Emmerich/Rees. Die Arbeitslosigkeit im Bereich Emmerich und Rees ist im Juli Vergleich zum Vormonat nur leicht gestiegen, so die Arbeitsagentur in Wesel.
Die Arbeitslosigkeit im Bereich Emmerich und Rees ist von Juni auf Juli geringfügig auf 2.057 Personen gestiegen. Das waren 288 Arbeitslose mehr als vor einem Jahr, meldet die Arbeitsagentur Wesel, die für die Kreise Wesel und Emmerich zuständig ist. Die Arbeitslosenquote betrug im Juli 7,8 % (2019 6,7 %.) Dabei meldeten sich 261 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 90 weniger als vor einem Jahr und gleichzeitig beendeten 262 Personen ihre Arbeitslosigkeit (– 8). Am Arbeitsmarkt treffen Sommerpause und Corona-Auswirkungen zusammen, so die Arbeitsagentur.
Seit Jahresbeginn gab es insgesamt 2.108 Arbeitslosmeldungen, das ist ein Minus von 42 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Dem gegenüber stehen 1.786 Abmeldungen von Arbeitslosen (–343). Der Bestand an Arbeitsstellen ist im Juli um 37 Stellen auf 531 gesunken; im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 320 Arbeitsstellen weniger. Arbeitgeber meldeten im Juli 46 neue Arbeitsstellen, 32 weniger als vor einem Jahr.
Im Juli 570 mehr Arbeitslose gemeldet
„In den letzten Jahren hat die Arbeitslosigkeit im Juli immer saisonbedingt zugelegt. Sommer- und Betriebsferien sowie auslaufende Verträge wirken sich hier aus. In diesem Jahr kommen die Auswirkungen der Pandemie dazu“, so Barbara Ossyra, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Wesel. Vor diesem Hintergrund sei die Arbeitslosigkeit in den Kreisen Wesel und Kleve dennoch nur leicht gestiegen.
Es sind knapp 570 Menschen mehr als im Juni. Um diese Zeit melden sich üblicherweise verstärkt junge Fachkräfte arbeitslos, die frisch aus einer Ausbildung kommen und nicht übernommen wurden. Dies ist bislang seltener der Fall als im letzten Jahr, was möglicherweise an der Verschiebung von Prüfungsterminen liege, so Barbara Ossyra. „Die Nachfrage der Unternehmen nach neuen Mitarbeitern hat sich auf niedrigem Niveau stabilisiert.“
Rund 850 neue Stellen wurden gemeldet
Dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service wurden insgesamt rund 850 neue Stellen zur Besetzung gemeldet. Der Arbeitsmarkt biete also bei allen Schwierigkeiten auch Chancen für Arbeitsuchende. Das sehe man auch daran, dass rund 1.150 Personen ihre Arbeitslosigkeit beendet und eine Beschäftigung aufgenommen hätten.
Im Juli 2020 waren in den Kreisen Wesel und Kleve 26.844 Arbeitslose gemeldet. Gegenüber dem Vormonat waren das 567 Personen oder 2,2 Prozent mehr. Der Vorjahresvergleich zeigt einen Anstieg der Arbeitslosigkeit um nunmehr 3.459 Personen oder 14,8 Prozent. Die Arbeitslosenquote stieg im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozentpunkte auf 6,5 Prozent (Vorjahr: 5,7 Prozent).
Im Kreis Wesel meldeten sich 1.548 Personen arbeitslos
Im Bereich der Arbeitslosenversicherung (Agentur für Arbeit, SGB III) nahm die Arbeitslosigkeit im Kreis Wesel im Vergleich zum Vormonat um 669 Personen oder 6,7 Prozent auf 10.584 Personen zu. Gegenüber dem Vorjahresmonat sind 3.113 Personen oder 41,7 Prozent mehr arbeitslos gemeldet. Im Bereich der Grundsicherung (Jobcenter, SGB II) werden aktuell 16.260 arbeitslose erwerbsfähige Hilfebedürftige betreut. Das sind 102 Personen oder 0,6 Prozent weniger als im Vormonat und 346 oder 2,2 Prozent mehr als im Juli 2019.
