Haldern. In der Grundschule Haldern kamen 123 Personen zum Blutspendetermin des DRK. Er fand wegen Corona unter besonderen Sicherheitsbedingungen statt.

Für Karin Dexel war es das erste Mal, dass sie Blut spenden wollte. Auch in Zeiten von Corona benötigen Krankenhäuser dringend Blutspenden, damit Patienten weiterhin mit Blutpräparaten behandelt werden können. Das hatte die Haldernerin im eigenen Umfeld erlebt und sich entschlossen, dem Spendenaufruf des Deutschen Roten Kreuzes zu folgen.

Bei Karin Dexel wurde zuerst Fieber gemessen.
Bei Karin Dexel wurde zuerst Fieber gemessen. © FUNKEFoto Services | Markus Weissenfels

Die Schlage vor der Grundschule am Motenhof ist am Montagabend lang, die Motivation der Spender ganz unterschiedlich. Doch in Zeiten, in denen bewusst wird, wie wichtig Gesundheit ist, steigt auch die Bereitschaft, sich hier zu engagieren.

Der Lebensgefährte von Karin Dexel ist nierenkrank und musste für eine Biopsie ins Krankenhaus. Für ihn wurden Blutkonserven vorgehalten. „Da habe ich mit gesagt, gesundheitlich bin ich in der Lage, Blut zu spenden. Dann mache ich es jetzt. Schließlich kann man nicht nur nehmen, sondern sollte auch etwas zurückgeben“, findet die Haldernerin.

Frage nach einem Auslandsaufenthalt

Mit dem entsprechenden Abstand reiht sie sich in die Schlange der Wartenden auf dem Schulhof ein. Zuerst werden – immer einzeln – die Temperatur gemessen und die Hände desinfiziert. Dann wird der Spender nach Auslandsaufenthalten befragt. „Wir hatten in Haldern jemanden, der aus Italien zurückgekommen war. Ihn durften wir nicht zur Spende zulassen“, berichtet Thorsten Hemmers, Referent für Öffentlichkeitsarbeit beim DRK. Aber auch ein Spendenanwärter, der in den Niederlanden war, muss gehen und darf erst nach Ablauf von zwei Wochen Blut spenden.

Blutspender standen in Haldern in weitem Abstand in einer Warteschlange.
Blutspender standen in Haldern in weitem Abstand in einer Warteschlange. © FUNKE Foto Services | Markus Weissenfels

Wer diese Station passiert hat, kommt zur Anmeldung. Wer einen Blutspendeausweis hat und somit registriert ist, spart hier Zeit, dennoch muss er ebenso wie die Erstspender einen 30 Fragen umfassenden Bogen ausfüllen. Danach geht es an die nächste Stelle, wo noch einmal Temperatur gemessen und der rote Blutfarbstoff, der Sauerstoffgehalt im Blut, getestet wird. „An dieser Stelle bin ich ausgeschieden“, bedauert Karin Dexel, „denn vor lauter Aufregung, schließlich war für mich alles neu, ist meine Temperatur angestiegen.“

Lunchpaket statt Imbiss

Als nächstes folgt das Arztgespräch, bei dem der Fragebogen ausgewertet, Puls und Blutdruck gemessen wird. Wenn dann alles in Ordnung ist, steht der Blutentnahme nichts mehr im Weg. Im Labor des Blutspendedienstes folgen später die Untersuchungen auf Infektionskrankheiten. Jeder Blutspender erhält einen Blutspendeausweis mit seiner Blutgruppe.

Auch interessant

Die eigentliche Blutspende dauert etwa sieben bis zehn Minuten. Danach bleibt man sieben bis neun Minuten liegen. In Corona-Zeiten sollen die Kontaktzeiten so weit wie möglich reduziert werden. Und da der Imbiss nach der Blutspende zur Zeit nicht erlaubt ist, gibt das Rote Kreuz zur Stärkung Lunchpakete aus.

13 Erstspender wurden in Haldern gezählt

Insgesamt kamen 123 Spender zum Motenhof, davon 13 Erstspender. Vier Ehrenamtler, drei Ärzte und acht Mitarbeiter des DRK begleiteten den Blutspendetermin. „Hier kann man sagen: Land hilft Stadt“, resümiert Thorsten Hemmers. „Ohne die Blutspender aus den Kreisen Wesel und Kleve würde die Blutversorgung für die Kliniken in den Großstädten zusammenbrechen.“ Denn die Spender sind nicht nur in Corona-Zeiten so zuverlässig. „Jetzt kommen viele, die sagen, ich habe endlich mal Zeit, hierher zu kommen, weil ich nicht arbeiten muss“, weiß Hemmers. Und gibt gleich den nächsten Termin in Rees bekannt, am 20. April von 16 bis 20 Uhr in Rees-Stadt. Karin Dexel will es auf jeden Fall noch einmal versuchen.