Emmerich. Die niederländischen Nachbarn weigern sich zum Teil, einen Mund- und Nasenschutz zu tragen. In den Supermärkten und an Tankstellen ist man sauer.

Karin Schlitt wirkte etwas genervt. So gerne man die Niederländer auch als Kunden habe, aber in Coronazeiten nerven sie die Einzelhändler. Die Ordnungsamtsleiterin aus Emmerich wusste im Stadtrat zu berichten, dass vor allem Niederländer sich nicht an die neuen Hygienevorschriften halten. Das Tragen einer Mund- und Nasenabdeckung werde oft missachtet und gerade an den Tankstellen in Elten oder in einigen Supermärkten müssten sich die Verkäufer auch renitente Bemerkungen anhören.

Keine Maske? Kein Benzin!

In der Star-Tankstelle in Elten hat man seit Mittwoch Nägel mit Köpfen gemacht. Niederländer, die keine Maske tragen, können hier nicht mehr tanken. Die Verkäuferin achtet darauf, dass die Kunden einen Mundschutz tragen, erst danach wird die Zapfsäule freigegeben. Zu Beginn habe es leider nicht gut funktioniert, berichtet sie. Den Tipp mit den Zapfsäulen habe sie vom Ordnungsamt erhalten. Seitdem funktioniere der Betrieb reibungslos.

Ein paar Meter weiter, bei der Aral-Tankstelle in Elten, hat man zu Beginn ähnliche Erfahrungen gemacht. Tankstellen-Leiter René Stöcker führt das aber eher auf Unkenntnis zurück. Mittlerweile würden viele Niederländer auch einen Mundschutz mitbringen. Wer keinen besitzt, für den liegen am Eingang Einmal-Abdeckungen bereit. „Mittlerweile haben wir die Lage im Griff“, sagt Stöcker.

Ordnungsamtschefin Karin Schlitt sieht noch immer viele Verstöße durch die niederländischen Nachbarn: „Ein Teil der Niederländer ist wirklich beratungsresistent. Sie halten sich nicht an die Regeln und weigern sich auch nach einer Aufforderung einen Mundschutz zu tragen“, berichtet sie. „Das ist für uns eine zusätzliche Herausforderung.“ „Man kann es ihnen sagen, aber sie halten sich einfach nicht daran.“

Supermärkte müssen Regeln einhalten

In den Supermärkten habe man deshalb eine deutlichere Ansprache wählen müssen. „Zur Not müssen die Kunden des Ladens verwiesen werden“, sagt Schlitt. Dann gebe es immer wieder Diskussionen mit den Betreibern, die wissen wollen wie sie das denn alles kontrollieren sollen. „Aber sie müssen das regeln“, sagt Schlitt. Im Rat sagte sie: „Wir appellieren an die Eigenverantwortung der Bürger. Wir können nicht überall sein. Aber in vielen Fällen vermissen wir die Rücksichtnahme und die Eigenverantwortung der Bürger.“

Bei einigen Einzelhändlern laufe es nicht optimal. Bei anderen Länden werden Kunden ohne Mund- und Nasenschutz sofort des Ladens verwiesen. Der Pressesprecher von Kaufland teilte der NRZ mit, dass man nicht auf Einzelmärkte eingehen könne aufgrund der zahlreichen Corona-Anfragen.

Christian Heicks, Inhaber von Heicks und Teutenberg, berichtet der NRZ, dass viele Niederländer keinen Mund- und Nasenschutz tragen und man viel erklären müsse. „Das ist aber der Unkenntnis geschuldet. Ich weiß auch nicht, welche Regelungen im Nachbarland genau gelten“, so Heicks.