Praest. Ganz ausfallen lassen wollten die Praester ihr Schützenfest in diesem Jahr nicht. Deshalb überlegten sich die Schützen etwas Kreatives.

Das erste Schützenfest nach dem Zweiten Weltkrieg feierte die St. Johannes-Schützenbruderschaft 1786 Praest e.V. in Emmerich im Jahr 1948. Seitdem freuen sich die Praester jedes Jahr auf ihr großes Fest. In diesem Jahr konnte es aus bekannten Gründen nicht stattfinden. Ganz ausfallen lassen wollten die Schützenschwestern und Schützenbrüder es aber auch nicht. Stattdessen versuchten sie mit einigen kreativen Ideen das Beste aus der Situation zu machen.

So hissten viele Schützen an den Häusern symbolisch die grün-weiße Schützenfahne. Auf der Festwiese, traditionell der Ort, an dem die Bruderschaft die Paraden abhält, erinnerte eine aufgestellte Fahne daran, dass nun eigentlich im Dorf Schützenfest gefeiert werden würde.

Zettel zum Mitnehmen

Auch der Schützenplatz, an dem sonst das Festzelt steht und wo am Vogelstand der neue König der Bruderschaft ermittelt wird, war mit einer Fahne geschmückt. Zudem hingen dort an einer Leine rund 100 „Schützenfest-to-go-Impulse“. Auf den Zetteln standen Worte des amtierenden Königspaares, Angela und Frank Fahrenholz, ein Gebet von Präses Dechant Bernd de Baey sowie ein Grußwort des Brudermeisters Wolfgang Schmitz. Bereits nach kurzer Zeit war die Leine „leer gefegt“, so dass der „Schützenfest-to-go-Impuls“ auf vielfachen Wunsch nochmals per E-Mail versandt wurde.

Am darauffolgenden Tag fand in der St. Johannes-Kirche ein Gottesdienst statt, den der emeritierte Pfarrer Ewald Brammen zelebrierte. Eine offizielle Abordnung der Bruderschaft gedachte dabei aller Verstorbenen, besonders jener, die seit dem letzten Schützenfest verstorben sind. Im Anschluss an den Gottesdienst legte die Abordnung in einer würdigen Zeremonie am Ehrenmal einen Kranz nieder.

Fähnchen als Erinnerung

Weitere Schützenschwestern und Schützenbrüder konnten an dem ungewöhnlichen Fest teilnehmen, mussten dabei aber die Pandemie- und Abstandsregelungen einhalten. Schließlich soll ein grün-weißes Ansteckfähnchen die Praester Schützenfamilie an dieses außergewöhnliche Jahr erinnern. Es liegt in der St. Johannes-Kirche sowie beim „Landbäcker“ zur Mitnahme aus.