Emmerich. Ab Mittwoch werden in Emmerich in Schulen und Kitas nur Kinder von Eltern aus „unverzichtbaren Funktionsbereichen“ betreut. Das ist zu belegen.

Am Sonntag hat sich Emmerichs Bürgermeister Peter Hinze mit Mitarbeitern der Verwaltung und Vertretern von Schulen und Kindertagesstätten im Rathaus getroffen, um insbesondere den weiteren Umgang mit der von der Landesregierung verkündeten Schließung von Schulen und Kindertagesstätten zu besprechen. Dabei wurde vereinbart, dass alle Schulen und Kindertagesstätten im Stadtgebiet am Montag, 16. März, zunächst mit regulärer Personalbesetzung öffnen werden. Für einen ausgewählten Personenkreis soll bis auf weiteres eine Not-Betreuung in allen Einrichtungen angeboten werden.

Für Kindertagesstätten hat die Landesregierung ein allgemeines Betretungsverbot erlassen, von dem lediglich Kinder ausgenommen sind, deren Erziehungsberechtigte in „unverzichtbaren Funktionsbereichen“ arbeiten und über keine alternative Betreuungsmöglichkeit im privaten Umfeld verfügen.

Diese Personen arbeiten in unverzichtbaren Bereichen

Laut Mitteilung der Landesregierung gelten alle Einrichtungen als „unverzichtbar“, die der Aufrechterhaltung der Gesundheitsversorgung und der Pflege sowie der Behindertenhilfe, der Kinder- und Jugendhilfe, der öffentlichen Sicherheit und Ordnung einschließlich der nichtpolizeilichen Gefahrenabwehr (Feuerwehr, Rettungsdienst, Katastrophenschutz), der Sicherstellung der öffentlichen Infrastruktur (Telekommunikationsdienste, Energie, Wasser, ÖPNV, Entsorgung), der Lebensmittelversorgung und der Handlungsfähigkeit zentraler Stellen von Staat, Justiz und Verwaltung dienen.

In allen Kindertagesstätten im Stadtgebiet wird bis auf Weiteres eine Notbetreuung für diesen Personenkreis angeboten. Die Eltern erhalten am Montag, wenn sie ihr Kind in die Kita bringen, ein entsprechendes Formular, in dem sie und der Arbeitgeber bescheinigen müssen, dass sie tatsächlich in einem der genannten Bereiche tätig sind. Außerdem ist darin zu bestätigen, dass keine alternative Betreuungsmöglichkeit besteht und dass das Kind bisher keine Krankheitssymptome aufweist bzw. bestimmten Infektionsrisiken ausgesetzt war. Das Formular kann in Kürze auch auf der Internetseite der Stadt Emmerich am Rhein (www.emmerich.de) heruntergeladen werden.

Auch Betreuung am Nachmittag wird Aufrecht erhalten

An den Schulen in Emmerich ist die Situation ähnlich: auch dort wird es bis auf Weiteres für alle Kinder der Klassen 1 bis 6, deren Erziehungsberechtigte in „unverzichtbaren Funktionsbereichen“ arbeiten, eine Not-Betreuung während der üblichen Unterrichtszeit geben. Auch die an die Unterrichtszeit anschließenden Betreuungsangebote (Offener Ganztag, Schule+) bleiben im Rahmen der Not-Betreuung aufrechterhalten. Für die Inanspruchnahme der Not-Betreuung an Schulen müssen die Eltern ebenfalls das oben genannte Formular ausfüllen.

Für ältere Schüler der weiterführenden Schulen (ab Klasse 7) ist keine Not-Betreuung vorgesehen. Für die Schulen gilt, laut Mitteilung des Schulministeriums NRW, noch eine Übergangsregelung: damit die Eltern die Gelegenheit haben, sich auf die neue Situation einzustellen, können sie bis einschließlich Dienstag, 17. März, ihre Kinder (Klasse 1-6) aus eigener Entscheidung zur Schule schicken.

Hinze bittet: Nicht Wut an Einrichtungsmitarbeitern auslassen

Die Landesregierung NRW hat deutlich gemacht, dass alle Kinder, deren Erziehungsberechtigte nicht in unverzichtbaren Funktionsbereichen tätig sind oder über alternative Betreuungsmöglichkeiten verfügen, aus Gründen des Infektionsschutzes nicht betreut werden können.

„Wir sind uns bewusst, dass das für viele Eltern eine große Herausforderung wird. Ich bitte alle Betroffenen darum, ihre Wut oder Unverständnis über diese drastischen, aber zweifelsohne notwendigen Maßnahmen nicht an den Einrichtungsleitern, Erziehern oder Lehrern auszulassen. Ich bin mir sicher, dass wir alle in Emmerich – ob Arbeitgeber, Nachbarschaften oder Familien – in dieser außergewöhnlichen Situation flexibel sind und zusammenstehen werden“, äußerte sich Bürgermeister Peter Hinze nach der Besprechung im Rathaus.

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