Emmerich. In der Corona-Krise beweisen Emmericher Unternehmen mit kreativen Ideen ihre Flexibilität und stellen die Produktion um.

In der Corona-Krise beweisen Emmericher Unternehmen mit kreativen Ideen ihre Flexibilität und Verbundenheit mit den hiesigen Firmen, sozialen Einrichtungen und den Menschen, die in Emmerich und Umgebung leben. Hierbei geht es ihnen nicht um Umsatz und Gewinn, sondern um praktische Unterstützung. Seit Montag besteht Maskenpflicht u. a. in Geschäften und dem öffentlichen Personennahverkehr. Derzeit ist der Mundschutz ein gefragtes Produkt und kaum zu normalen Preisen zu erhalten.

Brother produziert Stoffmasken

Bei Brother werden Masken hergestellt.
Bei Brother werden Masken hergestellt. © Brother

Hier haben sich zahlreiche Emmericher Unternehmen verpflichtet gefühlt, ein entsprechendes Angebot zu schaffen. Unter dem Motto „Unterstützung ist Herzensangelegenheit“ haben die Mitarbeiter der Firma Brother Internationale Industriemaschinen GmbH begonnen, Stoffmasken zu produzieren. „In diesen schwierigen Zeiten sollte es für uns alle das Wichtigste sein, auf unsere Mitmenschen zu achten und jene zu unterstützen, die unsere Hilfe benötigen“, sagt Geschäftsführer Jörg Haan.

So stellen die Mitarbeiter so viele Behelfsmasken wie möglich her, um diese kostenlos an soziale Einrichtungen wie z.B. an die Caritas Kleve, die Diakonie, den Verein Papillon e.V. und einige mehr weiterzugeben. Jörg Haan macht deutlich, dass „ein wichtiger Grund für diese Aktion ist, dass sich die Mitarbeiter dieser sozialen Einrichtungen weiterhin unermüdlich um das Wohl ihrer Klienten kümmern.“

Alwit musste Infrastruktur schaffen

Neben der noch laufenden Produktion von Hitzeschutzkleidung und -handschuhen für Industrie und Feuerwehren werden in Elten bei Alwit auch Mund-Nasen-Masken hergestellt.  
Neben der noch laufenden Produktion von Hitzeschutzkleidung und -handschuhen für Industrie und Feuerwehren werden in Elten bei Alwit auch Mund-Nasen-Masken hergestellt.   © Alwit

Seit letzter Woche stellt auch die Alwit GmbH in Elten Behelfsmasken her. Getreu ihrem Motto „...mit Sicherheit ihr Partner“ möchten hier die Geschäftsleitung und Mitarbeiter zur Sicherheit der Bevölkerung beitragen. „Alwit möchte durch die Maskenproduktion zur Sicherheit der regionalen Bevölkerung beitragen. Die Produktion von Hitzeschutzkleidung und -handschuhen für Industrie und Feuerwehren läuft weiter, aber aufgrund der enormen Nachfrage nach Mund-Nasen-Masken haben wir fast alle unserer Näherinnen momentan hier eingesetzt. Das war am Anfang nicht so geplant und trotzdem kommen wir leider der großen Nachfrage nicht nach. Die Lieferzeiten für neue Anfragen liegen momentan bei mehreren Wochen. Die Materialbeschaffung hat sich als echte Herausforderung herausgestellt, da das Material für die Masken momentan sehr gefragt ist. Da Alwit normalerweise auch keinen direkten Verkauf ab Werk anbietet, musste die Infrastruktur hierfür erst geschaffen werden“, so Marketingleiterin Martina Venhoven. Der Verkauf der Masken erfolgt zum Selbstkostenpreis in 10er Verkaufseinheiten an regionale Firmen sowie an Privatleute.

BSN Jobst will Mitarbeiter schützen

BSN Jobst gehört seit 2017 mit der Produktion von Kompressionslösungen zum schwedischen Essity Konzern. Hygiene und Gesundheit sind die Voraussetzung für Wohlbefinden, so die Philosophie von Essity. Folgerichtig war daher für Geschäftsführer Carsten Vagt die Produktion von Schutzmasken. „Natürlich hinterlässt die Corona-Krise auch bei uns ihre Spuren. Unser oberstes Ziel ist es, unsere Mitarbeiter zu schützen. Gleichzeitig wollen wir Patienten auch weiterhin zuverlässig mit den für sie unverzichtbaren Kompressionslösungen versorgen. Deshalb lag es für uns auf der Hand, unser Näh-Knowhow zu nutzen, um neben Strümpfen und anderen Kompressionswaren auch Community-Masken für alle Kollegen zu produzieren. Mittlerweile haben wir damit angefangen, diese Alltagsmasken auch an den anderen Essity-Standorten in Europa zu verteilen, die allesamt wichtige Hygiene- und Gesundheitsprodukte herstellen. So leisten wir einen wichtigen Beitrag zu Bewältigung der Pandemie und mittlerweile können diese Masken auch von gewerblichen Kunden und Institutionen bei uns bestellt werden.“

Das Material für die Kompressionswäsche eignet sich sehr gut für die Herstellung der Nasen-Mundschutz-Masken. Die Nicht-Medizinischen Alltagsmasken verkauft Essity in verschiedenen Farben in 5er Verkaufseinheiten zum Selbstkostenpreis an Unternehmen.