Aus einer Beschäftigung am 1. Arbeitsmarkt meldeten sich im Juli 1.548 Personen arbeitslos. Das sind 168 Personen oder 12,2 Prozent mehr als im Vormonat und 124 Personen oder 8,7 Prozent mehr als im Vorjahr. Gleichzeitig meldeten sich 1.148 Personen aus der Arbeitslosigkeit ab, um eine Beschäftigung am 1. Arbeitsmarkt aufzunehmen. Das ist ein leichter Rückgang um 6 Personen oder 0,5 Prozent zum Vormonat und ein Rückgang um 67 Personen oder 5,5 Prozent zum Vorjahr.
Im Juli weniger Anträge auf Kurzarbeit gestellt
Im Juli sind weniger Anzeigen für konjunkturelle Kurzarbeit als im Vormonat eingegangen. Vom 1. bis 26. Juli (vorläufig geprüfte Anzeigen und darin genannte Personenzahlen) gab es im Agenturbezirk Wesel 72 Anzeigen für konjunkturelle Kurzarbeit. Darin wurden 2.294 Personen genannt.
Im Berichtsmonat meldeten die Arbeitgeber insgesamt 853 neue Stellen. Das sind 9 Stellen oder 1,1 Prozent mehr als im Juni und 470 Stellen oder 35,5 Prozent weniger als vor einem Jahr.
Im Juli waren im Kreis Kleve 9.845 Menschen arbeitslos gemeldet. Das ist ein Anstieg um 173 Personen oder 1,8 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahr liegt die Arbeitslosigkeit um 1.156 Personen oder 13,3 Prozent höher. Die Arbeitslosenquote stieg im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozentpunkte auf 5,9 Prozent (Vorjahr: 5,2 Prozent).
Im Bereich SGB III nahm Arbeitslosigkeit im Kreis Kleve zu
Im Bereich der Arbeitslosenversicherung (Agentur für Arbeit, SGB III) nahm die Arbeitslosigkeit im Kreis Kleve im Vergleich zum Vormonat um 182 Personen oder 4,4 Prozent auf 4.363 Personen zu. Gegenüber dem Vorjahresmonat sind es 1.273 Personen oder 41,2 Prozent mehr. Im Bereich der Grundsicherung (Jobcenter, SGB II) werden aktuell 5.482 arbeitslose erwerbsfähige Hilfebedürftige betreut. Das sind 9 Personen oder 0,2 Prozent weniger als im Vormonat und 117 Personen oder 2,1 Prozent weniger als im Juli 2019.
Aus einer Beschäftigung am 1. Arbeitsmarkt meldeten sich im Juli 641 Personen arbeitslos. Das entspricht einer Zunahme zum Vormonat um 62 Personen oder 10,7 Prozent und zum Vorjahr um 34 Personen oder 5,6 Prozent. Gleichzeitig meldeten sich 501 Personen aus der Arbeitslosigkeit ab, um eine Beschäftigung am 1. Arbeitsmarkt aufzunehmen. Das ist zum Vormonat eine Zunahme um 8 Personen oder 1,6 Prozent und zum Vorjahr um 16 Personen oder 3,3 Prozent.
Im Kreis Kleve meldeten Arbeitgeber 319 neue Stellen
Vom 1. bis 26. Juli gab es im Kreis Kleve 23 Anzeigen für konjunkturelle Kurzarbeit. Darin wurden 346 Personen genannt. Im Berichtsmonat meldeten die Arbeitgeber im Kreis Kleve insgesamt 319 neue Stellen. Das sind 33 Stellen oder 11,5 Prozent mehr als im Juni und 120 Stellen oder 27,3 Prozent weniger als vor einem Jahr. Mehr Stellen als im Vormonat wurden im Gesundheits- und Sozialwesen sowie im Gastgewerbe gemeldet, während die Nachfrage im Baugewerbe stabil blieb und im Handel leicht zurückging.
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