Vehlingen/Millingen. Tierparks müssen geschlossen bleiben. Auch die Anholter Schweiz. Diese freut sich über Zuspruch aus der Bevölkerung. Etwa durch André Stempel.

Zahlreiche Tiere tummeln sich in der Anholter Schweiz. Von Alpensteinböcken über Dachs, Fischotter und Wolf bis hin zum Zweigesel. Allerdings: Der Wildtierpark muss noch immer geschlossen bleiben. Unterstützung von außerhalb tut daher Not. „Wir haben viel Zuspruch von den Menschen, die die Anholter Schweiz kennen und besuchen“, sagt Pächterin Monika Westerhoff-Boland.

Gleichwohl: Fragenden zu erklären, warum sie den Park nicht öffnen darf, fällt ihr schwer. „Ich verstehe es selber nicht“, so Westerhoff-Boland. Denn in anderen Bundesländer seien zoologische Gärten geöffnet. Und Anfang Mai soll bekanntlich auch die Landesgartenschau in Kamp-Lintfort öffnen.

Berater und Unternehmen übernehmen Patenschaft

In der Krise zeigen sich viele ihrer Anholter Schweiz verbunden. So etwa André Stempel aus Millingen. Der gebürtige Isselburger kennt den Wildtierpark von Kindesbeinen an. Als Spezialist für Finanzierungen ist der 53-Jährige sich der existenziellen Herausforderung bewusst, die das Unternehmen Tierpark derzeit bewältigen muss.

Stempel ist in Rees als regionaler Berater für die Hypofact tätig, einem auf Finanzierungen spezialisiertes Unternehmen (vor allem für Immobilien), und hat in diesem nicht nur eine Förderwebseite für Unternehmerhilfen miterarbeitet, sondern sich auch entschieden, eine Unterstützung in Form eines Sponsorings zu leisten. Und zwar vor Ort. In seiner nahen, alten Heimat. Im Biotop Wildpark Anholter Schweiz hat er eine Patenschaft für einen Wolf übernommen.

Eine besondere Verbundenheit zum Wolf

„Ich liebe Wölfe, bin von ihnen fasziniert“, erklärt Stempel. „Ich kämpfe oft für meine Kunden wie ein Wolf“, zieht er eine Parallele. „Ich habe selbst schon aussichtslose Fälle lösen und ihnen den Traum einer Immobilienfinanzierung erfüllen können.“ Um die Patenschaft stemmen zu können, hat er auch die Hypofact-Zentrale aus Berlin mit ins Boot geholt. Er hofft, dass ihm dies einige gleich tun werden und Unternehmer vor Ort vielleicht ihre Hauptzentralen für eine solche Aktion gewinnen können.

Für André Stempel steht fest: Der Wolf ist ein beeindruckendes Tier. Und dieses wird er als Neu-Pate nun auch regelmäßig in der Anholter Schweiz besuchen.

700 Kilo Heu geliefert

Hunde dürfen zwar nicht in den Park, dieser Vierbeiner hat aber trotzdem eine Patenschaft für ein Tier in der Anholter Schweiz übernommen. 
Hunde dürfen zwar nicht in den Park, dieser Vierbeiner hat aber trotzdem eine Patenschaft für ein Tier in der Anholter Schweiz übernommen.  © Anholter Schweiz

In der Coronakrise wurden schon einige Patenschaften übernommen. Auch eine eher ungewöhnliche. Eine Hündin hat erst kürzlich die Patenschaft für einen Wolf geschlossen – oder besser durch ihr Herrchen schließen lassen. Und nicht nur diese Patenschaften helfen. So freute sich die Anholter Schweiz nun über 700 Kilo Heu.

Der Vorstand des Reit- und Fahrvereins Wertherbruch hatte spontan beschlossen, dieses zu spenden. Als kleines Dankeschön erhielt der Vorsitzende des Reit- und Fahrvereins Wertherbruch, Thomas Ponten, Freikarten für den Park von Pächterin Monika Westerhoff-Boland.

>>Kiosk hat wieder geöffnet

Auch wenn die Anholter Schweiz geschlossen ist: Der Kiosk im Park ist ab sofort wieder geöffnet. Die Eistruhe ist voll, die Getränke gekühlt, der Waffelteig angerührt und die „Plexiglas-Scheibe montiert“, so Monika Westerhoff-Boland.

Täglich von 13 bis 18 Uhr öffnet der Kiosk offnen. Dorthin führt ein direkter Weg vom Parkplatz des Tierparks. Der Zutritt zu den Tieren ist aber weiterhin nicht möglich.