Hantermann bietet Einweg-Filtereinlage aus Vliesstoff an

Hantermann hat zudem Einweg-Filtereinlage aus Vliesstoff im Angebot.  
Hantermann hat zudem Einweg-Filtereinlage aus Vliesstoff im Angebot.   © Hantermann

Als Hersteller von nachhaltiger und individueller Tischwäsche stellt die Firma Hantermann ebenfalls Produkte für die Hygiene- und Medizinbedarf her. Die Gesichtsmasken sind aus Stoff handgefertigt bzw. genäht „Made in Austria“. Ergänzend dazu bietet Hantermann Einweg-Filtereinlage aus Vliesstoff an, die ein längeres Tragen der Masken ermöglichen soll. Einmalmasken sowie weitere Hygieneartikel wie u. a. Desinfektionsmittel bietet Hantermann. Eben auch alles Artikel, die für einen möglichen Hotel- und Gaststättenbetrieb in der Corona-Krise notwendig sind. Selbstverständlich können auch Privatleute die Produkte erwerben.

Angebot von Apotheken und Änderungsschneidereien

Daneben bieten die Änderungsschneidereien in der Mennonitenstraße, Hühnerstraße und Christoffelstraße sowie Raumausstatter van de Mötter selbst hergestellte Masken an. Die Emmericher Apotheken sind hier ebenfalls als Anbieter von Mundschutzmasken zu nennen. Trotz der Lieferengpässe sind sie stets bemüht die Nachfrage auch an anderen Hygieneartikel, die jetzt sehr stark nachgefragt werden, zu erfüllen. So stellen bereits einige Apotheken ihr eigenes Desinfektionsmittel her.

KLK versorgt Apotheken mit Glycerin

KLK Emmerich stellt Glycerin bereit. Zur Herstellung von Desinfektionsmitteln.
KLK Emmerich stellt Glycerin bereit. Zur Herstellung von Desinfektionsmitteln. © KLK | KLK

Dazu fragten einige Apotheken bei KLK Emmerich GmbH an, ob sie Glycerin erhalten könnten, das ein wesentlicher Bestandteil zur Herstellung von Desinfektionsmitteln ist. KLK stellt anfragenden Apotheken sowohl 5 Liter als auch 10 Liter Kanister Glycerin kostenlos zur Verfügung.

KAO Chemicals verteilt Desinfektionsmittel an Arztpraxen

Auch die KAO Chemicals GmbH verteilte kostenfrei an 25 Arztpraxen in Emmerich und Rees selbsthergestelltes Desinfektionsmittel. Wohlwissend wie schwierig es derzeit für Arztpraxen ist, Desinfektionsmittel zu erhalten, kaufte KAO die notwendigen noch erhältlichen Rohstoffe zu und produzierte das Produkt im eigenen Unternehmen.

DH Textilpflege bietet kostenlose Reinigung für Mundschutzmasken

Mit zahlreichen Annahmestellen der DH Textilpflege ist Danny Hofmann im Kreis Kleve vertreten und mit seinem Wäscheservice hört er natürlich hautnah von seinen Kunden, wie die Preise für die medizinisch notwendigen Schutzmasken in die Höhe schießen. Er ärgerte sich so über die immer höher steigenden Preise, dass er eine kostenlose Reinigung der Mundschutzmasken für die umliegenden Krankenhäuser und Praxen im Kreis Kleve anbietet.

Neben diesen genannten Unternehmen leisten auch viele andere Unternehmen und private Initiativen ihren Beitrag und setzen ein positives Zeichen in Form von Solidarität und ein Miteinander in der Corona-Krise. Weitere Informationen zur Maskenpflicht und zu den Verkaufsstellen der einzelnen Unternehmen sind auf der Website der Stadt Emmerich am Rhein unter der Rubrik Coronavirus zu finden.

>>>Hier gibt es Masken zu kaufen

Hier eine Auflistung der Firmen die Mundschutz verkaufen:

  • ALWIT GmbH Kattegatweg 6, 46446 Emmerich am Rhein E-Mail: info@alwit.de Telefon: 02828 91460
  • BSN-JOBST GmbH an essity company (Bestellung nur für Firmen) Beiersdorfstraße 1, 46446 Emmerich am Rhein Telefon: 02822 607100 Fax: 02822 607199
  • Hantermann -Tischkultur aus Leidenschaft GmbH & Co. KG Rotterdamer-Straße 9-11, 46446 Emmerich am Rhein E-Mail: service@hantermann.eu Telefon: 02822 - 699 0 Fax: 02822 - 699 37 0