Emmerich. Leonie Pawlak, die Vorsitzende der Seniorenvertretung in Emmerich, hat auf Platz 6 der SPD-Reserveliste gute Aussichten auf ein Ratsmandat.

Sie ist keine Prophetin und auch keine Traumtänzerin. Aber eine starke Stimme der Älteren in der Stadt. Mit Platz 6 auf der Reserveliste der SPD Emmerich zur Kommunalwahl am 13. September stehen die Karten gut, dass Leonie Pawlak in den Rat einziehen wird. In dem Fall würde die Seniorenvertretung (SV) der Stadt Emmerich ihre Vorsitzende verlieren. Denn Ratsmitglieder dürfen dort nicht vertreten sein.

Sie ist bereit ihr Engagement in der SV zu opfern, „damit ich im Rat noch mehr bewirken kann“. Sie würde als „Spätberufene“ erstmals in den Rat einziehen. Seit einigen Jahren ist sie als sachkundige Bürgerin für die SPD im Kulturausschuss vertreten. „Ich bin auch schon länger in der Fraktion aktiv, weil ich die Informationen für die Seniorenvertretung brauchte“, verrät Pawlak.

Einsatzbereitschaft hänge nicht vom Alter ab

Ihr Alter hingegen nennt Leonie Pawlak bewusst nicht: „Das würde mir nur ein Markenzeichen aufdrücken. Ich möchte nicht in Kästchen denken. Einsatzbereitschaft hängt nicht vom Alter ab.“ Dass eine ältere Bürgerin im Rat vertreten sei, würde dem „Spiegelbild der demographischen Entwicklung“ entsprechen: „Es gibt immer weniger ältere Leute, die eine Stimme haben.“ Die Lebensläufe befänden sich im Wandel. Es gebe immer mehr 100-Jährige. Und für Senioren ab 65 Jahren ergebe sich ein größerer Abschnitt, in dem „sie sich noch nützlich machen können“.

Leonie Pawlak rechnet mit Anfeindungen

Sollte Pawlak es in den Rat schaffen, werde sie ihr Gewicht für diese Zielgruppe in die Waagschale werfen. Ob die älteren Mitbürger derzeit unterrepräsentiert seien, weiß sie nicht: „Aber ich möchte es untermauern“, so Pawlak. Die pensionierte Englisch- und Geographie-Lehrerin rechnet durchaus auch mit Anfeindungen, dass sie im Rentenalter sich noch aufstellen lasse.

Mit Mitgliedern der Seniorenvertretung, die sie als etabliertes Organ in Emmerich erachte, habe Pawlak über ihre Entscheidung noch nicht gesprochen: „Das war bisher noch kein Thema.“ Aber zunächst mal müsse der Wähler sein Kreuzchen machen. Noch ist Leonie Pawlak keine Ratsfrau.