Emmerich. Auch in Emmerich sind Gesichtsmasken in der Coronakrise ein gefragtes Produkt. So begegnet eine Apotheke in Emmerich der gesteigerten Nachfrage.

Mit Beginn der Coronakrise stieg auch in Emmerich die Nachfrage nach Gesichtsmasken sprunghaft an. In der Apotheke am Bahnhof fragten Kunden immer wieder nach Mundschutz, Gesichtsmaske und Co.

Die Mitarbeiter in der Apotheke überlegten sich, wie man die Nachfrage bewältigen könnte – und kamen auf eine besondere Idee, die seither erfolgreich umgesetzt wurde.

In Heimarbeit produzierte Masken

Sie starteten eine Aktion und riefen Kunden zur Spende von Stoff und Gummiband auf, als Ausgangsmaterial für die Masken. Schnell meldeten sich auch zwei Kundinnen, die aus den gespendeten Ausgangsmaterialien so genannte Alltagsmasken herstellten.

„Die Nachfrage ist so groß, dass man mit der Produktion kaum hinterherkommt“, sagt Apotheken-Mitarbeiterin Ulrike Stratmann. Und das, obwohl die fleißigen Helferinnen mittlerweile eine unglaubliche Anzahl von Masken genäht haben.

Gut 800 Masken hergestellt

In der Apotheke am Bahnhof in Emmerich können sich die Kunden selbstgenähte Masken gegen eine Spende mitnehmen.
In der Apotheke am Bahnhof in Emmerich können sich die Kunden selbstgenähte Masken gegen eine Spende mitnehmen. © Funke Foto Services GmbH | Thorsten Lindekamp

Die beiden Näherinnen Elke Ricken und Claudia Peter haben, unterstützt von Doreen Hirschberg und Margarete Berndsen, die ebenfalls regelmäßig zu Nadel und Faden greifen, mittlerweile gut 800 der Gesichtsmasken genäht. „Die opfern dafür ihre Freizeit“, sagt Ulrike Stratmann.

Die so hergestellten Masken können die Kunden der Apotheke am Bahnhof dort mitnehmen – gegen eine Spende. Dabei sind die Gesichtsmasken jeweils mit einem Hinweis versehen: „Die Maske dient dazu, die Ansteckungsgefahr die von einem selber ausgeht zu reduzieren. Sie schützt Sie nicht vor einer Ansteckung durch andere“, ist auf einem Zettel zu lesen, der mit dem Masken kommt. „Händewaschen und Abstand halten ist das A und O.“

Thema Masken wird wichtiger

Trotz dieser Einschränkung erfreuen sich die Masken bei den Kunden großer Beliebtheit. „Wünsche beim Muster können wir leider nicht erfüllen“, scherzt Ulrike Stratmann. Denn die Ausgangsmaterialien für die Masken stammen nach wie vor aus Kundenspenden.

„Gerade jetzt, wo das Thema in den Medien ist, bekommen wir wieder vermehrt anfragen“, sagt Ulrike Stratmann. Denn einige Städte und Bundesländer haben schon eine Pflicht zum Tragen entsprechender Masken in der Öffentlichkeit eingeführt, da diese die Ansteckungsgefahr deutlich verringern sollen.

Geld aus der Aktion wird gespendet

Allerdings kommt die Aktion der Apotheke am Bahnhof nicht nur direkt den Kunden der Apotheke zu Gute. Die Mitarbeiter geben die gesammelten Spendengelder an drei Institutionen weiter: an die Emmericher Initiative Kinder aus Tschernobyl, den Tierpark Anholter Schweiz und das Projekt Sternstunden der Johanniter in Emmerich. Weiteren Einrichtungen sollen auch in Zukunft Spenden aus dem Projekt zukommen.

Die Aktion mit der Maskenproduktion läuft nämlich noch weiter, denn der Bedarf an den Alltagsmasken ist noch lange nicht gedeckt, vermutet man in der Apotheke. „Spenden sind daher weiterhin willkommen“, sagt Apotheken-Mitarbeiterin Ulrike Stratmann. Wer geeigneten Stoff oder Gummibänder für die Maskenproduktion übrighat, kann diese in der Apotheke am Bahnhof in Emmerich abgeben.

>> Die Apotheke am Bahnhof

Die Apotheke liegt an der Bahnhofstraße 27 in Emmerich. Geöffnet ist die Apotheke von Montag bis Freitag jeweils von 8 bis 19 Uhr und am Samstag von 8 bis 13 Uhr.

Die Masken können die Kunden gegen eine Spende in der Apotheke mitnehmen. Die Masken sind aus Stoffresten gefertigt, die zweilagig genäht und mit einem Stück Mullbinde dazwischen ausgestattet sind.