Rees. Thomas Hesse und Renate Wirth haben einen neuen Niederrheinkrimi geschrieben. Darin geht es um Auskiesung und Öko-Landwirtschaft. Und um Alpakas.

Was gibt es besseres in diesen Zeiten, als ein neues Buch zu lesen, besser noch einen Krimi. Und wenn dieser sich auch noch um brandheiße Themen dreht und den Leser zum Reeser Meer oder an die Emmericher Rheinpromenade und den Yachthafen führt, dann darf man doppelt gespannt sein. Oder ist es das samtweiche Alpakas, das den Leser vom Buchcover aus anstrahlt.

Auch der zwölfte Niederrheinkrimi des Autorenduos Thomas Hesse und Renate Wirth trägt einen Tiernamen. Diesmal ist es das „Alpaka“, jenes flauschige Andentier, das auf immer mehr Weiden des Niederrheins zu sehen ist. „Wir haben festgestellt, dass Alpakas Sympathieträger sind“, erzählt Thomas Hesse.

Was im Krimi passiert

Am Niederrhein brodelt es: Die Kiesindustrie trifft auf Widerstand – und spaltet Generationen. Junge Öko-Bauern wollen ihr Land behalten. Sie geraten in Konflikt mit ihren konventionell ackernden Vätern und wollen zu allem Überfluss auch noch Alpakas züchten! Der Streit eskaliert, als ein Fuß im Schweinekoben gefunden wird und der Altbauer spurlos verschwindet.

Kiesproteste und Kieskonferenzen haben die Betroffenen eine lange Zeit in Atem gehalten. Die Klimadebatte kocht hoch. Die Konflikte schwelen weiter und wurden vom Autoren-Duo weitergesponnen. Bis zum Mord? Das bleibt in der Geschichte lange rätselhaft, denn der gefundene Fuß kann keinem Opfer zugeordnete werden. Rückschläge und neue Hinweise führen Hauptkommissarin Karin Krafft und ihr Team mit dem widerspenstigen Kommissar Gero von Aha in ein Wechselbad der Gefühle.

Hauptkommissarin will eine Fehlurteil verhindern

Innerhalb des Weseler K1 entbrennt heftiger Ärger, der die Abteilung für immer zu zerreißen droht. Da die Figuren des Kommissariats im Lauf der Krimi-Reihe so etwas wie die Lesefamilie der Freunde regionaler Heimatliteratur geworden sind, gibt es eine Menge mitzuleiden und mitzuerleben. Das führt zu hoher Spannungskurve.

Buchautor Thomas Hesse liest aus seinem neuen Krimi.
Buchautor Thomas Hesse liest aus seinem neuen Krimi. © E. Hanf

Der Staatsanwalt in seinem Ehrgeiz hat sich auf einen jungen Bio-Bauern als Täter festgelegt, doch Hauptkommissarin Karin Krafft will unbedingt ein Fehlurteil verhindern. Wird sie es schaffen?

Spurensuche in der Region am Niederrhein

In der Geschichte ums „Alpaka“ gibt es viel Gelegenheit, in der Region nach Spuren zu suchen. Die Fahnder sind Kevelaer und im Klever Hinterland unterwegs.

Die Autoren haben sich als weiteres Thema biodynamische Anbauweise und die wachsende Verbreitung von Hofläden und -cafés angeschaut. Der Trend zum gesunden Leben birgt viel Potenzial, eine Familiengeschichte einzuweben – und niederrheinische Typen sich über Land und Leben auszulassen.

Dabei tauchen zwischen Familienstreitigkeiten und Bauernkleinkrieg nicht nur weitere Verdächtige auf, sondern auch eine Leiche. Doch zu der passt der gefundene Fuß nicht. Thomas Hesse und Renate Wirth führen mit »Das Alpaka« ihre Erfolgsreihe um Hauptkommissarin Krafft fort.

Der Autor gibt keinen Tipp – verlost aber drei Romane

Bei aller Ernsthaftigkeit und Härte des Falls bleibt der Ton der Erzählung heiter. Nur ob die Leiche vielleicht aus Rees oder Emmerich stammt, die bösen Buben die Auskieser, deren Gegner sind, oder gar Ökobauern – dazu gibt Thomas Hesse keinen Hinweis. Wohl aber stellt er drei Exemplare zur Verlosung zur Verfügung.

Der Niederrheinkrimi „Das Alpaka“ ist erschienen im Emons Verlag 2020 Originalausgabe ISBN 978-3-7408-0793-1 256 und kostet zwölf Euro, es ist auch als E-Book erhältlich. Die Lesungen sind am 27. Mai, 19.30 Uhr, in Rees, Stadtbücherei; 28. Mai, 19.30 Uhr, in Kleve Stadtbücherei; 5. Juni, 19 Uhr, in Kevelaer, Freizeitpark; und Emmerich in Planung. Weitere Infos unter www.der-krimi-hesse.de.

Die NRZ verlost drei Bücher! Bitte eine Mail mit Namen, Anschrift und Telefonnummer bis Mittwoch, 18. März, 16 Uhr, an lok.emmerich@nrz.de senden. Viel Glück!