Emmerich. In Emmerich versuchen öffentliche Stellen trotz Coronavirus, den Alltag ohne Panik zu meistern. Präventive Maßnahmen sind gestartet.

Schule, Kindergarten, Unternehmen, Krankenhaus, Theater: Das Coronavirus ist als Thema allgegenwärtig. Und aus dem öffentlichen Leben momentan nicht wegzudenken. Leere Toilettenpapierregale, ausverkaufte Atemschutzmasken und Desinfektionsmittel sowie Absagen größerer Veranstaltungen prägen den Alltag.

Glücklicherweise gibt es bislang keinen bestätigten Infektionsfall (Stand Donnerstagnachmittag) im Emmericher St. Willibrord-Spital. „Sollte es dazu kommen, werden Corona-Patienten strikt isoliert untergebracht. Dies gilt auch, wenn Patienten mit schweren Krankheitssymptomen mit Verdacht auf Corona aufgenommen werden“, so Sprecher Gerd Heiming von der Pro homine gGmbH.

Noch keine Einschränkungen in den Abteilungen

Rund 20 Patienten sind im Emmericher Willibrord-Spital bereits auf das Coronavirus getestet worden. Einen bestätigten Fall in Emmerich gibt es bislang nicht.
Rund 20 Patienten sind im Emmericher Willibrord-Spital bereits auf das Coronavirus getestet worden. Einen bestätigten Fall in Emmerich gibt es bislang nicht. © FUNKE Foto Services | Thorsten Lindekamp

Bisher sei im St. Willibrord-Spital bei etwa 20 Patienten ein Abstrich zur Testung auf das Coronavirus Covid 19 vorgenommen. Grundsätzlich sei festzuhalten, so Heiming: Das St. Willibrord-Spital sei sehr gut organisiert und auf die weitere Entwicklung rund um das Coronavirus vorbereitet. „Ebenfalls zu betonen ist, dass es bei den üblichen Krankenhausbehandlungen in allen Abteilungen keinerlei Einschränkungen gibt“.

Eine Einschränkung wird es wohl aber bald geben: „Es ist davon auszugehen, dass die Besuchszeiten eingeschränkt werden“, so Heiming. Inwieweit dies geschieht, entscheidet am Freitag, 13. März, das interne Kernteam Corona. Zum Schutz der Patienten werden die Gottesdienste in der Krankenhauskapelle für externe Besucher bis auf Weiteres ausgesetzt.

Schutzkleidung ist im Krankenhaus noch ausreichend vorhanden

Aktuell verfügt das St. Willibrord-Spital über ausreichend Schutzkleidung für sein Personal in Medizin und Pflege; auch der Vorrat an Desinfektionsmitteln ist auskömmlich. Wer sich privat damit versorgen möchte, dem sei gesagt: Das Krankenhaus ist, so Heiming, dafür nicht zuständig, hier seien Apotheken und Drogeriemärkte die richtigen Adressen.

„Wir versuchen bewusst, einen normalen Alltag zu bieten“, erklärt Kerstin Kleen. Die Leiterin der integrativen Kindertagesstätte Polderbusch ist froh, dass weder Eltern noch Kinder momentan panisch sind. „Das kann sich natürlich schlagartig ändern, wenn es den ersten Coronafall in Emmerich gibt“, schätzt Kleen.

Rücksprache mit dem Träger über Veranstaltungen im Kindergarten

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Neben den üblichen Infomaterialien zum Thema Coronavirus – und zwar in verschiedenen Sprachen – gibt es bislang noch keine konkreten Informationen zu etwa einer etwaigen Schließung von Kindergärten seitens des kirchlichen Trägers. „Ich habe wohl nun aber den Träger angeschrieben und gefragt, wie wir etwa mit Veranstaltungen im Kindergarten verfahren“, so Kleen. Nächste Woche stünde etwa ein Eltern-Besuchs-Tag in der Kita an.

Ruhig und entspannt läuft auch momentan der Alltag in der Gesamtschule Emmerich. Eltern, die ihre Kinder aus Angst vor einer Ansteckung zuhause lassen, gebe es nicht, erklärt Konrektor Wolfgang Tyssen: „Sie wissen, dass Kinder so gut wie nicht vom Virus betroffen sind.“

Lehrer achten auf Symptome bei Schülern

Thema im Schulalltag sei der Virus hingegen schon. „Wenn die Schüler danach fragen, etwas zum Virus wissen wollen, binden wir das Thema natürlich in den Unterricht ein“, erklärt er. Zudem sei das Lehrpersonal darauf bedacht auf Schüler zu achten, die etwa Symptome aufweisen. Und dies dann gegebenenfalls dem Gesundheitsamts zu melden.

Am Donnerstagmittag hat der Veranstalter die Vorrunde des Wettbewerbs „Das Schwarze Schaf“ in Emmerich abgesagt.
Am Donnerstagmittag hat der Veranstalter die Vorrunde des Wettbewerbs „Das Schwarze Schaf“ in Emmerich abgesagt. © Funke Foto Services GmbH | Konrad Flintrop

Während momentan Großveranstaltungen mit über 1000 Besuchern abgesagt werden müssen, läuft der Eventbetrieb im Stadttheater Emmerich – Stand Donnerstag – nahezu wie geplant weiter. Denn Donnerstagmittag gab es seitens des Veranstalters eine erste Eventabsage. Die Vorrunden für den Wettbewerb „Das Schwarze Schaf“ im Emmericher Stadttheater finden am 12. und 19. März nicht statt. Neue Termine gibt es bislang nicht.

Gastronomie versucht, neue Wege zu gehen

Nicht wie gewohnt läuft der Alltag bei den Gastronomen in Emmerich. Die ein oder andere größere Feier bei Franz in der Societät wurde mit der Begründung Coronavirus aus Sicherheitsgründen bereits abgesagt.

Das Ehepaar Holzum vom Landgasthof Borghees hat selbst mit einer besonderen Idee auf das Coronavirus reagiert: So bietet das Restaurant momentan an, Speisen von der Karte nun auch für „außer Haus“ kaufen zu können.

Gesundheit der Mitarbeiter an erster Stelle

Auch Unternehmen setzten sich mit dem Coronavirus auseinander. Die Sicherheit und Gesundheit der Probat-Mitarbeiter stehe an erster Stelle, teilt das Emmericher Traditionsunternehmen auf Anfrage der NRZ mit. Aufgrund der aktuellen Entwicklungen mit dem sogenannten Coronavirus und dessen nicht abschätzbarer Auswirkungen, habe die Geschäftsführung im Sinne eines betrieblichen Krisenmanagements Präventionsmaßnahmen zum höchstmöglichen Schutz der Gesundheit und Sicherheit der Belegschaft getroffen.

Dienstreisen, Kunden- und Lieferantenbesuche werden auf das Notwendigste beschränkt. Alle innerhalb der Probat-Gruppe geplanten Veranstaltungen sind abgesagt. Meetings erfolgen nach Möglichkeit auf dem digitalen Weg oder via Telefonkonferenz.

Geschäftsbetrieb bei Probat nicht eingeschränkt

Die Hygienemaßnahmen auf dem gesamten Betriebsgelände wurden außerdem verschärft und ausgeweitet. Trotz allem: Der Geschäftsbetrieb von Probat sei durch die aktuellen Maßnahmen nicht eingeschränkt.