Emmerich. In der Coronakrise Kontakt zu Jugendlichen zu halten, ist nicht einfach. Die Schulsozialarbeit in Emmerich hat daher ein neues Angebot.
Schulische Probleme, Konflikte im familiären Zusammenleben oder auch wirtschaftliche Nöte können nicht nur in Zeiten einer Pandemie Schüler und ihre Familien belasten. Sie müssen aber nicht allein damit fertig werden: Denn an den Emmericher Grundschulen, am Willibrord-Gymnasium und am Förderzentrum Grunewald unterstützen acht Schulsozialarbeiter der Katholischen Waisenhausstiftung bei Konflikten und Co.
„Und zwar streng vertraulich und meist innerhalb persönlicher Gespräche“, so André Hollstein. Der Schulsozialarbeiter weiß: „Vor allem in den vergangenen Wochen war es schwer, mit den Schülern in Kontakt zu treten, da die Schulen nur teilweise geöffnet hatten“.
Anonyme Beratung am Telefon möglich
So wurde deutlich: Man muss neue Wege gehen. Auch was die Schulsozialarbeit angeht. Die Fachstelle für schulbezogene Sozialarbeit hat daher nun ihr Angebot erweitert. In Schulzeiten (also nicht in den Ferien und am Wochenende) können die Schulsozialarbeiter unter 02822/5370133 werktags von 9 bis 16.30 Uhr kontaktiert werden. Unter der Nummer ist dann eine (auch anonyme) telefonische Beratung für Schüler und auch ihre Eltern möglich.
Mit Zeit und Aufmerksamkeit können hier Sorgen, Probleme und verschiedenste Fragestellungen angehört und besprochen werden. Wer lieber schreibt statt spricht, kann die Mitarbeiter der Fachstelle auch über die Mail-Adresse schulsozialarbeit@kath-waisenhaus.de (schulsozialarbeit@kath-waisenhaus.de) erreichen.
Ein offenes Ohr hilft und kann auch weitervermitteln
Natürlich sei das Angebot anders, als vor Ort in der Schule seinen Ansprechpartner zu haben. Denn am Telefon wechseln sich die Schulsozialarbeiter mit dem Dienst ab. Dennoch: Ein offenes Ohr kann helfen. „Oder wir können auch an entsprechende Stellen weiter vermitteln, die sich auf bestimmte Probleme spezialisiert haben“, so Hollstein.
Während der reinen Not-Betreuungszeiten in den Schulen waren die Schulsozialarbeiter natürlich auch vor Ort. Und haben auch darüber hinaus Kontakt zu einigen Schülern gesucht, wo sie wussten, dass ein Nachfragen Sinn macht. Auch geben Lehrer Hinweise, wo dies sinnvoll sei.
Blick auch aufs Digitale richten
Was das Schulsozialarbeiter-Team aus der Coronazeit gelernt habe, ist nicht nur, dass ein Beratungsangebot am Telefon eine gute Alternative ist. „Wir haben uns auch mit der Frage beschäftigt, wie man im Rahmen der Schulsozialarbeit zum Beispiel Gruppenangebote auch virtuell anbieten kann“, erklärt Hollstein. Der Umgang mit den neuen Medien sei oft Thema innerhalb der Schulsozialarbeit.
„Doch meistens eher im negativen Sinn“, so Hollstein. Nun kann man sich das Internet positiv zu nutzen machen. Und auch hier überlege man schon, wie man ein sinnvolles Angebot auf die Beine stellen kann.
Begrüßungsvideos gedreht
Immerhin: Medial unterwegs sind die Schulsozialarbeiter bereits. Nämlich auch dank der Schulen. Denn diese haben, um etwa die neuen Erstklässler an den Grundschulen und die Fünftklässler an den weiterführenden Schulen entsprechend begrüßen zu können, schon Videos und Präsentationen erstellt. „In denen wir auch vorkommen“, freut sich Hollstein.