Praest. Zur Informationsrunde über die Gestaltung des kleinen Volksbank-Platzes in Praest kamen nur wenige. Vorsitzender des Heimatvereins missfiel das.

Nicht nur wegen Corona war es eine besondere Versammlung, zu der der Heimat- und Verschönerungsverein Praest (HVP) in die Kirche eingeladen hatte. Vor Beginn wurde der Sarg des verstorbenen Pastors Wilhelm Bienemann von einem Bestatter nach Kleve gebracht, wo der Sonntag verstorbene Pfarrer in der Familiengruft beigesetzt wurde. Dechant Bernd de Baey betete mit den Anwesenden am Sarg, der mit dem Primiz-Kelch geschmückt war. Daneben stand ein großes Bild des Verstorbenen.

Zu der vom HVP angeregten Informationsrunde über die Gestaltung des kleinen Volksbank-Platzes an der Raiffeisenstraße/B 8 in Emmerich war nur ein Dutzend Interessierter erschienen, was dem Vorsitzenden Wilhelm Nakath sichtlich missfiel: „Erst wird viel darüber geredet, und dann kommt keiner.“

Carport mitsamt Tisch und Bänken genehmigt

Nakath berichtete, dass für das Vorhaben, einen Carport mitsamt Tisch und Bänken auf dem Platz aufzustellen, nachdem der Voba-Container entfernt wird, inzwischen eine Baugenehmigung der Stadt vorliege. Ferner berichtete er, dass die Volksbank Bänke zur Verfügung stellen werde, die mit einer Silhouette von Praest verziert seien. „Das ist schon was“, betonte Nakath.

Scheinbar interne Querelen beim HVP hatten dazu geführt, eine öffentliche Information anzuberaumen. „Die letzte Vorstandsversammlung ist aus dem Ruder gelaufen“, so Nakath. Zunächst habe man „die Finger davon lassen wollen“, aber es seien immer wieder Fragen gestellt worden, „was jetzt läuft und ob noch etwas passiert.“ Die Meinungen der Praester seien geteilt: „Es gibt Leute, die sagen, das brauchen wir nicht. Andere sagen, das ist mal was anderes.“

Dorfeingang verschönern

Liesel Langer, Schriftführerin beim HVP, ergänzte: „Es geht ja auch darum, den Dorfeingang zu verschönern.“ Hermann-Josef Tebaay sprach sich eindeutig gegen einen Carport aus. Tisch und Bänke würden ausreichen, dazu ein schönes Willkommensschild: „Die Ladestation für E-Bikes halte ich für sinnvoll.“

Ein anderer pflichtete Tebaay bei und meinte auch, man müsse nicht unbedingt eine Unterstellmöglichkeit schaffen. Pro Carport votierte dagegen Peter Ising: „Dann haben wir mal was anderes als andere.“ Skepsis bei anderen: „Da nehmen wir viel Geld in die Hand, und dann wird es nicht angenommen.“

Den vorhandenen Platz nicht vergammeln lassen

Einigkeit herrschte bei allen, dass der vorhandene Platz genutzt werden solle und nicht vergammeln dürfe. Ortsvorsteher Markus Meyer bewertete es positiv, dass sich der Heimat- und Verschönerungsverein des Platzes annehmen wolle, plädierte aber dafür, „diesen mit wenig Aufwand nutzbar zu machen und zu sehen, wie es angenommen wird.“

Eine Service-Säule für Schläuche oder Luftpumpen könne das Angebot ergänzen, nicht nur für Radfahrer, sondern auch für Rollstuhlfahrer oder auch Kinderwagen. Nakath betonte, dass man sofort alles machen könne: „Am Geld scheitert es nicht. Wir wollen keinen halben Kram machen.“ Ohne Ergebnis gingen die Anwesenden auseinander. Nakath: „Wir treten auf der Stelle.“ Ein weiteres Treffen wurde in Aussicht gestellt.