Emmerich. Coronavirus-Tests werden auf Leiharbeiter ausgeweitet, die in den Niederlanden arbeiten. Emmerichs Bürgermeister freut sich über die Entscheidung.

Der Brief des Bürgermeisters hatte Erfolg. Als Reaktion auf das Schreiben von Peter Hinze und die Berichterstattung über die Wohnsituation osteuropäischer Leiharbeiter, hat das Gesundheitsministerium NRW jetzt mitgeteilt, dass auch die Unterkünfte von Leiharbeitern überprüft werden sollen, die in niederländischen Schlachtbetrieben arbeiten und auf der deutschen Seite wohnen.

Schreiben an alle Gesundheitsbehörden des Landes

In dem Anschreiben, das an alle Gesundheitsbehörden des Landes gerichtet ist, bittet das Ministerium darum, „in geeigneter Weise sicherzustellen, dass auch die Unterkünfte von Personen überprüft werden, die zwar in der niederländischen Fleischindustrie tätig sind, aber in Nordrhein-Westfalen wohnen.“

Nachweis aus den Niederlanden

Weiter heißt es in dem Schreiben, das von Edmund Heller, Staatssekretär im NRW-Gesundheitsministerium, unterzeichnet ist: „Die in den Unterkünften wohnhaften Personen sind nach dem Ermessen der Gesundheitsämter auf SARS-CoV-2 zu testen, sofern kein aktueller Nachweis über eine in den Niederlanden erfolgte Testung vorgelegt werden kann.“

Hinze: Instrument an der Hand, um gegen Missstände vorzugehen

Emmerichs Bürgermeister dazu: „Es freut mich, dass das Ministerium offensichtlich den Handlungsbedarf erkannt hat. Ich gehe davon aus, dass der Kreis Kleve – als zuständige Gesundheitsbehörde – dies ebenfalls tut und jetzt entsprechend aktiv wird. Wir werden die Behörde dabei natürlich nach Kräften unterstützen und uns mit städtischen Mitarbeitern aus dem Ordnungsamt und dem Bauordnungsamt an Kontrollen der Gesundheitsbehörde beteiligen. Ich habe die Hoffnung, dass wir mit dem Schreiben des Ministeriums jetzt ein Instrument in der Hand haben, um gemeinsam gegen erhebliche Missstände bei der Unterbringung vorgehen zu können.“

Brief auch im Namen der Amtskollegen

Zum Hintergrund: Anfang der Woche hatte Hinze, auch im Namen seiner Amtskollegen aus in Goch, Kleve und Kranenburg, einen Brief an NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann geschrieben. Hinze forderte, dass Coronatest s auf Sammelunterkünfte von Arbeitsmigranten ausgeweitet werden, die in niederländischen Schlachthöfen arbeiten und in Sammelunterkünften auf deutscher Seite leben.

Am Donnerstagabend hat der Kreis Kleve dann eine Übersicht über die in Frage kommenden Sammelunterkünfte in Emmerich angefordert. Bürgermeister Peter Hinze wollte noch am Freitag mit Landrat Wolfgang Spreen telefonieren, um die weitere Strategie der Gesundheitsbehörde im Umgang mit den Sammelunterkünften osteuropäischer Leiharbeiter zu besprechen.

In Praest wird das DRK vor Sammelunterkunft gesehen

Schon am Freitagvormittag wurde in Praest beobachtet, wie mehrere Fahrzeuge vom Deutschen Roten Kreuz vor einer Unterkunft für Leiharbeiter hielten.