Emmerich. Auch in Emmerich dürfen die Friseursalons nach der Corona-Zwangspause wieder öffnen. So läuft das Haareschneiden mit Hygieneregeln jetzt ab.

Endlich ist es so weit. Nach langen Wochen der Corona-Zwangspause darf Friseurmeisterin Alma Linsenmeyer ihren Friseursalon an der Mennonitenstraße in Emmerich wieder öffnen. Doch Kunden, die zum ersten Mal wieder in den Salon Alma kommen, werden sich vermutlich wundern, wie sich das Geschäft verändert hat.

„Wir haben in den vergangenen Wochen alles gemacht, um uns auf die Öffnung vorzubereiten“, sagt die Friseurmeisterin. So läuft das Geschäft in den Friseursalons jetzt mit neuen Hygieneregeln.

Trennwände für die Hygiene

Im Salon Alma in Emmerich sorgen Bodenmarkierungen und Trennwände dafür, dass die Hygieneabstände zwischen den Kunden gewahrt bleiben.
Im Salon Alma in Emmerich sorgen Bodenmarkierungen und Trennwände dafür, dass die Hygieneabstände zwischen den Kunden gewahrt bleiben. © FUNKE Foto Services | Markus Joosten

Im Salon Alma hat sich einiges verändert. „Wir haben Trennwände angeschafft, Bodenmarkierungen gemacht und Desinfektionsmittel besorgt“, erzählt Friseurmeisterin Alma Linsenmeyer. In ihrem gut 80 m2 großen Ladenlokal mit drei Räumen findet sich genug Platz für die Kundschaft.

Trotzdem müssen die Kunden sich an einige Hygienemaßnahmen gewöhnen. „Ohne Maske und Haarwäsche geht nichts“, sagt Alma Linsenmeyer. Die Mitarbeiterinnen ihres Salons arbeiten alle mit Gesichtsvisier. „Wenn man den ganzen Tag mit Kunden umgeht und redet, dann ist das einfach angenehmer“, erklärt die Friseurmeisterin.

Neue Öffnungszeiten

Die ganzen Maßnahmen hat die Salonbesitzerin auch eingeführt, weil sie davon ausgeht, dass die Lage mit den Einschränkungen länger andauern wird. Allerdings hat das auch für Kunden Konsequenzen. „Wir nehmen jetzt etwas mehr Geld, weil wir die Umsetzung der Maßnahmen finanzieren müssen“, sagt Alma Linsenmeyer. Und natürlich fallen auch zusätzliche Serviceleistungen wie ein Getränk während der Zeit im Salon oder eine Zeitschrift zum Lesen weg. „Dafür bekommen die Kunden einen Gutschein, den sie beim nächsten Besuch einlösen können“, erklärt die Friseurmeisterin.

Dazu gibt es in ihren Salon auch neue Öffnungszeiten. Der Laden öffnet nun jeweils von 8 bis 19 Uhr, statt wie vorher von 8 bis 17 Uhr. Außerdem ist auch am Montag geöffnet. Wenn Kunden kommen müssen, brauchen sie allerdings einen Termin. „Unser Anmeldebuch ist noch für die kommenden zwei Wochen gefüllt“, sagt Alma Linsenmeyer.

Keine großen Selbstversuche

Große Selbstversuche, was das Schneiden oder Färben angeht, hat es bei ihren Kunden allerdings nicht gegeben. „Es sind ein paar nette Überraschungen zu Tage gekommen“, verrät sie. Aber nichts, was sich nicht schnell wieder korrigieren lies. „Die meisten Kunden haben geduldig gewartet und wissen, denke ich, Friseure jetzt auch wieder etwas mehr zu schätzen“, sagt sie.

Diese Erfahrung hat auch Friseurmeister Alexander Scholten gemacht. „Erstaunlicherweise hatten wir keinen Coronaunfall hier“, sagt der Inhaber des Salon Scholten am Bremer Weg in Emmerich. „Der ein oder andere hat ein bisschen selbst geschnitten, aber die meisten haben abgewartet. Es ist ja auch besser, mit einem lang gewachsenen Schnitt herumzulaufen, als mit einer verschnittenen Frisur.“

Keine große Behinderung der Arbeit

Natürlich musste auch er in seinem Salon einiges verändern. „Um den Mindestabstand einzuhalten, können wir nur noch drei Kunden gleichzeitig bedienen“, sagt er. Dafür seien die Abstände nun weit über den geforderten 1,50 Metern.

Kunden die Haare zu schneiden oder zu färben, die selbst eine Mund-Nasen-Maske tragen, während man selbst auch damit ausstaffiert ist, fällt dem Friseurmeister leicht. „Das klappt auch mit Maske ganz gut. Abgesehen davon, dass die Brille beschlägt“, sagt er.

Mehr Zeit pro Kunde

Trotzdem muss er für die Kunden mehr Zeit einplanen, als gewohnt. „Man muss von jedem Kunden die Daten erfassen und das muss natürlich alles konform mit der Datenschutz-Grundverordnung gemacht werden“, erklärt Alexander Scholten. Die Datenerfassung dient dem Zweck, mögliche Infektionsketten nachzuvollziehen, falls tatsächlich ein Covid-19-Fall bei einem der Kunden auftreten sollte.

„Das braucht locker 15 Minuten mehr pro Kunde“, sagt der Friseurmeister. Und die kommen jetzt natürlich geballt in den Salon. „Wir hatten schon im Vorfeld viele Anmeldungen und waren schon beim Start für zwei Wochen ausgebucht“, sagt Alexander Scholten. „Jetzt haben wir quasi bis Ende Mai keine Termine mehr frei.“

Über einen Mangel an Kundschaft und Arbeit können sich die Friseure in Emmerich also derzeit wahrlich nicht beklagen.