Isselburg. Am Münsterdeich tut sich nichts. Der Neubau des Feuerwehrgerätehauses lässt weiter auf sich warten. Denkmalschutz führt zur Verzögerung.
Ende 2019 hat der zuständige Ausschuss grünes Licht gegeben. Die Planungen für das neue Feuerwehrgerätehaus für den Löschzug Isselburg der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt am Münsterdeich konnten starten. Die Unterbringung der Blauröcke am quasi alten Standort und nicht der Reeser Straße fußte damals auf der Initiative von Bürgermeister Michael Carbanje.
Jedoch: Richtig voran geht es nicht. Das bemerkte nun auch SPD-Fraktionsmitglied Felix Kleideiter in der jüngsten Sitzung des Rates der Stadt Isselburg in der Stadthalle in Werth. „Ich habe den Eindruck ,still ruht der See’“, so Kleideiter in Richtung Verwaltung. „Wie weit sind wir denn da?“, wollte er wissen.
Stadt ist mit zuständigen Behörden in Kontakt
Bauamtschef Dave Welling ergriff das Wort. Erst kürzlich habe man mit der Wehrleitung Gespräche geführt. Das denkmalgeschützte Gebäude, das sich neben dem neu zugeschnittenen Grundstück des neuen Feuerwehrgerätehauses für den Löschzug Isselburg befindet, verursache ein wenig Probleme. Und das würde wiederum zu den Verzögerungen führen. „Wir sind aber mit den zuständigen Behörden in Kontakt“, versicherte Welling.
Im Geltungsbereich des Bebauungsplans befindet sich nämlich an der Isselstraße ein Gebäude, das ein eingetragenes Denkmal ist. Das geplante Feuerwehrgerätehaus bedarf deshalb der denkmalrechtlichen Erlaubnis.
Auch Bodendenkmal könnte betroffen sein
Übrigens: Auch das Bodendenkmal „Stadtbefestigung Isselburg“ (Denkmalliste der Stadt Isselburg Nr. 46) könnte laut Planer vom Bau betroffen sein. „Ein etwaiges Auffinden von Bodendenkmalsubstanz im Plangebiet kann nicht grundsätzlich ausgeschlossen werden“, wurde seitens des Planungsbüros im März 2019 im Entwurf des Bebauungsplans festgehalten.
Der Neubau des Feuerwehrgerätehauses wird quasi im Garten des alten Pfarrheims getätigt. Mit dem Neubau soll zudem die Durchfahrt zur Bleichstraße für den Autoverkehr gesperrt und am Ende ein Wendehammer geschaffen werden. Auf dem Gelände des derzeitigen Gerätehauses sollen dann die Parkplätze für die Feuerwehrleute entstehen, die sich momentan noch am Münsterdeich befinden.
Unterbringung gesucht
Zudem sei man seitens der Stadt auch schon aktiv auf der Suche, wie Welling sagte. Für die Übergangszeit – also ab einem gewissen Zeitpunkt während der Bauphase bis zur Fertigstellung des Neubaus – benötige der Löschzug Isselburg nämlich eine zwischenzeitliche Unterbringung.
Dafür, dass das Feuerwehrgerätehaus nun doch nicht an der Reeser Straße, sondern am Münsterdeich gebaut wird, gibt es im Übrigen mehrere Gründe. So ist an der Reeser Straße zum Beispiel der Hochwasserausgleich nicht mehr so einfach umzusetzen.
Altlasten im Boden an der Reeser Straße
Zudem wurde festgestellt, dass der Boden dort mit Arsen belastet sei., sodass die Entsorgung sehr teuer würde. „Das waren zwei Gründe, warum der Standort Münsterdeich noch einmal betrachtet wurde“, erklärte Carbanje 2018.
Zur Erinnerung; Der Neubau eines Feuerwehrgerätehauses für den Löschzug Isselburg ist dringend notwendig. Massive Mängel weist der jetzige Bau am Münsterdeich auf. Schon 1998 wies der damalige Kreisbrandmeister Heinz Tenspolde daraufhin, dass sowohl Stellplätze als auch eine Alarmumkleide, ein Übungshof und ein Pkw-Stellplatz fehlen würden.
Entspricht nicht den Anforderungen
2006 hatte das Domizil der Wehrleute auch Kritiker auf den Plan gerufen, die die Enge in der Unterkunft monierten. Der Brandschutzbedarfsplan von 2008 kam damals ebenfalls zum Ergebnis, dass das Feuerwehrgerätehaus Isselburg nicht den Anforderungen entsprechen würde.