Emmerich. Ostern fällt nicht aus, es wird nur anders begangen. Die Seelsorgeeinheit St. Christophorus/St. Johannes hat daher einige Aktionen in petto.
Mit dem Palmsonntag hat nun schon die dritte Woche begonnen, die durch das Corona-Virus auch das Leben der kirchlichen Gemeinde radikal verändert hat und beschränkt. „Niemand kann sagen, wie lange dieser Zustand noch andauern wird“, so Pfarrer Bernd de Baey. Immer deutlicher werde allerdings, dass die von der Regierung getroffenen Maßnahmen Wirkung zeigen und lebensnotwendig für viele seien.
Er weiß aber auch: „Für unsere Gemeinden bedeutet das, dass wir Ostern nicht miteinander in den Kirchen feiern können, und das betrifft ebenso die Liturgien des Gründonnerstags und des Karfreitags“, so der Geistliche.
Visueller und musikalischer Impuls in Praest
Aber: Es wird Ostern geben. Und daher gibt es auch seitens der Seelsorgeeinheit St. Christophorus/St. Johannes einige Aktionen – die auch in der Coronakrise durchgeführt werden können. Gründonnerstag wird etwa in St. Johannes, Praest während der Kirchenöffnungszeiten von 16 bis 18 Uhr wird ein visueller und musikalischer Impuls in der Kirche angeboten.
Die Kirche war aufgrund des Corona-Virus gezwungen, in den letzten Wochen still zu sein. „Bevor aber die Stille der Trauer bis zu Auferstehung Jesu in unsere Kirche einzieht, soll nochmal der Klang der Musik durch die geöffnete Kirchentür ins Dorf erklingen“, erklärt die Gemeinde. Der visuelle Impuls soll an das Abendmahl und Fußwaschung erinnern. Für Karfreitag hat in Steffi Glowatzki vom Familiengottesdienst-Team Praest nicht nur für Familien mit Kindern einen gelegten Kreuzweg gestaltet.
Broschüre erklärt den Kreuzweg
Dieser Kreuzweg wird Karfreitag vor dem Altar der St.-Johannes-Kirche ausgelegt. In einer kleinen Broschüre wird die Bedeutung dieses gelegten Kreuzweges erklärt und gezeigt, wie dieser Kreuzweg gebetet wird. Dazu ist die Kirche von 16 bis 18 Uhr geöffnet.
Neben dem Kreuzweg darf an Ostern etwas Weiteres nicht fehlen: die Osterkerze. An einem Montagvormittag hat Küsterin Maria Duda ein Päckchen mit Wachsplatten, Wachsschnüren und einer Schnittvorlage zusammenlegt. „Dieses Jahr ist alles etwas anders, aber wir machen das Beste draus. Und ja, es wird Ostern!“, ist Stephanie Ess überzeugt.
Osterkerzen werden in Heimarbeit gestaltet
Denn abends lagen die Wachsplatten auf ihrem Schreibtisch. „In diesem Jahr werden die Kerzen im, wenn man so will, Home-Office gestaltet. Alleine oder in einer sehr kleinen Gruppe“, erklärt sie. Das Gestalten der Kerzen findet bereits seit einigen Jahren mit Vertretern aller sieben Pfarrbezirke der Seelsorgeeinheit statt. So haben die Kerzen schließlich das gleiche Motiv, sehen aber doch verschieden aus.
Am Karsamstag wird am späten Abend die Osternacht gefeiert, was natürlich nur ohne Publikum möglich ist. Dabei wird dann die Osterkerze gesegnet und entzündet. Dieses kleine Feuer der Osterkerze symbolisiert für uns Christen das Licht des Lebens, genauer gesagt das Leben Jesu Christi, der den Tod überwunden hat.
Hier können Osterkerzen gekauft werden
Damit auch die Gemeinde trotz aller Einschränkungen dieses österliche Licht empfängt, kann jeder Karsamstag eine Laterne mit Kerze vor die Haustüre stellen. Wer das Osterlicht empfangen will, kann sich noch bis Mittwoch, 8. April, in den Pfarrbüros melden. Oder auch eine WhatsApp mit Namen und Adresse an Stephanie Ess (0151/64303997) senden.
Nach der Feier der Osternacht wird das Seelsorgeteam das Licht in der Gemeinde verteilen. Kleine, selbstgestaltete Osterkerzen können zu einem Preis von sechs Euro in den Kirchen St. Aldegundis, St. Martini und Liebfrauen sowie beim Landbäcker in Praest erworben werden. Der Erlös unterstützt ein Schulprojekt in Moldawien der Freien Waldorfschule in Dinslaken.
Ein musikalischer Ostergruß
Zudem wird es auch an Ostern Kirchenmusik geben. Am Samstag erklingt das Glockenspiel-Konzert durch Stefan Burs ab 21 Uhr. Er spielt in der Osternacht mit Osterchorälen. Am Ostersonntag, 12. April, 11.15 Uhr spielt Burs GL 318 „Christ ist erstanden“ live auf dem Glockenspiel und zum Mitsingen zu Hause auf Youtube „Stefan Burs“.
>>> Firmung findet nicht am 26. April statt
Wegen der Vorsichtsmaßnahmen wird die für den 26. April in der St.-Aldegundis-Kirche geplante Firmung nicht stattfinden können. Weihbischof Rolf Lohmann, Xanten, bedauert es sehr, den Jugendlichen aus der Seelsorgeeinheit St. Christophorus und St. Johannes dieses stärkende Sakrament jetzt noch nicht spenden zu können. Da zu diesem Zeitpunkt noch keine großen Versammlungen mit feierlicher Atmosphäre stattfinden können, wird der Gottesdienst mit Firmung auf einen späteren Termin verlegt werden.
Dieser neue Termin steht noch nicht fest; er wird festgelegt, wenn sich eine Normalisierung der aktuellen Situation abzeichnet. Bereits seit Mitte März sind die Treffen der Firmvorbereitung unterbrochen. Auch dieses Angebot, bei dem ehrenamtliche Katechetinnen die jugendlichen Firmbewerber begleiten, wird fortgesetzt sobald es wieder möglich ist. Pastoralreferent Matthias Lattek ergänzt: „Mit einem Teil der Jugendlichen sind wir aber auch jetzt in der schwierigen Zeit über Internet und Whatsapp weiterhin in Kontakt.“