Isselburg. Besuch von außerhalb gibt es momentan nicht in den Isselburger Senioreneinrichtungen. Hier wird derzeit viel telefoniert. Stimmung ist noch gut.
Das Corona-Virus (SARS-CoV-2) stellt für kranke und alte Menschen eine besondere Bedrohung dar. „Wir möchten unsere Bewohner bestmöglich schützen“, erklärt Wolfgang Jochmann. Daher hat der Leiter des St.-Elisabeth-Hauses in Isselburg an den Eingängen des Seniorenheimes Schilder anbringen lassen. Der Tenor? „Zutritt verboten!“ – zumindest für Besuch von außerhalb. „Das Personal erscheint natürlich weiterhin wie gewohnt zur Arbeit“, so Jochmann.
Es sind schwere Zeiten für die Bewohner. Denn bis auf Weiteres besteht hier im Rahmen der Präventionsmaßnahmen nach Vorgabe des Gesundheitsministeriums NRW die absolute Besuchersperre. „Da bleibt jetzt nur eins: Der Griff zum Hörer“, sagt Jochmann. Und das werde auch rege genutzt.
Senioren nutzen das Mobiltelefon
„Viele unsere Bewohner telefonieren mit den Verwandten“, hat er beobachtet. Und die meisten besitzen auch ein Mobiltelefon, dass sie auch rege nutzen. Etwa auch um Fotos ihrer Lieben zu empfangen.
Momentan sei daher die Stimmung auf den Stationen gut. „Bis auf den Besucherstopp hat sich in unserem Alltag schließlich nicht so viel verändert“, erklärt der Heimleiter. Natürlich werde entsprechend Abstand gehalten – und auf die Hygienemaßnahmen geachtet. Und auch die beliebten Besuche seitens des Kindergartens sind eingestellt.
Glück mit dem Wetter
„Aber wir haben auch Glück“, sagt Jochmann. Und zwar mit dem Wetter. „Die Sonne scheint, das ist gut für das Gemüt“, hat er beobachtet. Wäre es trist und regnerisch, würde das sicher anders um die Stimmung innerhalb der Einrichtung aussehen.
Um das Risiko einer Ansteckung so gering wie möglich zu halten, seien alle Mitarbeiter für das Thema sensibilisiert Coronavirus in den vergangenen Wochen intensiv vorbereitet worden.
Frühlingsfest im Freien abgesagt
Ein ähnliches Stimmungsbild kann auch Frank Rothkirch aus dem Haus Rothkirch in Anholt geben. Hier seien die Bewohner gefasst, ob der Besuchersperre. „Viele erzählen, dass sie früher schlechtere Zeiten miterlebt haben“, erklärt Rothkirch. Und durch die momentane Coronakrise helfe auch oft der Griff zum Telefon – oder auch Handy.
Was den Alltag angeht, seien die Aktivitäten derzeit auf das Haus beschränkt. „So mussten wir auch unser Frühlingsfest bereits absagen“, erklärt Rothkirch, der neben dem Seniorenheim auch einen Essen-Auf-Räder-Dienst betreibt, „der aber wie gewohnt unter entsprechenden Auflagen weiterläuft“.
Tagespflege musste auch schließen
Bereits seit dem 18. März geschlossen ist die ambulante Tagespflege. Auch hier gebe es die Möglichkeit der Notbetreuung bei den Senioren. Durchschnittlich zwölf Senioren werden hier sonst betreut. Glücklicherweise muss von keinem die Notbetreuung in Anspruch genommen werden. „Die Familien haben in dieser Zeit andere Möglichkeiten gefunden“.
Übrigens: Im Rahmen der Präventionsmaßnahmen nach Vorgabe des Gesundheitsministeriums NRW besteht auch nun für das Augustahospital in Anholt ab sofort bis auf Weiteres eine Besuchersperre. In dringenden Fällen, so teilt das Augustahospital mit, können jedoch Ausnahmeregelungen in Absprache mit dem Stationsteam getroffen werden. In diesem Fall sollten sich Angehörige an die Pforte wenden, die Kontakt mit der Station aufnimmt.