Isselburg. Der Isselburger Sozialdemokrat Martin Schulz will Bürgermeister in Borken werden. Für den 50-Jährigen sei dies eine persönliche Herausforderung.
Anfang Mai kam der Anruf. Abends. „Ich kannte den Anrufer. Und dachte, dass es eigentlich um ein Seminar geht“, erzählt Martin Schulz. Doch es kam anders. „Willst Du unser Bürgermeister-Kandidat in Borken werden“, lautete die Frage seitens des Genossen am anderen Ende der Leitung. „Ich war völlig perplex“, so der Isselburger, der stellvertretender Vorsitzender des hiesigen SPD-Ortsvereins ist.
Mit Borken habe er eigentlich nicht viel zu tun. „Bis auf Besuche beim Tierarzt und bei Seminaren“, lacht der 50-Jährige. Und dennoch: „Ich hab mich natürlich über die Anfrage gefreut, musste das Ganze aber erstmal sacken lassen“, erklärt Schulz.
Isselburger Sozialdemokraten unterstützen Schulz
Dann stand ein wichtiges Gespräch an – nämlich mit seiner Lebens-Partnerin. Schließlich muss so ein Vorhaben auch im privaten Umfeld abgesichert werden. Es folgte das Gespräch mit dem SPD-Vorstand in Isselburg. „Die waren auch baff über die Anfrage“, so Schulz. „Der Vorstand meinte aber auch, dass es eine Chance für mich wäre und sie mich dabei unterstützen“, so der Isselburger.
Und so hat auch Martin Schulz den Isselburger Sozialdemokraten versprochen, wie geplant bei der Kommunalwahl in Isselburg auch für den Rat zu kandidieren. Dies hatte Schulz bereits zugesagt. Er kandidiert weiter wie geplant bei der Kommunalwahl am 13. September im Wahlkreis 9 für den Wahlbezirk Isselburg 3.
Am 25. Juni ist Mitgliederversammlung in Borken
Aber eben nicht nur hier. Denn Schulz hat natürlich auch in Borken dem SPD-Vorstand zugesagt und sich hier bereits vorgestellt. Am 25. Juni gibt es dort dann eine Mitgliederversammlung, die Schulz als Bürgermeisterkandidaten bestätigen muss.
Geboren in Anholt und großgeworden am Hahnerfeld „bin ich ein Kind der Region“, sagt Schulz. In die SPD in Isselburg eingetreten ist er im Übrigen erst 2014. „Aber ich war politisch immer interessiert. Habe aber erst einmal andere Dinge verfolgt“, so Schulz. Etwa im Beruf.
Nicht nur ein Gag wegen des bekannten Namens
Martin Schulz weiß, dass es als Außenstehender nicht so leicht ist, einen Wahlkampf vor Ort zu führen. „Ich bin jetzt schon im ständigen Kontakt zu den Personen vor Ort. Klar ist natürlich, dass ich mich nicht so reinarbeiten kann in die kompletten kommunalpolitischen Themen, wie es vielleicht die anderen Politiker vor Ort können“, ist Schulz realistisch. Aber als Gewerkschafter und Personalrat könne er sich in wichtige Themen gut einbringen.
Für ihn sei die Frage nach der Kandidatur in Borken immer noch eine besondere Ehre. „Und eine spannende Geschichte“, so der Isselburger. Und es sei keinesfalls nur ein Gag wegen seines politischen Namensvetters, so Schulz. „Für mich ist es eine persönliche Herausforderung. Wann kriegt man schließlich schon einmal so eine Frage gestellt?“. Er habe bereits gewonnen, egal wie die Wahl nun ausgehe.
Umzug von Isselburg nach Borken beim Wahlsieg
Sollte es so kommen, dass Schulz in Borken tatsächlich zum Bürgermeister gewählt wird, würde er natürlich die politische Bühne in Isselburg verlassen und dann auch nach Borken ziehen. Für seinen Wahlkreis in Isselburg gäbe es dann einen Nachrücker. Ob es so kommt, entscheidet sich aber erst am Wahlabend nach 18 Uhr.