Rees. Der hölzerne Bauwagen steht bereits an der Rheinpromenade in Rees. Hier verkaufen zwei Haldener ab Samstag Kaffee, Flammkuchen und mehr.

Der hölzerne Bauwagen lässt schon jetzt den ein oder anderen Spaziergänger neugierig an der Rheinpromenade in Rees stehen bleiben. „Respekt, schöne Idee!“, ruft jemand herüber. Über solche Reaktionen freuen sich Carmen Haves und Georg Kamps natürlich, auch wenn sie mit so viel Aufmerksamkeit vorab gar nicht gerechnet haben. „Eigentlich wollten wir ganz leise starten“, sagt der 55-Jährige und lacht. Doch leise wird die Eröffnung ihrer Cafébar 837,5 am Samstag ganz sicher nicht ablaufen.

Dabei ist das ganze Projekt auch ein kleines Experiment für die beiden Halderner, die bis vor Kurzem noch nichts mit Gastronomie zu tun gehabt haben. Georg Kamps fertigte 23 Jahre lang in seiner eigenen Schreinerei in Hamminkeln hochwertige Massivholzmöbel an, Carmen Haves war als Arzthelferin in Rees tätig. „Wir wollten aber unsere Zeit mehr gemeinsam gestalten“, erzählt Kamps. Also verpachtete er seinen Betrieb, um zunächst Pläne für eine gastronomische Nutzung des Ruderhauses zu schmieden.

Foodtrailer an der Rheinpromenade

Als jedoch der Widerstand aus der Nachbarschaft zu groß war, kam eine neue Idee auf. „Wir wollten in einen Foodtrailer investieren, um damit zu Festivals oder Veranstaltungen zu fahren“, so Kamps. Und weil er nun mal selbst vom Fach ist, baute er einen solchen Foodtrailer einfach selbst. Herausgekommen ist eine moderne Mischung aus Bauwagen und Tiny House mit großer Fensterfront, die allerdings entgegen des anfänglichen Konzepts einen festen Standplatz haben wird.

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Denn nach Gesprächen mit Bürgermeister Christoph Gerwers und Bauamtsleiterin Elke Strede kam vor fünf Wochen schließlich ein positiver Bescheid für einen Bauantrag an Rheinkilometer 837,5. Damit durfte Kamps auch noch eine kleine Terrasse für den hölzernen Bauwagen errichten, auf der in Zukunft zehn Gäste einen Sitzplatz finden und so mit direktem Blick auf den Rhein ganz gemütlich den „leckersten Kaffee Deutschlands“ trinken können.

Flammkuchen als stilvoller Snack

Um das aus Überzeugung sagen zu können, haben die beiden vorab verschiedene Kaffeeröstereien ausprobiert und sich schließlich für eine aus Ulm entschieden. Dort absolvierten sie auch gleich mehrere Barista-Workshops, um die Kunst des Kaffeekochens sicher beherrschen zu können. Den Kaffee gibt es bei ihnen in Keramiktassen zum Soforttrinken und in recycelbaren Bechern zum Mitnehmen. Daneben bieten sie aber auch diverse Kaltgetränke mit und ohne Alkohol an sowie „stilvolle Snacks“.

„Wir wollten ein ehrliches Produkt anbieten, das ohne großen Aufwand zubereitet werden kann und jedem schmeckt“, erklärt Kamps. Und so kauften sie sich einen Pizzaofen, stellten ihn in ihre Garage und probierten dort ihre ersten frischen Flammkuchen aus. Mal in der klassischen, mal in der etwas experimentelleren Variante. „Flammkuchen mit Stremellachs und Zwiebeln ist das Leckerste überhaupt“, findet der zukünftige Koch selbst. Für den Süßhunger soll es außerdem Waffeln mit Fruchtmus und Sahne geben.

In der Generalprobe mit Freunden hat schon mal alles gut geklappt, etwas aufgeregt sind die beiden so kurz vor der Eröffnung dann aber doch. Denn eines haben sie in den vergangenen Tagen gemerkt: Die Menschen sind neugierig auf die Cafébar 837,5 im hölzernen Bauwagen.

>>> Öffnungszeiten der Cafébar 837,5

Die Cafébar 837,5 wird saisonweise zwischen März und Oktober geöffnet sein. Die groben Öffnungszeiten sind von 11 bis 18 Uhr, können aber je nach Wetter und Nachfrage variieren. Darüber hinaus können sich Carmen Haves und Georg Kamps auch vorstellen, während der Adventszeit für vier Wochen zu öffnen.

Da keine Toiletten vorhanden sind, gibt es auf der Terrasse nur zehn Sitzplätze. Nach der Corona-Pandemie könnten in der Bar selbst auch zwei bis drei Leute auf Barhockern sitzen.