Gemeinde abwarten
Innerhalb der Kirchengemeinde hat es Kritik an und Diskussionen um das Erscheinungsbild des Friedhofs gegeben. Schon vor zwei bis drei Jahren hat der Kirchenvorstand über eine Umgestaltung des Friedhofs nachgedacht. Nun wird auf dem Teilstück begonnen, auf dem besonders viel Kies liegt. „Es wird eine zentrale Begrünung geben, die dann nicht für weitere Grabflächen zur Verfügung steht“, schildert Hubert Boßmann. Mit den vorhandenen Flächen komme man gut aus. Außerdem werde gegebenenfalls das Angebot an neuen Urnenbestattungsformen erweitert.
Eine naturnahe Bepflanzung mit Stauden und Begrünung, aber nur wenig Rasen sei angedacht. Ausführende Firmen sind Sven Flagge Garten- und Landschaftsbau aus Praest sowie die van Beek Friedhofsgärtnerei Uedem. „Nach dem ersten Abschnitt wollen wir gucken, wie es von der Gemeinde angenommen wird und später weitere Flächen angehen“, erklärt Boßmann das weitere Prozedere.
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