Isselburg. Bürgermeister bittet Bürger, ihre Anliegen momentan besser nicht persönlich im Rathaus vorzusprechen. Erstes großes Event in Isselburg abgesagt.

Um die Verbreitung des Coronavirus einzudämmen, ergreift auch die Stadt Isselburg weitere Maßnahmen. So soll fortan der Publikumsverkehr in den öffentlichen Stellen wie dem Rathaus eingedämmt werden. „Zum Schutz aller“, wie Frank Schaffeld vom Ordnungsamt mitteilt.

Am Donnerstag hatten sich bereits die Bürgermeister und Ordnungsamtsleiter aller Städte und Gemeinden des Kreises Borken getroffen und die Auswirkungen der aktuellen Pandemie mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 besprochen und die weitere Vorgehensweise abgestimmt. Unter anderem wurde beschlossen, eigene Veranstaltungen bis Ende April abzusagen. Fortan, so Schaffeld, werde man sich wöchentlich Treffen, um die Lage zu beraten.

Kritische Infrastrukturen sollen geschützt werden

Im Fokus des letzten Treffens stand auch ein weiteres Thema: Die Vermeidung einer unkontrollierten Überlastung des Gesundheitssystems, „um möglichst jedem erkrankten Bürger die notwendige ärztliche Behandlung zukommen lassen zu können“, so Schaffeld. Ein wichtiger Aspekt bestehe so etwa im Schutz der sogenannten „kritischen Infrastrukturen“. Hierunter seien insbesondere Polizei, Rettungsdienst, Feuerwehren und auch die öffentlichen Verwaltungen zu verstehen.

Sollte es zu einer Schließung dieser Infrastrukturen kommen, können viele für jeden Bürger wichtige und notwendige Dienstleistungen sowie die persönliche und auch öffentliche Sicherheit möglicherweise nicht mehr gewährleistet werden.

Mitarbeiter der Stadtverwaltung schützen

„In Abstimmung mit der Leitung der Feuerwehr hat die Stadt Isselburg bereits über interne Kanäle Sicherheitsmaßnahmen für und mit der Feuerwehr abgestimmt und umgesetzt“, so Schaffeld.

So sei ein weiterer wichtiger schützenswerter Bestandteil der städtischen Infrastruktur auch die Verwaltung mit den städtischen Betrieben (Bauhof und Kläranlage). Hierbei seien gerade die Mitarbeiter in den publikumsintensiven Bereichen einem nicht unerheblichen Risiko einer Ansteckung ausgesetzt. Käme es zu einer solchen Ansteckung, muss letztlich mit einer Schließung der jeweiligen Dienststelle und damit einer Einstellung aller dort abzurufen Dienstleistungen gerechnet werden.

Bürgermeister richtet Appell an die Bürger

Damit dies nicht eintritt, bittet Bürgermeister Michael Carbanje alle Bürger darum, ihre jeweiligen Anliegen daraufhin zu prüfen, ob sie tatsächlich persönlich in der Verwaltung vorgetragen werden müssen. In vielen Fällen könnte es möglich sein, das Vorbringen des jeweiligen Anliegens vielleicht zu verschieben, es telefonisch zu besprechen oder schriftlich bzw. per E-Mail an die Verwaltung heranzutragen.

Sofern jedoch eine persönliche Vorsprache wirklich erforderlich ist, wird darum gebeten, einen entsprechenden Beratungstermin mit den zuständigen Mitarbeitern vorher abzustimmen.

Politik trifft sich weiterhin

Das Ganze hat ein Ziel: „Durch dieses Vorgehen soll zum einen der Publikumsverkehr im Moment für eine vorübergehende Zeit verringert werden. Zum anderen soll der verbleibende Publikumsverkehr parallel dazu besser gesteuert werden, sodass es in geringerem Maße zu größeren Personengruppen kommt, die gerade in den publikumsintensiven Dienstleistungsbereichen eventuell gleichzeitig warten müssen oder sich auf engem Raum begegnen“, erklärt der Ordnungsamtschef.

Letztlich soll keiner verärgert werden. Vielmehr sollen all diese Maßnahmen sowohl die Bürger der Stadt, als auch die Mitarbeiter der Verwaltung und der städtischen Betriebe schützen und, soweit es eben möglich ist, gewährleisten, dass die Dienstleistungen der Stadtverwaltung auch weiterhin für die Bürger erbracht werden können.

Während bekanntlich nun alle eigenen Veranstaltungen der Städte und des Kreises abgesagt werden, werden die politischen Gremien der Stadt Isselburg weiterhin zu ihren Sitzungen zusammenkommen. Die nächste Sitzung ist am 25. März.

>> TERMINABSAGEN

Immer mehr Vereine und Veranstalter sagen geplante Veranstaltungen ab. So nun auch der Verein Schule für Isselburg. Wie der Vorstand mitteilt, muss die für kommenden Montag, 16. März, geplante Mitgliederversammlung leider ausfallen.

Auch der Tag der offenen Tür auf dem Baubetriebshof der Stadt Isselburg am Sonntag fällt aus.

Und auch ein Event Ende April ist bereits abgesagt worden. Das Tractor-Pulling in Anholt wird 2020 nicht stattfinden. Die bisher gekauften Tickets werden zurückerstattet.

Der Kreis hat zudem allen Einrichtungen der Alten- und Behindertenpflege die dringende Empfehlung ausgesprochen, keine Besuche in ihren Einrichtungen mehr zuzulassen.