Emmerich/Rees. Auf der Jahreshauptversammlung des Hegerins Emmerich-Rees wurde viele aktuelle Themen angesprochen. Es gibt für Bürger einen Marderbeauftragten.

Zur jährlichen Versammlung des Hegerings Emmerich-Rees begrüßte der Hegeringleiter Felix Streuff zahlreiche Mitglieder. Nach dem Gedenken der Verstorbenen wurden die Ehrungen ausgesprochen. 25 Jahre im Hegering sind Norbert Klümpner, Rolf Schlichtenbreder, Gerd Rulofs und Josef Meyboom. Für 40 Jahre Mitgliedschaft wurde Klaus Boers geehrt.

Willi van Dillen ist Marderbeauftragter

Streuff wies darauf hin, dass Willi van Dillen, Schießobmann des Hegerings, nun der Marderbeauftragte ist. Das bedeutet, dass Bürger, die einen Marder am oder im Haus haben, sich an van Dillen wenden können.

Auf dem Schießstand Grunewald soll demnächst neben dem Trapp- und Skeetstand auch ein Jagdparcours mit Tontauben aufgebaut werden. Dazu werden vier mobile Wurfmaschinen benötigt. Für zwei Maschinen wurde bereits das Geld von Jägern übernommen. Der Jagdparcours soll jagdähnliche Situationen darstellen.

Jagdbeitrag wird neu eingeführt

Ein Thema, was zurzeit die Mitglieder beschäftigt, ist der Jagdbeitrag, der neu eingeführt werden soll. Bisher bezahlte jeder Jäger bei einer neuen Jagdscheinlösung eine Jagdabgabe. Diese wurde vom OVG Münster als verfassungswidrig eingestuft und mit der letzten Jagdrechtsänderung abgeschafft.

Die Jagdabgabe wurde z.B. für die Unterhaltung von Schießständen, zur Ausbildung von Jagdhunden oder ähnliches verwendet. Den Jagdbeitrag muss zukünftig jedes Mitglied im Landesjagdverband (LJV) jährlich bezahlen.

Der LJV verwaltet das Geld und setzt es ebenfalls für die obengenannten Zwecke ein. Jäger, die nicht Mitglied im LJV sind, müssen keine Jagdabgabe bezahlen, kommen aber nicht in den Genuss der Mitgliederrabatte z.B. bei Nutzung des Schießstandes oder Besuch verschiedener Weiterbildungsmaßnahmen.

Ein Film vom LJV veranschaulichte sehr gut, was sich dadurch ändern wird. Die Mitglieder stimmen auf der Mitgliederversammlung des LJVs am 22. August über dieses Thema ab. Der Jagdbeitrag soll ab 2021 errichtet werden.

Über die Gefahr der Afrikanischen Schweinepest

Über die Gefahr der Afrikanischen Schweinepest (ASP), die in Polen nur zwölf Kilometer von der deutschen Grenze entfernt nachgewiesen worden ist, wurde ebenfalls berichtet. Wird in Deutschland ASP beim (Wild-) Schwein diagnostiziert, dann werden verschiedene Gebiete um den Fundort eingerichtet und dementsprechend Maßnahmen angeordnet. Diese Maßnahmen haben mit einer waidgerechten Jagd nichts zu tun. Diese gelten der Tierseuchenbekämpfung.

Es soll verhindert werden, dass das Virus sich ausbreitet und auf die Hausschweine übergeht. Die größte Gefahr besteht durch Wegwerfen von kontaminierten Lebensmitteln, sodass Wildschweine diese essen können. Vor allem Wurstwaren aus osteuropäischen Ländern sind häufig mit dem Virus behaftet. Für Menschen ist der Verzehr dieser Waren bedenkenlos.

Bejagung von Nutrias spielt eine wichtige Rolle

Martin Brühne, Obmann für Naturschutz, stellte das EU-Life-Projekt „lebende Röhrichte“, das vom Naturschutzzentrum im Kreis Kleve e.V. letztes Jahr initiiert wurde, vor. Ziel dieses Projektes ist es, den Lebensraum der Röhrichte wieder zu verbessern und so auch die darin lebenden charakteristischen Tierarten zu fördern.

Neben der Anpflanzung spielt die Bejagung der Nutrias eine wichtige Rolle. Nutrias schädigen nachgewiesenermaßen durch Fraß die Röhrichte. Brühne demonstrierte anhand von Bildern die ersten Erfolge. Die erlegten Nutrias werden zu einem Großteil an die Anholter Schweiz geliefert, wo sie den Fleischfressern als Nahrung dienen. Eine Bekämpfung der Nutrias dient auch dem aktiven Hochwasserschutz, da die Nutrias ihre Bauten in die Dämme einbauen und dadurch die Stabilität der Deiche negativ beeinflussen.

Das Bild der Jäger in den Medien

Über Jäger in den Medien wurde ebenfalls gesprochen. Die Dokumentationsreihe auf DMAX wurde von vielen gelobt. Auch der Beitrag im WDR bei „Markt“ wurde positiv beurteilt. Aber nicht nur im Fernsehen, sondern auch über die rollende und stationäre Waldschule werden in Rees und Emmerich viele Bürger erreicht und ihnen so ein Stück Natur nähergebracht.

Felix Streuff dankte den Ehrenamtlichen für ihren Einsatz. Er betonte aber zum Schluss, dass jeder Jäger zum Bild in der Öffentlichkeit beiträgt. Jedes Gespräch im Freundeskreis oder Reviergänge mit Bürgern oder andere Situationen führen dazu, dass die wertvolle Hegearbeit nach außen vermittelt werden kann. Das Jagen ist natürlich auch wichtig. Das Wildbret ist ein hervorragendes Fleisch von Tieren, die die ganze Zeit draußen im Wald und auf den Feldern leben durfte. Die Jäger und Landwirte tragen ihren Beitrag durch Anlegen von Blühstreifen oder Hecken zur Biotophege bei.