Emmerich. Das Coverstival im Jugendcafé am Brink in Emmerich bot vier Coverbands die perfekte Bühne. Musiker konnten ihre Fähigkeiten zeigen.

Bevor es im Jugendcafé am Brink am dem Abend richtig losging, wuselte Marcel Janßen noch zwischen Mischpult und Bühne herum, um die letzten Abstimmungen vorzunehmen. Der „Mastermind“ des städtischen Jugendzentrums Am Brink hatte das neue Event-Konzept „Am Brink“ mit dem „Coverstival“ als ersten neuen Baustein entwickelt. „Das neue Konzept ist entstanden, weil wir gemerkt haben, dass wir hier Potenzial haben, schöne Veranstaltungen zu machen, die auch den Bürgern in Emmerich zugute kommen.“

Aber die Resonanz sei ausgeblieben, weil die Leute bei den Veranstaltungen dachten, dass es sich um „Kinderbelustigung“ handele. Aber man könne hier viel mehr über die normale Jugendarbeit hinaus. Das Jugendcafé gibt es weiterhin, sowas wie „Rock am Brink“, „Rock gegen rechts“ oder der „Brink-Geburtstag“ soll weiter laufen. Daneben sind Veranstaltungen wie „Emmerich advanced“ als Oberstufenparty, „Madnes House 2.0“ als Techno-Party geplant. Die „Am Brink“-Eventsgeschichte soll jetzt Jugendliche, junge Erwachsene und auch Erwachsene ansprechen.

Emmericher Bands ziehen immer Emmericher Publikum an

In diesen Rahmen fällt auch das „Coverstival“, „weil wir so viele gute Coverbands hier in Emmerich haben , dass wir die nächsten Jahre eigentlich schon dafür ein Line-Up stehen haben“, sagte er. Emmericher Bands zögen dann auch Emmericher Publikum. Und die Bands hätten sonst selten in der Stadt die Möglichkeit, ihre Fähigkeiten zu zeigen.

Die Band Jearbees eröffnet das Coverstival im JuCa.
Die Band Jearbees eröffnet das Coverstival im JuCa. © Funke Foto Services GmbH | Thorsten Lindekamp

So hatten an dem Abend vier Formationen vor gut 150 Gästen die Chance, sich mit ihren jeweiligen Coversongs zu präsentieren. Den Auftakt des Ganzen machte die siebenköpfige Praester Formation „Jearbees“, die sich 2001 gegründet und 2014 neu zusammengetan hatte. Ihr Sound ging Richtung Rockmusik. Die Palette reichte dabei von Chris Reas „Road to hell“ über „Don´t you“ der Simple Minds oder „With or without you“ von U2 bis zu den Hosen „(Tage wie dieser“) oder Joan Jetts „I love Rock´n Roll“.

„Ich hab mich echt wohl gefühlt“

„Man hat sofort Bilder vom Abzappeln im Regen vor der Bühne, wo früher Rewe war, vor Augen, wo wir uns die Seele aus dem Leib geschrien haben“, löste die Musik bei Jessica de Vries sofort Erinnerungen aus. Und für Sängerin Alexandra Schmidt war die erste Live-Performance überhaupt etwas Besonderes. „Ich hab mich echt wohl gefühlt“, fand sie es super, „dass man hier eine Plattform hat, wo man sich auch mal zeigen darf.“

Im Anschluss daran durfte sich das Trio „Hot Rock Devils“ präsentieren – eine Combo, die schon mehrfach bei den „Emmerich live“-Kneipennächten zu hören war. Frank Beyer, Marco Wanders und Wolfgang Lohmüller präsentierten soliden Rock, Pop und Rockabilly von Roy Orbison („Pretty woman“) über Buddy Hollys „Peggy Sue“ und den Beatles bis zu AC/DC „Whole lotta rosie“ mit Gitarren-Unterstützung – und einem Kabelwackler, der der Band ein bisschen den Schwung an der Stelle nahm.

Akustik-Duo JuMa sorgte für den besonderen Moment

Für den besondere Moment des Festivals sorgte dann das Akustik-Duo „JuMa“ mit der Kleverin Manuela Frank (Gesang) und der Kranenburgerin Julia Koch (Akustikgitarre/Gesang) mit modernen, richtig toll performten Popsongs. Vom ersten Ton an konnten sie das Publikum packen. Ihre reduzierte „Sweet dreams“-Version riß die Zuhörer sofort mit. Und der harmonische Zweiergesang, die Natürlichkeit des Auftretens und die sehr starke stimmliche Präsenz von Manuela Frank sorgten für Begeisterung.

Wer Songs wie „Addicted to you“, Lady Gagas „Paparazzi“, „Insekten im Eis“ der Ärzte oder „Treat you better“ von Shawn Mendes in dieser Form performen kann, dem stehen in Zukunft einige Türen offen. Bei ihrem „Schlagermedley“ klatschte der ganze Saal mit. Und „Shallow“ geriet zum gesanglichen Gänsehautmoment.

>>Party-Fraktion kam noch mal auf ihre Kosten

Die Party-Fraktion kam dann bei der bekannten Emmericher Formation „Skip Direction“ zum Abschluss noch einmal auf ihre Kosten. „Zuhause spielen ist immer geil“, meinte Gitarrist Alexander Scholten, ehe die Combo bis Mitternacht die Anwesenden mit Songs der 70er Jahre und bis zu den aktuellen Charts nochmal richtig gut in Bewegung brachte.