Rees. Die Entlassfeier am Gymnasium Aspel in Rees fand bedingt durch das Coronavirus auf dem Parkplatz statt. 66 Abiturienten haben bestanden.

„Wie Helmut Schmidt schon sagte: ‘In der Krise zeigt sich der Charakter’“ Hätte die Abiturientia 2020 des Gymnasiums Aspel in Rees sich nicht schon ein anders Motto ausgesucht, wäre dieser überaus passend gewesen. Immerhin wurde dieses Zitat mehrmals im Laufe der Abiturentlassungsfeier und Zeugnisausgabe zitiert.

„Aspelversum – Wir greifen nach den Sternen“, lautet das Wahlmotto der 66 Schülern, die am Samstagmorgen auf dem Parkplatz des Schulzentrum ihre Zeugnisse erhalten haben. „Wir hatten entweder die Turnhalle oder diesen Parkplatz zur Auswahl“, erklärte Oberstufenkoordinator Marc Resing. „Dank des guten Wetters und dem Einsatz der Q1, die geholfen hat, zu dekorieren und aufzubauen, haben wir uns dann für den Parkplatz entschieden.“

Bürgermeister ist auf eine Abiturientin besonders stolz

Die üblicherweise in Gottesdienst und Zeugnisvergabe geteilte Entlassfeier wurde dieses Jahr zusammengefasst. Mit dem Wortgottesdienst, gehalten von Pastorin Sabina Berner-Pip und Diakon Bernhard Herbst fing die Feier an. „So einen Gottesdienst gab es noch nie“, betonte Pastorin Berner-Pip und fügte hinzu: „Ihr werdet deswegen sicherlich in die Geschichte des Gymnasiums Aspel eingehen.“

Schulleiter Klaus Hegel begrüßte die Anwesenden und bat zunächst Christoph Gerwers auf die Bühne, der nicht nur als Bürgermeister anwesend war, sondern auch gerne zugab, „dass ich auf eine Abiturientin besonders stolz bin“, da seine Tochter in diesem Jahr Abitur gemacht hat.

Helmut Schmitt ist Zitatgeber des Tages

Großflächig verteilten sich die Abiturienten mit ihren Familien auf dem Parkplatz des Gymnasiums in Rees. In diesem Jahr ist alles anders. Corona sei dank.
Großflächig verteilten sich die Abiturienten mit ihren Familien auf dem Parkplatz des Gymnasiums in Rees. In diesem Jahr ist alles anders. Corona sei dank. © FUNKE Foto Services | Erwin Pottgiesser

Auch betonte Gerwers die Trauer der Ex-Schüler, die ohne Mottowoche, ohne klassischen letzten Schultag und sogar ohne Abiball diesen bedeutenden Lebensabschnitt beenden müssen. „Aber wie Helmut Schmitt schon gesagt hat“, fügte er hinzu, „in der Krise zeigt sich der Charakter“. Und man sah es auch in den Gesichtszügen der Anwesenden, dass sie glücklich waren, da zu sein. Für eine Weile mussten sie ja um die Umstände ihres Abiturs überhaupt bangen.

Die Tutoren Florian Joußen und Dennis Rieforth hielten auch eine Ansprache, die über die lebhaften Ereignissen auf der Kursfahrt nach Prag handelte. Elternschaftsvertreter Norbert Feldhaus berichtete über seine Erlebnisse der Abiturzeit – wie schwierig es war, in dieser Zeit Gelassenheit zu bewahren, nicht nur als Abiturienten, sondern auch als Eltern der Abiturienten.

Außerirdische Einflüsse aufs Abi

Highlight unter den Rednern war die von Alexander Hockert vorgetragene Rede der Abiturienten. Er beschrieb die Erlebnisse seiner Stufe humorvoll und doch ernst, ohne den Faden des Raumfahrtmottos dabei jemals zu verlieren. Die Coronakrise sprach er an mit den Worten: „Wir sehen, dass wir doch nicht so gut gegen außerirdische Einflüsse gewappnet sind.“

Bei allen Eltern bedankte er sich und freute sich, dass sie auch „Teil unserer Mission“ seien. „Und“, sagte Alexander Hockert, „wie Helmut Schmitt schon gesagt hat… Und nein, Herr Gerwers, dass war gar nicht abgesprochen!“

Bestes Zeugnis: Alexander Hockert schloss mit 1,1 ab

Alexander Hockert hat mit 1,1 den besten Notendurchschnitt der Abiturienten des Gymnasium Aspel in diesem Jahr.
Alexander Hockert hat mit 1,1 den besten Notendurchschnitt der Abiturienten des Gymnasium Aspel in diesem Jahr. © FUNKE Foto Services | Erwin Pottgiesser

Er nannte noch einige, für die Abiturienten im Gedächtnis gebliebene Erlebnisse und sagte mit einem Augenzwinkern: „Wir haben großes geleistet und stehen heute deshalb auf diesem... Parkplatz.“ Mit „Over and out!“ beendete er seine Rede und so ging es dann nach der Ansprache des Schulleiters in die eigentliche Zeugnisübergabe über.

Sonderehrungen gab es vielfach: die der Schülervertretung gingen an Vera Biermann, Jana van Dijk, Paula Hebin, Fynn Bauhaus und Alexander Hockert. Theaterpreise gingen an Jona Gronau und Sammi Jagowski. Physikpreise gingen an René Rotthaus und Tobias Claaßen. Der Mathematikpreis ging an Anna Dicker, die zusammen mit Jana Drewes auch den Chemie-Preis erhielt. Philosophiepreise gingen an Julia Kothe und Ariana Zyla, der Deutsch-Preis ging an Nora Feldhaus. Unter den 16 Abiturienten mit einem Einser-Schnitt erhielt Alexander Hockert mit der Note 1,1 das Beste Abitur der Stufe.

>> Das sind die Abiturienten

Diese Schüler des Gymnasiums Aspel in Rees haben die Reifeprüfung bestanden: Klara Appenzeller, Hannah Auth, Fynn Bauhaus, Vera Biermann, Elena Bittner, Marc Boland, Maren Bonnes, Alexander Born, Lena Boßmann, Phil Breznikar, Ole Brinkmann, Jonas Cirkel, Tobias Claaßen, Leon de Groot, Jefta de Leeuw van Weenen, Anna Dicker, Josephine Dirschus, Jana Drewes, Jonas Eickhoff, Philipp Essink, Nora Feldhaus, Isabel Feldhaus, Eva Gerwers, Joel Grebe, Jona Gronau, Stella Großenbach und Wim Gülich.

Alia Gurski, Paula Hebing, Emma Hermsen, Lukas Hitschfel, Alexander Hockert, Sammi Jagowski, Jakob Klett, Chantal Klimoßek, Julia Kothe, Laura Lach, Leonard Lipka, Jonas Luckmann, Elisa Maas, Marietta Oostendorp, Chris-Leon Potrykus, Aileen Preuschoff, Marie Rösen, René Rotthaus, Maurice Schaffeld, Philipp Schloßmacher, Maya Schnelting, Maite Schulz, Luisa Siemen, Davina Smink, Luca Snelting, Andrea Tenhonsel, Lana Terhorst, Delil Tolun, Kevin Ueffing, Jana van Dijk, Esther van Gemmeren, Konstanze Venhorst, Maurice Venhuis, Max Walkenhorst, Yasmin Yakoubi und Ariana Zyla. (Weitere Schüler haben der Veröffentlichung ihrer Namen nicht zugestimmt) Herzlichen Glückwünsch!